Menschen treten seit Jahren in Scharen aus der katholischen Kirche aus. Die meisten von ihnen wählen nicht diesen Schritt, weil sie keine gläubigen Christen mehr sind. Nein, sie wollen zum Ausdruck bringen, dass sie nicht mehr Teil einer Glaubensgemeinschaft sein wollen, die Missbrauchsfälle unzureichend aufarbeitet oder sogar vertuscht. Aber muss man deshalb austreten? Wird sich erst dann etwas verändern?
Pfarrgemeinderatswahl im Landkreis Landsberg: weiblicher und jünger
Die Pfarrgemeinderatswahlen haben eines gezeigt: An der Basis, also dort, wo sich Katholikinnen und Katholiken in den Pfarreien engagieren, gibt es keine Fluktuation – zumindest keine, die in Verbindung mit Missbrauchsfällen stehen. Laut Pfarrern und Gemeindemitgliedern geben Rätinnen und Räte ihre Ämter aus gesundheitlichen oder anderen privaten Gründen auf. Und über eine Nachfolge braucht man sich wohl keine Sorgen machen: Es wurden ausreichend Kandidatinnen und Kandidaten gefunden.
Endlich Emanzipation in der Kirche
Das ist eine gute Nachricht, denn alles andere wäre für die Kirche als Institution ein verheerendes Signal. Die Gremien werden jünger und weiblicher. Damit wächst die Hoffnung, dass in der Kirche endlich Emanzipation stattfindet. Modernisierung fängt an der Basis an.