Die Emotionen kochen im Moment schneller hoch als sonst. Und so ging es vielen Landsbergern, die sich über die Massen von Besuchern ohne Maske und Abstand in der Innenstadt aufregten. Die Polizei war nicht in der Lage, diesen Ansturm zu bewältigen (das Wochenende kam wie so oft unverhofft, und die Stadt hat sich auch keine Absperrungen überlegt), und so durften viele etwas machen, was sonst sanktioniert wird.
Da nur einige Gastronomiebetriebe Kaffee und Co. auch to go anbieten, drängte sich auch noch alles auf dem Peter-Dörfler-Weg und dem Hauptplatz. Wäre da eine kontrollierte Öffnung der Gastronomiebetriebe, wie es die FDP fordert, nicht generell vernünftiger?
Viele Ausflügler ließen ihren Müll einfach liegen
Den Müll ließen viele am Wochenende auch gleich liegen. Denn, wer ohne Maske und Abstand (Anstand) in die Stadt geht, hat es nicht so mit Regeln und schmeißt anscheinend auch alles auf den Boden. Es war ein hässliches und unsauberes Bild, das die Stadt am Sonntagabend abgab. Abschreckend. Die, die sich bisher an die Regeln hielten, sind jetzt stinksauer und trauten sich am Sonntag nicht mehr aus dem Haus. Dazu riet die Polizei auch einigen Anrufern. Reiner Egoismus siegt also über Vernunft und Sicherheit. Ernsthaft? Vielleicht sollte die Stadt Landsberg ihre Schilder, die auf die Maskenpflicht hinweisen, einfach ein wenig größer machen und noch mehr aufstellen. Traurig, aber wohl notwendig.
Warum einige Landsberger Wirte zurecht sauer sind
Sauer sind auch die, die von der Polizei bereits erwischt wurden, wie die Wirtin der „Stufe 15“, weil sie sich im Fasching mit zwei Kolleginnen unterhielt. Verboten ist das, ja, aber nach dem vergangenen Wochenende das Bußgeld auch verhältnismäßig? Bestraft wird, wenn es mehr als zwei Haushalte sind, die sich treffen. Aber nur, wenn es für die Polizei kontrollierbar ist? Schwierig zu erklären, aber im Moment wohl gängige Praxis, denn in anderen Städten ging es auch rund.
Doch wenn man Tausende von Ausflüglern, wie am Sonntag, nicht kontrollieren kann, dann sollte man sich im Sinne der Gleichbehandlung überlegen, ob eine Handvoll Faschingsfreunde, die einen Umzug machten, oder die Gastronomen, die sich mit Maske und Abstand auf dem Hellmairplatz am Lumpigen trafen, wirklich sanktioniert werden müssen. Denn alle haben das Gleiche gemacht – die einen ohne Bußgeld, die anderen nicht. Ein solches Wochenende spaltet die Bevölkerung und wirft uns einen Schritt zurück. Sonne und Wochenende sind wunderbar, aber es gibt keine Entwarnung in Sachen Corona. Schade, dass sich so viele nicht an die einfachsten Schutzmaßnahmen halten.
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