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Landkreis Landsberg: 50 Jahre Bund Naturschutz: Das bessere Müllkonzept hat Wurzeln in Landsberg

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50 Jahre Bund Naturschutz: Das bessere Müllkonzept hat Wurzeln in Landsberg

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    In den 1980er-Jahren wurde auch im Landkreis Landsberg über Mülltrennung diskutiert.
    In den 1980er-Jahren wurde auch im Landkreis Landsberg über Mülltrennung diskutiert. Foto: Bernd Weißbrod, dpa (Symbolfoto)

    Wohin mit dem Müll? Diese Frage stellt sich nicht nur heute. Schon Anfang der 1980er-Jahre bewegte das Thema die Menschen im Landkreis Landsberg. Den

    Anfang der 1980er-Jahre wurden Pläne bekannt, dass südlich des Geländes der damaligen Firma Isotex im Landsberger Stadtteil Friedheim eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden sollte. Nach langen Auseinandersetzungen konnten die Baupläne jedoch verhindert werden. Der langjährige Vorsitzende der Kreisgruppe des Bund Naturschutz, Georg Eberle aus Kaufering, erinnert sich, dass er damals als Alternative vorschlug, die Anlage bei Hurlach zwischen Bahnlinie und B17 anzusiedeln. Mitglieder der Kreisgruppe thematisierten auch überregional das Thema Müllentsorgung und entwickeln dabei Alternativen. Wie Eberle sagt, wurde eine Zeitschrift mit dem Titel „Das bessere Müllkonzept“ herausgegeben. „Die Müllverbrennungsanlage wäre wie viele andere dieser Anlagen heute ein finanzieller Ballast für den Landkreis“, ist sich der aktuelle Vorsitzende der Kreisgruppe, Peter Satzger, sicher.

    Anfang der 1980er-Jahre wurden Pläne bekannt, dass südlich von Landsberg eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden soll.
    Anfang der 1980er-Jahre wurden Pläne bekannt, dass südlich von Landsberg eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden soll. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Eine, die sich der Müllproblematik annahm, war Brigitte Parzich aus Erpfting. Sie wirkte in einer landesweiten Bürgerinitiative mit, die einen neuen Zugang zur Problematik mittels Trennen und Wiederverwerten („Vermeiden statt Verbrennen“ und „Müll muss dort entsorgt werden, wo er entsteht!“) propagierte. Damit sollte der in den 1980er-Jahren aufkommende „Mülltourismus“ zu überregionalen Verbrennungsanlagen verhindert werden. Zudem stieg in den 1980er-Jahren die Müllmenge in Bayern durch den wachsenden Konsum immer weiter an. Dadurch rückte das Thema Müllvermeidung und nachhaltiger Umgang mit entstehendem Müll in den öffentlichen Fokus.

    Die 2018 verstorbene Brigitte Parzich kämpfte mit viel Zivilcourage für eine bessere Abfalltrennung und unterstütze das bayerische Volksbegehren „Das bessere Müllkonzept“. Brigitte Parzich saß später auch für die Grünen im Landsberger Kreistag. Als sie Ende April 1998 nach acht Jahren im Amt freiwillig ausschied, verabschiedete sie der damalige Landrat Erwin Filser (CSU) mit einem Blumenstrauß. „Sie waren nicht immer bequem und haben mich auch manchmal genervt“, bekannte er damals, dankte Parzich aber dennoch für ihre Arbeit: „Sie haben immer Ihre Meinung gesagt.“

    Dem Verein „Das bessere Müllkonzept“ gehörten über 100 Initiativen an

    Die Bürgeraktion „Das bessere Müllkonzept“ war ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen und Umweltschutzgruppen. Der Anstoß für diese Bewegung ging von den bayerischen Müllinitiativen aus, die 1988 den Verein „Das bessere Müllkonzept Bayern“ gründeten und dem über 100 Initiativen als Mitglieder angehörten. Dadurch wurde es möglich, die bestehenden Initiativen und Gruppen miteinander zu vernetzen, Informations- und Erfahrungsaustausch zu organisieren, gemeinsame Aktionen vorzubereiten und durchzuführen. Der im April 1991 gegründete Bundesverband „Das bessere Müllkonzept“ wurde im Jahr 2006 wieder aufgelöst und daraus eine Bundesarbeitsgemeinschaft gegründet.

    In Bayern hatte die Bürgeraktion die Möglichkeit genutzt, über Volksbegehrenund Volksentscheiden einen eigenen Vorschlag für ein Abfallwirtschaftsgesetz zur Abstimmung vorzulegen und damit im Gesetzgebungsbereich viel in Bewegung gebracht. Grund war das überholte bayerische Abfallgesetz aus den 1970er-Jahren. Das Volksbegehren war erfolgreich. Allerdings lag im

    Vor 50 Jahren wurde die Kreisgruppe des Bund Naturschutz im Landkreis Landsberg gegründet. Seither haben die ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer viel erreicht, aber auch Niederlagen hinnehmen müssen. In einer Serie blickt unsere Redaktion auf einige Erfolge und Misserfolge zurück. Heute auf den Widerstand gegen eine Müllverbrennungsanlage südlich von

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