Am 22. Juni dieses Jahres kam es in einem Mehrparteienhaus in der Albert-Schweitzer-Straße in Kaufering zu einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Brüdern. Dabei fügte der zum Tatzeitpunkt 35-Jährige seinem 42-jährigen Bruder mit einem Messer so schwere Verletzungen zu, dass dieser noch in der Wohnung starb. Reanimationsmaßnahmen durch einen Notarzt blieben ohne Erfolg. Auf Nachfrage unserer Redaktion äußert sich der Pressesprecher des Landgerichts Augsburg zu der Tat, der Tatwaffe und dem voraussichtlichen Prozessbeginn.
Laut Dr. Christoph Kern, Vorsitzender Richter am Landgericht, wird der Tatverdächtige nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags angeklagt. Nach den jetzigen Planungen soll der Prozess am 26. März kommenden Jahres beginnen. Dass es sich bei der Tatwaffe im ein Messer handelte, war bereits kurz danach bekannt geworden. "Es hat eine Klingenlänge von 25 Zentimetern", informiert Kern.
Familienstreit zwischen Brüdern endet in Kaufering tödlich
Die Staatsanwaltschaft geht von einem innerfamiliären Streit zwischen den Brüdern aus, die sich in der Wohnung ihrer Mutter aufhielten, dort aber nicht gemeldet waren. Die Mutter war auch in der Wohnung. Laut Dr. Christoph Kern hatte der Beschuldigte zum Zeitpunkt der tödlichen Auseinandersetzung Alkohol getrunken. "Eine nach der Tat beim Angeschuldigten entnommene Blutprobe hatte eine Blutalkoholkonzentration von rund 1,4 Promille ergeben." Der Tatverdächtige hatte sich durch Polizeibeamtinnen und -beamte der Polizeiinspektion Landsberg noch vor Ort widerstandslos festnehmen lassen.
Im Landkreis Landsberg war es das vierte Tötungsdelikt in den vergangenen gut zweieinhalb Jahren. Im Mai 2021 wurde ein 26-Jähriger in Landsberg am Römerhang angegriffen und erlag später seinen Verletzungen. Im Juli 2021 ereignete sich ein tödlicher Familienstreit in Obermeitingen und im August 2021 gerieten Bauarbeiter in der Unterkunft in Vilgertshofen aneinander. Einer stach seinen Kollegen mit dem Messer in den Rücken.