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Kommentar: Neues Landratsamt: Weiter so oder Wendepunkt?

Kommentar

Neues Landratsamt: Weiter so oder Wendepunkt?

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    Der Siegerentwurf für das neue Landratsamt im Landsberger Osten.
    Der Siegerentwurf für das neue Landratsamt im Landsberger Osten. Foto: Christian Rudnik (Archivbild)

    Ist das jetzt ein „Weiter so“ oder doch ein „Wendepunkt“? Der Stopp der Planungen für das neue Landratsamt im Landsberger Osten ist zwar mit dünner Mehrheit verhindert worden, einfach weiter geplant werden soll aber doch nicht. Wie ist das Angebot des Landrats zu bewerten, in einer Art Workshop mit Planern, Verwaltung und Fraktionen nach Einsparmöglichkeiten bei dem 120-Millionen-Euro-Projekt zu suchen?

    Die Lager der Befürworter und der Gegner hatten in der Abstimmung im Kreistag keine Abweichler. Gut möglich, dass das Angebot des Landrats mögliche Zweifler (wegen der hohen Belastung der Gemeinden über die Kreisumlage) in den Reihen von CSU, Freien Wählern und UBV dazu bewegt hat, gegen den Antrag der Bayernpartei zu stimmen, die einen sofortigen Planungsstopp gefordert hatte. Doch hat dieser überraschende Vorschlag von Thomas Eichinger wirklich Substanz? Gibt es Einsparpotenziale, die die Kosten deutlich senken?

    Bislang lagen die Einsparmöglichkeiten im fünfstelligen Millionenbereich

    Bislang hielten sich die von Verwaltung und Planer vorgestellten Einsparungsmöglichkeiten im einstelligen Millionenbereich. Sie betrafen allerdings das allseits gelobte Energiekonzept, das niemand infrage gestellt hatte. Ansonsten: Fehlanzeige. Und jetzt? Wie weit darf die Planung überhaupt verändert werden? Der Entwurf hat schließlich einen Wettbewerb gewonnen und Mitbewerber ausgestochen, die weitreichende Änderungen anfechten könnten.

    Einsparungen bei Form und Material waren in der Kreistagssitzung ins Spiel gebracht worden, beim Hauptgebäude wie bei der versenkten Parkgarage. Selbst wenn es in diesem Bereich Einsparpotenzial gibt, ab welcher Summe ist das Projekt für die Finanzierungskritiker hinnehmbar? Ab fünf, ab zehn oder ab 20 Millionen Euro Einsparung? Aktuell ist von Kosten zwischen 120 und 160 Millionen Euro die Rede. Die Belastung der Kommunen über die Kreisumlage wird in jedem Fall enorm sein.

    Innerhalb der dem Projekt kritisch eingestellten Bürgerschaft wird sich die Haltung zum Vorhaben „Neues Landratsamt“ nach der knappen Entscheidung und trotz des Workshop-Angebots nicht verändert haben. Im Gegenteil: Der Eindruck, dass ein Projekt politisch durchgesetzt werden soll, hat sich verfestigt. Unmittelbar nach der Kreistagssitzung hat Dr. Rainer Gottwald angekündigt, das Bürgerbegehren gegen den Neubau des Landratsamts wieder zu starten. Erste Unterstützer, wie die Landsberger Mitte, melden sich schon zu Wort. Ein Bürgerentscheid ist wahrscheinlich. Und den zu gewinnen, dürfte deutlich schwieriger sein als eine Abstimmung im Kreistag.

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    2 Kommentare
    Karl Kiemer

    Das ist meiner Meinung nach wieder ein Prestigeobjekt für unseren ach so stolzen Landrat. Fehlt nur noch ein Hubschrauber Landeplatz auf dem Dach, damit uns Herr Söder öfter besucht. Wenn ich mir aber überlege, wer das Geld verdienen muss, bleiben da am Ende doch, die eh schon gebeutelten Gemeinden und deren Bürger. Es ist ja auch schon des Öfteren erwähnt worden, dass der Bedarf für Büroräume aus bekannten Gründen eher rückläufig ist, da gäbe es dann wohl auch ökologischer Lösungen als wieder einen Neubau in dieser Größe im „Grünen“, oder? Dabei gäbe es doch wichtigere Dinge in unserem Landkreis. Krankenhaus, Ganztagsklassen, ÖPNV, usw. Hoffentlich kommt es zu einem Bürgerentscheid!!!

    Robert Beiwinkler

    Dem Kommentar von Herrn Kiemer stimme ich voll ganz zu! Schade, dass sich die "Parteifreunde" des Landrates nicht dazu durchringen konnten, diesem Wahnsinn ein Ende zu machen und lieber dafür in ihren Gemeinden den Gürtel noch enger schnallen wollen. Ich hoffe sehr, dass das Bürgerbegehren wieder startet und die Bürger das letzte Wort zu diesem Projekt haben.

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