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Kommentar: Der Landkreis braucht Notapotheken

Kommentar

Der Landkreis braucht Notapotheken

Bianca Dimarsico
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    Wer einen medizinischen Notfall hat, sollte in seiner Nähe stets eine geöffnete Apotheke finden. Im Landkreis Landsberg ist das nicht immer der Fall.
    Wer einen medizinischen Notfall hat, sollte in seiner Nähe stets eine geöffnete Apotheke finden. Im Landkreis Landsberg ist das nicht immer der Fall. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Einigen Menschen aus Landsberg und Umgebung ist es wahrscheinlich schon mit Schrecken aufgefallen: Es gibt Tage, an denen im gesamten Landkreis Landsberg keine einzige Apotheke Notdienst hat. Und das, obwohl die Apothekendichte allein in der Stadt Landsberg ziemlich hoch ist. Diese Tatsache folgt aus der neuen Regelung, bei der eine künstliche Intelligenz die Notdienst-Pläne erstellt. Was Effizienz verspricht, ist vielerorts an den realen Bedürfnissen vorbeigeplant.

    Bei der neuen Verteilung der Notdienste gibt es teilweise ein starkes Ungleichgewicht

    Im Notfall 20 Minuten zur Apotheke fahren – also mindestens 40 Minuten bis man wieder daheim ist – dürfte für die meisten Menschen nicht die optimale Lösung sein. Antibiotika, Schmerzmittel oder Medikamente für Kinder sollten schnell und barrierefrei für möglichst viele Menschen erhältlich sein. Dass zu jeder Zeit mindestens eine Apotheke pro Landkreis im Dienst ist, sollte da eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wie willkürlich das neue System ist, zeigt sich an einem Beispiel: Lässt man sich die nächstgelegenen Notdienstapotheken rund um Landsberg am Donnerstag, 30. Januar, anzeigen, so gibt es eine extreme Verdichtung im Augsburger Raum. Aus Landsberg betrachtet hat an diesem Tag eine Apotheke in Buchloe und eine in Kaufbeuren Dienst. Rund um Augsburg hingegen gibt es im Umkreis von maximal 16 Kilometern gleich sechs Apotheken.

    Solch ein Ungleichgewicht sollte eine KI besser ausagieren können – vor allem im Bereich einer 30.000-Einwohner-Stadt. Eine perfekte Lösung, bei der jeder die nächste Notapotheke direkt vor der Haustür hat, wird es wohl nie geben. Aber das aktuelle System ist von optimal weit entfernt. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen den Algorithmus entsprechend anpassen.

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