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Landkreis Landsberg: Bauen in Unterdießen: Das hat sich bei den Einheimischen-Richtlinien geändert

Landkreis Landsberg

Bauen in Unterdießen: Das hat sich bei den Einheimischen-Richtlinien geändert

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    Auf dieser Wiese beginnen demnächst die Erschließungsarbeiten im Baugebiet Dornstetten. Eine Bürgerinitiative kritisiert den Standort.
    Auf dieser Wiese beginnen demnächst die Erschließungsarbeiten im Baugebiet Dornstetten. Eine Bürgerinitiative kritisiert den Standort. Foto: Thorsten Jordan

    Die Mitglieder des Unterdießener Gemeinderats haben in der jüngsten Sitzung eine überarbeitete Fassung der Einheimischen-Richtlinien einstimmig beschlossen. Einheimischen-Modelle sind in vielen Gemeinden der Region beliebt. Vor dem Hintergrund der steigenden Grundstücks- und Immobilienpreise insbesondere in Ballungsräumen zielen sie darauf ab, den weniger begüterten Mitgliedern der örtlichen Bevölkerung, insbesondere jungen ortsansässigen Familien, den Erwerb angemessenen Wohnraums in ihrer Heimatgemeinde zu ermöglichen. Auf diese Weise soll eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur und der soziale Zusammenhalt in der Gemeinde gewahrt bleiben und einer erzwungenen Abwanderung von Einheimischen entgegengewirkt werden.

    Das kostet der Quadratmeter im Baugebiet Dornstetten

    Was ändert sich für Bauwillige in Unterdießen, die vom Einheimischen-Modell profitieren wollen? Die Mindestwohndauer in der Gemeinde wurde von zehn Jahre auf ein Jahr reduziert. Von nun an gibt es zwei Einkommensstufen und damit Quadratmeterpreise für das Baugebiet in Dornstetten. Für Alleinstehende liegt die Einkommensgrenze bei 80.000 Euro im Jahr. Familien oder Paare mit einem Haushaltseinkommen von unter 120.000 Euro pro Jahr liegen ebenfalls in der unteren Erwerbsgrenze. Sie müssten im Neubaugebiet mit einem Quadratmeterpreis von 190 Euro rechnen. Wer einkommenstechnisch über dieser Grenze liegt und dennoch den Kriterien des Einheimischen-Modells genügt, muss 350 Euro pro Quadratmeter zahlen – "und selbst das ist günstig", betont Bürgermeister Alexander Enthofer im Gespräch mit unserer Redaktion. Ohne die Vergünstigung müsste man mit mindestens 400 Euro in

    Quadratmeterpreise für das neue Baugebiet in Oberdießen können dagegen noch nicht festgelegt werden. Diese werden sich nach den Kosten richten, mit denen bei der Erschließung zu rechnen ist. Der Bauplan wurde im Dezember 2022 im Gemeinderat vorgestellt. Mittlerweile wurden die Verbesserungsvorschläge aus der Sitzung eingearbeitet. Nun geht das Projekt in die öffentliche Auslegung. Behörden, Anwohner und Anwohnerinnen können dann Einwände gegen die geplanten Bauplätze geltend machen.

    Bürger haben sich 2019 für das Baugebiet in Dornstetten entschieden

    In Dornstetten beginnen spätestens im März die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet mit 14 Plätzen. Die geplanten Grundstücke haben eine Größe zwischen 600 und 800 Quadratmetern. Enthofer geht von einer Fertigstellung im Sommer aus. 

    Das Prozedere um das Baugebiet hat verhältnismäßig lange gedauert. Bereits 2015 hatte die Gemeinde mit der Planung begonnen, allerdings hatte sich in der Folge Widerstand geregt. Es gründete sich eine Bürgerinitiative, die das neue Baugebiet zum Schutz der Natur verhindern wollte. Anders sah das eine Mehrheit der Unterdießener. Bei dem Bürgerentscheid zu dem Thema im Mai 2019 sprachen sich 75,8 Prozent für das Baugebiet aus.

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