Über dem Kindergarten in Kinsau sollen bald Geflüchtete ein neues Zuhause finden. Zwei bis drei Familien werden in die Wohnung im ersten Stock einziehen.
Die Gemeinde Kinsau will die Wohnräume dem Landratsamt Landsberg für die Aufnahme von Asylsuchenden zur Verfügung stellen. Dies entschied der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.
Landratsamt Landsberg hat Wohnung über dem Kindergarten in Kinsau für gut befunden
Wie Vizebürgermeister Alexander Resch in der Sitzung berichtete, habe das Landratsamt die geräumige Wohnung bereits besichtigt und für gut befunden. Eine örtliche Firma sei schon mit der Installation einer Elektroheizung beauftragt worden. Die Heizung könne voraussichtlich bis 18. Dezember fertig gestellt werden, informierte Resch.
Zudem werde ein neuer Boiler eingebaut. Was die Toilette angeht, sind keine Maßnahmen nötig: Das WC sei in Ordnung. Kleinere Ausbesserungs- und Verschönerungsmaßnahmen an der Wohnung könnten von den Gemeindearbeitern erledigt werden.
„Es ist eine schöne Wohnung“, betonte der Vizebürgermeister, der die Sitzung in Vertretung für Bürgermeister Marco Dollinger leitete. Zwei bis drei Familien könnten in den Räumlichkeiten im oberen Stockwerk untergebracht werden. Neben einem Aufenthaltsraum mit Küche, einem Wohnzimmer und einem Abstellraum seien drei weitere Zimmer vorhanden.
Der Eingang ist separat und befindet sich auf der anderen Seite (Südseite) des Gebäudes. Damit auch der Hofbereich mit den Mülltonnen vom Kindergarten abgetrennt werden kann, soll noch ein Zaun errichtet werden.
Frage im Kinsauer Gemeinderat: Wer zieht in die Wohnung ein?
Im Gemeinderat kam die Frage auf, welche Familien nun konkret in der Wohnung einziehen werden. Resch erklärte, dass dies bislang noch nicht bekannt sei. Die Wohnung sei ja noch gar nicht fertig. Es sollten aber Familien mit Kindern sein. Das Alter der Kinder und die Herkunft der Familien sei noch nicht bekannt. Es soll nun mit dem Landkreis Landsberg ein Mietvertrag geschlossen werden. Falls die Gemeinde die Räumlichkeiten später selbst benötige – etwa für eine Erweiterung des Kindergartens – könne der Mietvertrag ohne Probleme wieder gekündigt werden, erläuterte Resch.
Die Wohnung war zuvor rund 30 Jahre lang von demselben Mieter bewohnt worden. Nachdem der Mann kürzlich verstorben war, entschied sich die Gemeinde dafür, die Wohnräume für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Denn die Gemeinde Kinsau gehört zu denjenigen Kommunen im Landkreis, in denen bislang keine oder nur wenige Asylsuchende Platz fanden.
Die Gemeinde habe bisher schlichtweg keine Möglichkeit gehabt, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, betonte Bürgermeister Dollinger auf Anfrage der Redaktion. Ebensowenig hätte die Gemeinde Grundstücke für die Errichtung von Notunterkünften zur Verfügung.
Und eine Mehrzweckhalle gibt es momentan sowieso nicht: Diese wurde bekanntlich abgerissen und wird gerade erst wieder neu aufgebaut.