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Kaufering: Projekt "Zukunftsmacher": Was sich Kauferinger Jugendliche wünschen

Kaufering

Projekt "Zukunftsmacher": Was sich Kauferinger Jugendliche wünschen

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    Jugendliche aus Kaufering erarbeiteten in der Lechauhalle Vorschläge, die sie dann an Bürgermeister Thomas Salzberger weitergaben. Auf dem Bild ist die Arbeitsgruppe von Nicole Boywitt zu sehen.
    Jugendliche aus Kaufering erarbeiteten in der Lechauhalle Vorschläge, die sie dann an Bürgermeister Thomas Salzberger weitergaben. Auf dem Bild ist die Arbeitsgruppe von Nicole Boywitt zu sehen. Foto: Thorsten Jordan

    Sich Gedanken über die Zukunft machen, also Zukunftsmacher sein: Unter diesem Motto hat der Kreisjugendring bereits in mehreren Orten des Landkreises eine Veranstaltung organisiert. Nun war auch Kaufering an der Reihe. Das Projekt soll Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen die Möglichkeit geben, sich über ihre Gemeinde auszutauschen und Verbesserungsvorschläge einzubringen.

    Erst ohne Bürgermeister Salzberger diskutieren, dann mit ihm

    Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 wurden postalisch von Kauferings Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD) in die Lechauhalle eingeladen. Gemeinsam mit etwa 30 Jugendlichen erschienen am frühen Freitagabend neben Vertreterinnen und Vertretern des Kreisjugendrings der Bürgermeister, Quartiersmanagerin Bettina Dörr, Kauferings Jugendvertreter Eduard Sokolowski, Gemeinderat Tobias Kirchberger sowie Anna Hobelsberger und Markus Kraft aus dem Jugendbeirat.

    Anfangs wurde in Kleingruppen – abseits von Bürgermeister und Co. – ordentlich Kritik geübt. Die Mädchen und Jungen konnten mit einer Mindmap alle ihre Gedanken und Sorgen rund um das Wohlbefinden der Jugend in Kaufering äußern. Nachdem diese stichpunktartig zusammengetragen worden waren, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihren Traum von einem jugendfreundlichen Kaufering aufs Papier zu bringen. Sie sollten eine Idealvorstellung ohne irgendwelche Vorschriften aufzeichnen und dadurch ihre Wünsche kreativ konkretisieren. Die Ergebnisse wurden dann allen Anwesenden und damit auch dem Bürgermeister vorgestellt.

    Die Kauferinger Jugend wünscht sich mehr Möglichkeiten, um Sport treiben zu können. Mit einem Verleihservice könnten sich Kinder und Jugendliche gegen eine Leihgebühr verschiedenste

    Mehr Freizeitangebote gewünscht

    Den jungen Kauferingern fehlen frei zugängliche Sportflächen, etwa für Tischtennis oder Basketball. Die Jungs und Mädchen können sich vorstellen, Bänke und Sitzmöglichkeiten mit Überdachung an der BMX-Bahn selbst zu bauen. Finanziert werden könnte dies mit einem Spendenlauf oder einem Flohmarkt. Der Bürgermeister nahm die Anliegen mit, wies jedoch auf die Basketballkörbe am Jugendhaus Oval hin.

    Nachdem der Jugendtreff wegen des Baus eines Feuerwehrhauses abgerissen wurde, werden bedachte Sitzmöglichkeiten im Freien gewünscht. Auf der Wiese, auf der derzeit ein Zirkus gastiert, beim Hilti-Parklatz oder nahe der BMX-Bahn wäre so etwas vorstellbar.

    Geht es nach den Jugendlichen, soll es dort auch Mülleimer geben, idealerweise eine Möglichkeit, um Snacks zu kaufen, und auch WLAN steht auf der Wunschliste. Bürgermeister Salzberger kündigte an, die genannten Plätze für diesen Zweck zu prüfen.

    Kaufering plant Party für junge Menschen

    Den Jugendlichen mangelt es an organisierten Veranstaltungen. „Ich war erst einmal im Juze“ oder „Ich habe noch nie etwas davon gehört“ lauteten Kommentare, als vom Kauferinger Jugendzentrum die Rede war. Auch gebe es keine Partys für die anwesende Altersgruppe. Eduard Sokolowski erstellt eine Whatsapp-Gruppe für ein Treffen im Juze, um eine U18-Party zu planen. Finanzieren könnten sich solche Veranstaltungen über einen Flohmarkt mit Kuchenverkauf oder durch Sponsoren. Der Bürgermeister kann die Wünsche der Jugendlichen nachvollziehen und plant im nächsten Jahr ein zweitägiges Event, an welchem auch eine Party ab 14 Jahren veranstaltet werden soll. „Ab dem 1. Januar soll es eine Instagramseite geben, auf der alles zum Markt Kaufering geteilt wird“, sagte Salzberger. Der Jugendbeirat überlegt sich, einen Whatsapp-Account einzurichten, um stets erreichbar zu sein.

    Weiter war bei den jungen Leuten große Sorge um ihre Sicherheit im Straßenverkehr zu spüren. Sie äußerten, dass in den 30er-Zonen viele Raser unterwegs seien. Sinnvoll seien Blitzer oder mehr Schilder. Salzberger weiß von dem Problem. Er sagte, er stehe im engen Kontakt mit der Polizei.

    „Was die Gemeinde letztlich aus den Vorschlägen macht, darauf haben wir keinen Einfluss“, erklärte Julia Baumüller vom Kreisjugendring. Der Gemeinderat bekomme Arbeitsaufträge, die alle Ideen und Wünsche enthalten. „Diese werde ich nach einem Jahr prüfen.“ Nach einer solchen Veranstaltung erhielten die Jugendlichen in der Nachbargemeinde Penzing ein neues Netz für den Fußballplatz – und das innerhalb einer Woche.

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