Lotta Emilia lebt in der Region südlich des Ammersees. Im Landkreis Landsberg ist sie sehr aktiv und längst vielen Menschen bekannt als junge Frau, die Poetry Slam nicht nur selbst pflegt und bei diversen Veranstaltungen Texte vorträgt. Diese Dicht- oder Erzählkunst vermittelt sie auch in Workshops, möchte vor allem junge Menschen dafür begeistern. Aktuelle Beispiele dafür sind Kurse für Kreisjugendring und Ammersee Gymnasium. Als Moderatorin war sie in unserem Landkreis ebenfalls schon mehrfach aktiv. Für all diese engagierten Auftritte wird die 30-Jährige gemeinsam mit drei weiteren jungen Erwachsenen mit dem Kulturförderpreis 2024 des Landkreises Landsberg ausgezeichnet.
Die junge Frau mit dem Künstlernamen Lotta Emilia ist in Norddeutschland aufgewachsen, hat in Hamburg Medien- und Kommunikationswissenschaften studiert. Die Berge und auch anderes lockten sie in den Süden Deutschlands. So schreibt sie auf ihrer Homepage, dass sie Seen lieber mag als das Meer und Wiesen lieber als Sand. Eher zufällig, quasi als Übergangslösung nach dem Studium, versuchte sie sich 2017 als Slammerin und entdeckte diese Wortkunst für sich. Seither ist sie mit ihren Texten auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum zu erleben. Sie feierte Erfolge bei Meisterschaften und es wurden einige ihrer Texte im Sammelwerk „Poesie“ des Dichter und Denker Verlags veröffentlicht. Ihren eigenen Stil habe sie relativ schnell gefunden, sagt Lotta Emilia. Herz über Kopf habe Priorität. Dass ihre Texte berührend und emotional seien, wie ihr oft gesagt wird, liege sicher daran.
Lotta Emilia möchte eine erste eigene Textsammlung fertigstellen
Auch denke sie, so die Slammerin, dass es ihr gelingt, Zuhörende in ihre Gedankenwelt mitzunehmen und ihre Perspektive aufzuzeigen. Und das „auf charmante und liebevolle Weise, ohne erhobenen Zeigefinger“. Die Themen, aus denen Poesie und Prosa entstehen, sind meist aktuellen Entwicklungen geschuldet, sie fallen der Slammerin in den Schoß oder vor die Füße. „Es geht immer um das, was mich gerade beschäftigt.“
Die Bandbreite sei mittlerweile ziemlich groß. Sie reiche von Konzentrationsfähigkeit bis Minimalismus, von Leistungsdruck bis zu Glaubenssätzen, von zwischenmenschlichen Beziehungen bis zu Gedanken über Leben und Tod. Was in den Texten immer wieder direkt auftauche, ist die Sprache. „Unfassbar faszinierend“ findet Lotta Emilia, „wie Menschen durch Worte verbunden sind und auch, was mit Sprache alles möglich ist.“
In der Poetry-Slam-Szene fühlt sie sich aufgehoben
Beim Blick in die Zukunft sieht Lotta Emilia die Fertigstellung einer ersten eigenen Textsammlung. Auch plant sie, mehr Poesie auf Social Media zu teilen. Generell sei Slam ein großer, wichtiger Teil ihres Lebens, was noch länger so bleiben soll. In der Szene, besonders der Münchner, fühle sie sich aufgehoben. Da sich die Slammer meist untereinander kennen, sei eine Meisterschaft – aktuell ist es als nächste die deutsche in Bielefeld – stets wie ein großes, fröhliches Klassentreffen. Dazu leite sie Workshops für Poetry Slam und kreatives Schreiben nicht nur in Landsberg und Umgebung.
„Workshops leite ich auch an Schulen, Stadtbüchereien, für junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr.“ Eine ganze Saison lang begleite sie am Münchner Volkstheater gemeinsam mit Slammer Philipp Potthast schreibbegeisterte U20-Jugendliche. „Meine Erfahrung zu teilen und mitzuerleben, wie die Teilnehmenden über sich hinauswachsen, gibt mir sehr viel zurück.“ Interessant fände die Autorin auch weitere Projekte. So könne sie sich auch gut eine Kombination aus Poesie und Musik vorstellen.
Bei der Preisverleihung wird Lotta Emilia zwei ihrer aktuell liebsten Texte vortragen, die ihr sehr viel bedeuten. Mehr wird vorab nicht verraten.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden