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Kreis Landsberg: Rauswurf von Nagelsmann schlägt "wie eine Bombe" ein

Kreis Landsberg

Rauswurf von Nagelsmann schlägt "wie eine Bombe" ein

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    Im vergangenen Jahr war Julian Nagelsmann (links) in Issing dabei, als die Nachwuchs-Kooperation zwischen dem FC Issing (Mitte Günther Fent) und dem FC Bayern München (rechts Max Obermeier vom FC Bayern Campus) beschlossen wurde.
    Im vergangenen Jahr war Julian Nagelsmann (links) in Issing dabei, als die Nachwuchs-Kooperation zwischen dem FC Issing (Mitte Günther Fent) und dem FC Bayern München (rechts Max Obermeier vom FC Bayern Campus) beschlossen wurde. Foto: Christian Rudnik (Archivbild)

    Die Nachricht sei "wie eine Bombe eingeschlagen", sagt Denklingens Trainer Markus Ansorge: Dass sich der Fußball-Bundesligist FC Bayern München von Trainer Julian Nagelsmann getrennt hat, damit habe er nicht gerechnet. Ansorge ist nicht der einzige Bayern-Fan im Kreis Landsberg, der von der Nachricht überrascht wurde. Und man stellt sich auch die Frage, wie es für den aus Issing stammenden 35-Jährigen weitergeht. Ein nicht ganz ernst gemeintes "Jobangebot" kommt von seinem Heimatverein, dem FC Issing.

    Markus Ansorge, aktuell Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfL Denklingen und schon immer Bayern-Fan, war bei der Verpflichtung von Nagelsmann im April 2021 bei Bayern München skeptisch gewesen, ob dieser der richtige Mann für den Trainerjob sei. "Aber im Laufe der Zeit hat er mich überzeugt", sagt Ansorge. 

    Ist etwas hinter den Kulissen beim FC Bayern München vorgefallen?

    Nagelsmann sei fachlich überragend und ein "super Mann", deshalb vermutet er, dass irgendetwas hinter den Kulissen vorgefallen sei. "Sportlich gibt es aus meiner Sicht keinen Handlungsbedarf." Er sieht Nagelsmann als einen der besten Trainer der Bundesliga und "um den jungen Kerl tut es mir schon ein bisschen leid." 

    Groß war die Überraschung – und Enttäuschung – auch beim FC Issing, dem Heimatverein von Julian Nagelsmann. "Was zu der Entscheidung geführt hat, darüber kann man nur spekulieren", sagt der Vereinsvorsitzende Günther Fent. 

    Julian Nagelsmann muss den Platz auf dem Trainerstuhl beim FC Bayern München räumen.
    Julian Nagelsmann muss den Platz auf dem Trainerstuhl beim FC Bayern München räumen. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    Für Nagelsmann sei es sicher eine neue Situation gewesen, dermaßen in der Öffentlichkeit zu stehen. "Persönlich tut es mir für ihn sehr leid, aber er ist ein sehr junger Trainer und so etwas gehört zum Entwicklungsprozess dazu." Er hatte Nagelsmann im vergangenen Jahr noch in Issing am Sportplatz getroffen. "Julian ist so ein interessanter Trainer", sagt Fent, da könnte eine Neuverpflichtung sehr schnell gehen.

    Bernhard Zach, Fußball-Abteilungsleiter des FC Issing könnte sich gut vorstellen, dass Nagelsmann erst mal ins Ausland wechselt. Ein Engagement bei einem anderen Bundesliga-Verein wäre seiner Meinung nach ein Rückschritt für den Issinger. "Aber Spanien oder England wäre sicher möglich." Aber Zach hat auch ein nicht ernst gemeintes Angebot für Nagelsmann: "Ich habe gehört, er liebt Gartenarbeit und fährt gerne Traktor, vielleicht hat er ja Lust, mal hier als Platzwart auszuhelfen." 

    Julian Nagelsmann (grünes Trikot) half beim FC Issing immer wieder aus und war auch am Aufstieg 2011 mit beteiligt.
    Julian Nagelsmann (grünes Trikot) half beim FC Issing immer wieder aus und war auch am Aufstieg 2011 mit beteiligt. Foto: Sibylle Seidl-Cesare (Archivbild)

    Dass Nagelsmann erst mal eine Pause einlegen wird, könnte sich dessen früherer Trainer Manfred Gruber vorstellen. Sportliche Gründe, sich von ihm zu trennen, sieht auch er nicht. "Mit einem Sieg gegen Dortmund könnte man alles wieder geradebiegen und im Pokal und der Champions League steht Bayern ja auch im Halb- beziehungsweise Viertelfinale." Zwar werde eine schwache Leistung immer am Trainer festgemacht, aber "wenn 90 Prozent der Spieler keine Lust haben, dann sollten sie sich mal an die eigene Nase fassen", sagt Gruber. 

    "Blutleerer Auftritt" des FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga zuletzt

    Keine große Überraschung war die Entscheidung für den Landsberger Stadtrat (CSU) Harry Reitmeir. "Ich hab' ja eine Dauerkarte für den FC Bayern, schau mir auch die Auswärtsspiele an, aber das gegen Leverkusen (1:2-Niederlage, Anm. d. Red.) war so ein blutleerer Auftritt, das konnte für den Anspruch des FC Bayern nicht zufriedenstellend sein."

    Wenn man das nächste Spiel gegen Dortmund verlieren würde, wäre auch die Meisterschaft verspielt und "in der Champions League gegen Manchester City sind wir auch noch nicht weiter". Dass die Trainerkarriere von Nagelsmann aufgrund der Trennung nun einen Knick erleiden würde, befürchtet Reitmeir nicht. "Ihm stehen alle Türen offen, wenn nicht in der Bundesliga, dann international." 

    Nagelsmann-Nachfolger Thomas Tuchel wird skeptisch beurteilt

    Eher skeptisch standen alle Nagelsmanns Nachfolger, Thomas Tuchel, gegenüber. "Fachlich ist er sicher überragend", sagt Markus Ansorge – menschlich habe er aber auch viel Negatives gehört. Auch Bernhard Zach gibt dem Nachfolger "nur ein, zwei Jahre", beim FC Bayern München und Harry Reitmair will "erst mal schauen, ob Tuchel der richtige Mann ist". 

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