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Kaufering: Lechfeldwiesen V: Ein Besuch auf Kauferings Großbaustelle

Kaufering

Lechfeldwiesen V: Ein Besuch auf Kauferings Großbaustelle

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    Auf der Baustelle Lechfeldwiesen V geht es voran. Anfang 2026 sollen die geförderten Wohnungen bezogen werden können.
    Auf der Baustelle Lechfeldwiesen V geht es voran. Anfang 2026 sollen die geförderten Wohnungen bezogen werden können. Foto: Christian Rudnik

    Ortstermin auf der Baustelle Lechfeldwiesen V: Seit dem offiziellen Spatenstich Ende September im vergangenen Jahr ist einiges passiert. Die Lärmschutzwand steht, Treppenhäuser sind bereits von der Augsburger Straße aus zu sehen, und mittlerweile kommt im Wochenrhythmus ein Stockwerk hinzu. Die Architekten des beauftragten Büros 17A Architektur aus Königsbrunn, Andreas Matievits und Stefan Degle, führten kürzlich Bürgermeister Thomas Salzberger und Bauamtsleiter Andreas Giampà über das Gelände. 

    Der Entwurf mit sieben versetzt angeordneten Mietshäusern, verteilt auf einer parkähnlichen Fläche, wird Stück für Stück Wirklichkeit. Mit Helmen geschützt und vorsichtigen Schrittes geht es für die Männer durch die Tiefgarage, die noch von unzähligen Stützpfeilern gesichert wird. Wo es noch nass und dunkel ist, sollen bald Anwohner bequem aus der Tiefgarage mit dem Aufzug wahlweise in das Erdgeschoss oder in eines der vier Stockwerke gelangen können. 

    Nachfrage für den geförderten Wohnungsbau in Kaufering größer als das Angebot

    Die insgesamt 120 geförderten Wohnungen werden dann mit ein bis vier Zimmern angeboten – "alle barrierefrei und mit einem umlaufenden Balkon", wie die Architekten berichten. Es sollen hauptsächlich Wohnungen für Familien, Senioren und Menschen mit Behinderung oder für einkommensschwächere Haushalte geschaffen werden. Gemeinschaftsbereiche im Innen- und Außenraum sollen zudem das Miteinander fördern und die Wohnqualität stärken. 

    Schon jetzt gebe es mehr Interessierte als Wohnungen, erwähnt Bürgermeister Salzberger. Doch das Bewerbe- und Vergabeverfahren für die begehrten Wohnungen ist noch nicht freigegeben. Erst ab Frühjahr 2025 können sich Menschen, die in Kaufering wohnen oder arbeiten, auf Grundlage eines Kriterienkataloges für eine Wohnung bewerben.

    Für die Umsetzung des 42-Millionen-Euro-Projekts hat der Markt staatliche Fördergelder in Höhe von gut 35,5 Millionen Euro aus dem Kommunalen Wohnraumförderprogramm bewilligt bekommen. Davon werden 16,5 Millionen Euro als Zuschüsse ausbezahlt und 19 Millionen Euro als zinsgünstige Förderdarlehen angeboten. In der vergangenen Sitzung des Marktgemeinderats wurde es bereits angesprochen: Mittlerweile sind 90 Prozent der Gewerke vergeben, und der Markt hat eine realistische Aussicht auf die tatsächlichen Kosten des Großprojekts. Rund 600.000 Euro mehr als kalkuliert soll "Lechfeldwiesen V" schlussendlich kosten. Für die Beteiligten keine schlechte Nachricht, ganz im Gegenteil: "Wenn man die Inflation mitdenkt, kommen wir im Verhältnis billiger davon", betont Salzberger. Architekt Matievits stimmt ihm zu: "Die Kostensteigerung beträgt nur 1,45 Prozent. Das ist ein top Ergebnis." 

    Nachhaltigkeit und Richtlinien: Holzbauweise ist Fluch und Segen zugleich

    Durch die kompakte Bauweise und die wiederholenden Grundrisse sei das Bauprojekt in der Planung und Ausführung kostensparend, erklärt Büropartner Stefan Degle. Die Architekten kommen auf die Holzbauweise der Gebäude angesprochen richtig ins Schwärmen. Der nachhaltige Rohstoff, in diesem Fall hauptsächlich Fichte, komme innen und außen zum Einsatz und sorge für ein "super Raumklima". Degle und Matievits haben bereits Erfahrung mit Holzbauten. Für ihr selbst entworfenes Bürogebäude haben sie einen Preis erhalten. Doch das Baugebiet in Kaufering sei ihr bislang größtes Projekt in Holzhybridbauweise. Und im Vergleich zum Massivbau aus Beton seien die Richtlinien, etwa für solche Bauten "deutlich komplexer". Auch durch die nun gemachten Erfahrungswerte hoffen die Planer, dass es in Zukunft einfacher wird, Projekte dieser Größenordnung mit möglichst viel Holzanteil umzusetzen. 

    Lechfeldwiesen V: Für die Architekten Andreas Matievits und Stefan Degle (rechts) ist es der bislang größte Auftrag in Holzhybridbauweise.
    Lechfeldwiesen V: Für die Architekten Andreas Matievits und Stefan Degle (rechts) ist es der bislang größte Auftrag in Holzhybridbauweise. Foto: Christian Rudnik

    Von einem der noch frei stehenden Treppenhäuser haben der Bürgermeister, der Bauamtsleiter und die Architekten einen guten Überblick auf das Baufeld. Von oben betrachtet wird die Aufteilung noch deutlicher: Auf 60 Prozent der Gesamtfläche entsteht der geförderte Wohnbau. Das hintere Drittel im Osten liegt größtenteils noch unter abgetragenen Kies begraben und soll, wie vom Marktgemeinderat beschlossen, auf dem freien Markt an den Höchstbietenden verkauft werden. Hier wird mit drei weiteren Baukörpern für etwa 50 Wohnungen geplant.

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    Die Architekten Andreas Matievits und Stefan Degle (17A Architektur) führen Kauferings Bürgermeister Thomas Salzberger und Bauamtsleiter Andreas Giampà über die Baustelle. Unsere Impressionen von der Begehung.

    Auch am Zeitplan ändert sich nichts: Das Bauprojekt in Kaufering soll bis Jahresende 2025 realisiert werden. Im Frühjahr 2026 sollen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen.

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