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Landkreis Landsberg: Aktionswoche Alkohol: Die Caritas stellt ihr Hilfsangebot vor

Landkreis Landsberg

Aktionswoche Alkohol: Die Caritas stellt ihr Hilfsangebot vor

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    Henrike Grell von der Caritas Landsberg in einer Beratungssituation.
    Henrike Grell von der Caritas Landsberg in einer Beratungssituation. Foto: Ludger Egen-Gödde, Caritas

    Aktuell läuft die bundesweite „Aktionswoche Alkohol 2024“, eine Gemeinschaftsinitiative vieler sozialer Einrichtungen und der Politik zur Suchtproblematik. Ein thematischer Schwerpunkt widmet sich dabei den Angehörigen Suchtkranker. Speziell für diese Gruppe bietet auch der Caritasverband für den Landkreis Landsberg laut einer Pressemeldung ein professionelles Beratungs- und Betreuungsprogramm. 

    „Unser Angebot richtet sich an Angehörige von Menschen mit allen Suchterkrankungen“, erklärt Henrike Grell. Die Diplom-Sozialpädagogin ist seit vielen Jahren zusammen mit ihrer Kollegin Margit Wurf in der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle des Caritasverbandes für den Landkreis Landsberg in der Außenstelle Dießen tätig. Alkohol (60 Prozent) und Cannabis/Marihuana (25 Prozent) sind die am häufigsten anzutreffenden Suchtmittel, der Rest verteilt sich auf illegale Drogen wie Kokain, aber auch auf Spielsucht.

    Die Klienten aus dem Kreis Landsberg bestärken sich in der Gruppe der Caritas

    „Wir betreuen in erster Linie die Suchtkranken selbst“, erläutert Margit Wurf, „aber die Arbeit mit den Angehörigen ist ein sehr wichtiger Teil unserer Tätigkeit.“ Es sind nicht nur die Partner oder Eltern, die zur Beratung kommen. Auch Arbeitgeber, Nachbarn und Freunde kontaktieren die Caritas. Dabei zeigen sich spezifische, durch die Sucht forcierte Problemfelder. Henrike Grell: „Bei Jugendlichen ist es der gefährdete Schulabschluss oder die vergebliche Suche nach einer Ausbildung. Ältere Menschen verlieren durch die Sucht unter Umständen ihren Arbeitsplatz, bei illegalen Drogen kommen oft noch juristische Aspekte hinzu. Spielsucht zieht meistens wirtschaftliche Probleme nach sich. Alle diese Arten betreffen massiv auch das direkte persönliche Umfeld der Erkrankten, weshalb wir eigentlich immer zweigleisig arbeiten.“

    Grundlage ist zunächst vor allem Information: „Wir vermitteln Wissen über die Erkrankungen selbst, erläutern die Bausteine des Suchthilfesystems, zeigen den Angehörigen typische Begleiterscheinungen von Suchterkrankungen auf und Möglichkeiten, wie sie mit der Situation umgehen können“, so Margit Wurf. Nicht Teil zu werden des Suchtsystems, Täuschung und Enttäuschung handhaben zu können, Selbstvorwürfe zu vermeiden und auch an sich selbst zu denken sind wesentliche Bereiche, um die es in der Betreuung geht. Therapeutische Formen sind dabei Einzelgespräche genauso wie Gruppensitzungen. 

    Das Caritas-Team schaltet je nach Bedarf auch niedergelassene Psychotherapeuten oder Ärzte ein, vermittelt Kontakte zur stationären Weiterbehandlung oder zu Selbsthilfegruppen. Ein Kernpunkt des Caritas-Angebotes sind Gruppensitzungen. „Hier können wir sowohl Wissen vermitteln, wie auch auf aktuelle Ereignisse eingehen“, erklärt Henrike Grell, „die Klienten unterstützen und bestärken sich in der Gruppe, das trägt viel zur Stabilisierung bei, auch wenn es zum Beispiel Rückfälle gibt. Niemand ist mit seiner Situation allein.“

    Die Angehörigengruppe umfasst derzeit zwischen fünf und acht Personen. Man trifft sich einmal im Monat in der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle der Caritas in Dießen (Fischerei 20). Anmeldung: unter Telefon 08807/2143330 oder per Mail an h.grell@caritas-landsberg.de ). (AZ)

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