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Kinsau: Landjugend Kinsau ist mit fahrendem Casino im Fasching unterwegs

Kinsau

Landjugend Kinsau ist mit fahrendem Casino im Fasching unterwegs

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    Die Landjugend Kinsau baut in Denklingen derzeit an ihrem Faschingswagen.
    Die Landjugend Kinsau baut in Denklingen derzeit an ihrem Faschingswagen. Foto: Christian Rudnik

    Hier rollt sogar die Kugel aufwärts: Beim Faschingswagen der Kinsauer Landjugend wird mit allerlei technischer Raffinesse gearbeitet. Mit einem fahrenden Casino sind die jungen Leute heuer zum zweiten Mal bei den Umzügen in der Umgebung dabei.

    Eifrig sind die Landjugendmitglieder gerade dabei, ihren Wagen zu bauen. Es ist erst das zweite Mal, dass sie an Faschingsumzügen teilnehmen: Letztes Jahr waren sie mit einer Tankstelle unterwegs und beschwerten sich über die hohen Spritpreise. Davor gab es vom Verein aus sehr lange Zeit keinen Wagen. Das letzte Mal wurde vor 16 Jahren einer gebaut. Umso größer ist jetzt die Motivation der Landjugendgruppe Kinsau, heuer wieder einen tollen Wagen auf die Beine zu stellen. „Wir sind jetzt täglich vor Ort“, sagt der neue Vorsitzende Johannes Schmid, der gerade erst das Amt übernommen hat. 25 bis 30 Leute waren am vergangenen Wochenende im Einsatz. „Unter der Woche waren jeden Tag so rund 15 Leute dabei“, berichtet er.

    Kinsauer bilden Fahrgemeinschaften nach Denklingen

    Die Mitglieder bilden jeden Tag Fahrgemeinschaften, um nach Denklingen ins Industriegebiet zu kommen, wo der Wagen aufgebaut wird. Denn viele haben noch gar keinen Führerschein. „Wir wollten deswegen eigentlich eine Halle in Kinsau suchen“, erklären die Mitglieder, die zwischen 14 und 28 Jahre alt sind. Aber die Suche gestaltete sich sehr schwierig. Bis ein Kinsauer Unternehmer eine Lösung fand: Elektro Friebe hatte in Denklingen gerade eine neue Halle gebaut, die momentan noch nicht vermietet ist. „Hier sind Strom und Licht vorhanden, und wir können alles nutzen“, erzählt Schmid. Für die Landjugend war dies ein absoluter Glücksfall. Und ein Glücksfall ist es auch, dass unter den Mitgliedern viele Handwerker sind, die mit großem Einsatz mithelfen: „Schreiner, Zimmerer, Elektriker – wir haben alles“, freut sich Schmid.

    Beim Bau des fahrenden Casinos scheuen die Helfer keinen Aufwand: Ein „Einarmiger Bandit“ soll auf dem Wagen ebenso wenig fehlen wie ein technisch ausgeklügelter Roulettetisch, bei dem sich während der Umzüge dann ständig die Kugel drehen wird. Und das, obwohl der Tisch senkrecht steht. „Das funktioniert mit Druckluft“, erläutert Schmid. Ein gelernter Industriemechaniker, der ebenso zu den Faschingswagenbauern gehört und sich das System ausgedacht hat. Zum ersten Mal wird der Wagen im Fasching im Nachbardorf Hohenfurch beim Umzug zu sehen sein: Dort geht es zum Nachtfaschingszug. Ein Elektriker unter den Mitgliedern wird für die Beleuchtung auf dem Wagen sorgen. Danach folgen dann die großen Umzüge in Schwabsoien und Schongau, bevor es dann zum Karnevalsendspurt am Faschingsdienstag nach Epfach geht.

    Das Casino hat heuer auch einen politischen Hintergrund: Die Landjugend prangert an, dass die Regierung das Geld der Steuerzahler verschwende und ihrer Meinung nach „auf die falsche Karte setzt“. Die Politiker werden am Pokertisch dargestellt: „Unsere Mädels haben dazu wirklich coole Karikaturen gemalt“, sagt Schmid stolz. Als Spruch prangt nun schon groß auf dem Wagen: „Die Regierung spielt ein riskantes Spiel – im Casino des Staates bleibt uns nicht viel“.

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