Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Kaufering: Werner Mitsching zeigte Einsatz vom Fußballfeld bis zur Straßenkreuzung

Kaufering

Werner Mitsching zeigte Einsatz vom Fußballfeld bis zur Straßenkreuzung

    • |
    Der Kauferinger Werner Mitsching wurde für sein Engagement als Schulweghelferleiter und für seine Arbeit beim VfL Kaufering als Stiller Held ausgezeichnet.
    Der Kauferinger Werner Mitsching wurde für sein Engagement als Schulweghelferleiter und für seine Arbeit beim VfL Kaufering als Stiller Held ausgezeichnet. Foto: Thorsten Jordan

    Für Werner Mitsching hatte die Jugend immer einen hohen Stellenwert in seinem Leben. Er gab ihr, was er geben konnte – seine Leidenschaft für Fußball als Trainer und Jugendleiter beim VfL-Kaufering und seinen Schutz als Schulweghelfer auf Kauferings vielbefahrenen Straßen. Auf diese Art sind über 40 Jahre ehrenamtliches Engagement zusammengekommen, für diese der 76-Jährige nun als Stiller Held ausgezeichnet wurde.

    Mitsching plante und organisierte Spiele und Hallenturniere für Kaufering

    Ab 1982 trainierte er die Jugend im VfL Kaufering, zuerst die E-, dann die D- und später die C-Jugend. Der in Penzberg geborene Mitsching hat dort als Kind selbst Fußball gespielt, musste aber verletzungsbedingt den Sport früh an den Nagel hängen. Geblieben ist jedoch die Leidenschaft für das runde Leder, die er wohl auch an seinen Sohn vererbte. Als dieser in der E-Jugend beim

    30 Jahre fungierte er zudem als Jugendleiter, plante die Spiele und organisierte Hallenturniere. So führte er von 1988 bis 2006 die Ammersee- und Zugspitzmeisterschaften durch, organisierte aber auch Hallenturniere vor Ort, auch, um etwas Geld in die Jugendkassen einzuspielen. Nach Beendigung seiner Trainertätigkeit übernahm er die Aufgaben des Greenkeepers, pflegte den Rasen auf vier Plätzen nach den Spielen und streute auf. Noch heute ist Werner Mitsching zumeist bei Heimspielen beim VfL anzutreffen – die Liebe zum Fußball lässt ihn nicht los.

    Als Schulweghelfer machte er sich nicht nur auf der Straße aktiv

    Über den Fußball kam er auch zu seinem zweiten Ehrenamt als Schulweghelfer. „Ich wurde von einer Bekannten vom Fußball darauf angesprochen. Sie wusste, dass ich gerade in Altersteilzeit gegangen war und dafür Zeit hatte“, erinnert sich Mitsching, der Jahrzehnte bei Hilti als Industriemeister tätig war. Da die Gruppe der Schulweghelfer immer zu klein war, 15 müssen es sein, um alle wichtigen Übergänge zu sichern, konnte Mitsching nicht Nein sagen – obwohl es für ihn weiterhin bedeutete, früh aus den Federn zu kommen. 6.15 Uhr aufstehen, ab 7.15 Uhr für eine halbe Stunde für die Sicherheit der Kinder beim Überqueren der Straßen sorgen, war nun bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit für ihn angesagt. 

    Nach einer Einweisung zu den Rechten und Pflichten durch die Polizei ging es los, ausgestattet mit entsprechender Kleidung, einer Leuchtweste mit dem Schriftzug „Schulweghelfer“ und einer Kelle. „Sogar eine Telefonnummer der

    Mittlerweile ist der 76-Jährige im wohlverdienten Ruhestand

    Rasch wurde er Einsatzleiter der Schulweghelfer, damit stiegen Arbeit und Verantwortung, denn er organisierte nun die Schichten und war Ansprechpartner für Polizei und Gemeinde. Als anspruchsvollste Aufgabe erwies sich jedoch die Suche nach neuen Schulweghelfern, denn immer wieder schieden langjährig Engagierte aus und mussten ersetzt werden. Sogar bei Elternabenden sprach Mitsching vor, vergebens. Die Truppe der Schulweghelfer besteht vorwiegend aus Ruheständlern, ohne die Senioren stünde es um die Sicherheit der Kleinsten auf dem Weg zur Schule schlecht. „Gerade in der dunklen Jahreszeit würde das Unfallrisiko sehr ansteigen, wenn es keine Schulweghelfer gäbe“, ist sich Mitsching sicher, der sehr stolz darauf ist, dass während seiner Einsatzzeit von 2006 bis September 2023 nie etwas passiert ist. 

    Besonders gefreut hat er sich über die Anerkennung der geleisteten ehrenamtlichen Arbeit durch Kauferings Bürgermeister Thomas Salzberger, der sich mit kleinen Überraschungen bedankte und einmal, als das Wetter besonders schlecht war, gelbe, robuste Regenschirme für die Helfer organisierte. Dass der 76-Jährige seinen Ruhestand nun tatsächlich genießen kann, liegt daran, dass er nach einjähriger Suche das Ehepaar Christl und Martin Mayr als Nachfolger für die Einsatzleitung finden konnte. So kann Werner Mitsching nun endlich mal länger ausschlafen – wobei ihm das früh aufstehen wohl mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen ist.

    Sie versehen ihre Tätigkeiten, ohne groß Aufhebens davon zu machen. Sie helfen, unterstützen, begleiten und gehen voran. Es sind die Ehrenamtlichen, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren würde. Wir, das sind der Landkreis Landsberg, die Sparkasse Landsberg-Dießen und das Landsberger Tagblatt, sagen „Danke“ und stellen monatlich einen dieser „Stillen Helden“ im Porträt vor. Diesmal Werner Mitsching aus Kaufering.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden