In Zusammenarbeit mit Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Kommunen im Landkreis sorgt der am Landratsamt angesiedelte Landschaftspflegeverband für den Erhalt und die Verbesserung der Kulturlandschaft. Geschäftsführer Andreas Schützeberg stellte bei der Mitgliederversammlung die Projekte des vergangenen Jahres vor. Diese beliefen sich auf ein Gesamtvolumen von 328.000 Euro.
Für die Projekte konnten hohe Förderungen – zwischen 70 und 90 Prozent – eingeworben werden. Die Kosten der Renaturierung der Keltenschanze in Leeder wurde hingegen komplett vom Landkreis übernommen. „Zwölf Landschaftspflegemaßnahmen konnten abgeschlossen werden“, sagte Schützeberg und präsentierte die wichtigsten anhand von Fakten und Fotos. Dazu zählt der Erhalt der Artenvielfalt der Hurlacher Heide. Wild aufgekommene Büsche wurden entnommen, neues Saatgut soll aufgebracht werden. Zudem wurden auf 14 Flächen 238 Bäume im Rahmen der Anlage von Streuobstwiesen gepflanzt. Auf acht Flächen entstanden Hecken mit einer Gesamtlänge von 1,4 Kilometern.
Moorflächen im südlichen Kreis Landsberg werden wiedervernässt
Moorflächen im südlichen Landkreis wurden wiedervernässt. Zudem übernahm der Landschaftspflegeverband die Betreuung zahlreicher Kommunen, pflegte Ausgleichsflächen oder beriet bei deren Anlage sowie der von Streuobstwiesen, legte Ökokontoflächen an und verbesserte durch die Übertragung von artenreichem Mahdgut die Qualität von Wiesen.
Als Vorzeigeprojekt stellte Schützeberg die Renaturierung des Mühlbachs in Scheuring vor, eine gelungene Aktion durch die Zusammenarbeit vieler Akteure wie Fischereiverbänden, Landwirten und der Gemeinde. Das im Rahmen der Flurbereinigung begradigte Gewässer mäandert nun wieder in Teilbereichen, im nächsten Schritt wird es bepflanzt. Der bislang schattenlose Bach bildete durch die Erwärmung des Wassers bislang viel Bewuchs, der von der Gemeinde aufwendig entfernt werden musste. Weiden und andere Gewächse sollen nun kühlend wirken.
Im Rahmen eines anderen Projekts konnten naturschutzfachlich relevante Flächen ermittelt, bewertet und kartiert werden. Ziel ist es, mit den wertvollsten einen Biotopverbund zu erreichen.
Viel Geld wird für Streuobstwiesen in die Hand genommen
Auch im Geschäftsjahr 2024/2025 hat sich der Landschaftspflegeverband viel vorgenommen. Maßnahmen mit einem Volumen von 388.000 Euro sind geplant. Den Löwenanteil von 115.000 Euro nehmen dabei die Streuobstwiesen ein: Auf 25 Flächen sollen knapp 600 Bäume gepflanzt werden. Ein großes Projekt ist auch die Wiedervernässung von Moorflächen (57.000 Euro).
Finanziell ist der Landschaftspflegeverband gut aufgestellt, wenngleich die Auszahlung der Förderungen durch die Regierung etwas hinterherhinkt. Bereinigt um die Ausstände weist die Einnahmenüberschussrechnung eine Summe von 166.000 Euro auf. Im neuen Geschäftsjahr wird mit einem Überschuss von 127.000 Euro gerechnet. Die Wahl der neuen Vorstände ging geräuschlos über die Bühne. Erster Vorsitzender ist Kraft seines Amtes Landrat Thomas Eichinger. Dieser stand deshalb auch nicht zur Wahl. Von den politischen Vertretern wurden die Bürgermeister von Igling und Weil, Günter Först und Christian Bolz, gewählt. Vertreter der Land- und Forstwirtschaft sind künftig Hermann Dempfle und Irmgard Hurnaus aus Rott sowie Pürgens Bürgermeister Wilfried Lechler. Aus dem Bereich des Naturschutzes wurden Erwin Eder, Alexander Klose sowie Rudolf Sturm gewählt.
Um Kommentieren zu können müssen Sie angemeldet sein
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden