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Kommtar der Woche: Urbanes Leben: Wohnungen und wo bleibt der Rest?

Kommtar der Woche

Urbanes Leben: Wohnungen und wo bleibt der Rest?

Alexandra Lutzenberger
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    Was passiert am Eingangsbereich des Urbanen Lebens? Kein Kulturbau, aber ein Hotel.
    Was passiert am Eingangsbereich des Urbanen Lebens? Kein Kulturbau, aber ein Hotel. Foto: Christian Rudnik

    Eigentlich klingt es ja alles ganz schön, was der Projektleiter vom Urbanen Leben, Marius Jung, und die Landsberger Oberbürgermeister Doris Baumgartl beim Urbanen Leben am Papierbach erzählen. Neue Wohnungen, Büros, Kindergarten, sporadisch Kultur und ein Hotel. Stadt und Planer sehen, was möglich ist, und richten sich danach. Das ist die Realität.

    Der Traum von einem neuen Stadtviertel scheint erst einmal geplatzt. Aus vielerlei Gründen, die nicht nur an der wirtschaftlichen Lage liegen. Denn geplant waren Arztpraxen, Gastronomie, Gewerbe und ein großer Lebensmittelmarkt. Der, wie es jetzt heißt, aber oberirdische Parkplätze will und nicht Tiefgaragen. Die hat man aber für viel Geld gebaut. Warum eigentlich, wenn man doch weiß, dass solche Lebensmittelkonzerne das gar nicht wollen? Aber das ist nur einer dieser Punkte, die man verstehen kann, aber nicht muss.

    Die Branche ist in der Krise, ja. Deshalb muss man Zugeständnisse machen und redet sich gelegentliche Kulturaktionen (Wie viele Besucher haben die Vernissagen noch gleich außer in der Langen Kunstnacht?) schön. Doch die ursprünglich geplante Kulturhalle ist Geschichte und war ein anderes Kaliber. Heute heißt es, das war nie wirklich in der Planung, viel zu groß dimensioniert, und doch war jahrelang von einem großen Konzertsaal die Rede und deshalb dürfe man sogar die Höhe des Gebäudes erhöhen. Alles Geschichte und immerhin reden Baumgartl und Jung jetzt Klartext.

    Freiraum für Kultur gibt ist es in den Gewerbeflächen ja viel, aber ein Konzept dort für Kultur benötigt mehr als gelegentliche Ausstellungen. Das ist Kultur im Magersparkurs, aber den fährt die Stadt Landsberg ja leider generell. Es ist einfach zu wenig Geld dafür da. Stattdessen wird ein reines Hotel gebaut, und das braucht man auch in Landsberg. Immerhin. Von einem schönen Gebäude am Eingang des Viertels (mit Kultur und Hotel verwoben) ist nicht mehr die Rede. Soweit die Realität. Warum die Stadt repräsentative Gebäude dann an anderer Stelle in Sachen Landratsamt fordert, ist unklar, denn auch dort ist das Geld dafür – wie hier – nicht verfügbar. Warum werden also Landratsamt und Urbanes Leben unterschiedlich behandelt?

    Das Stadtviertel Urbanes Leben ist ein Wohnviertel und einige Träume sind hier geplatzt. Das ist jetzt deutlich angesprochen worden. Warum man in der ganzen Planungsphase so viel Zeit, Planungen und Sachverstand der Beteiligten für Theorie in Sachen Kultur und Infrastruktur verschwendet hat, ist die Frage. Zahlreiche Arbeitskreise und Wettbewerbe im Vorfeld, wie jetzt die Bürgerbeteiligung beim Umbau von Vorder- und Hinteranger. Und was bleibt dann von diesen Ergebnissen übrig? Die Realität hat jetzt beim Urbanen Leben Einzug gehalten. Man hat riesige Erwartungen gefördert und dann nach Zwängen entschieden.

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