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Kaufering: Kauferings langjähriger Pfarrer Ludwig Epp ist verstorben

Kaufering

Kauferings langjähriger Pfarrer Ludwig Epp ist verstorben

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    Im Dezember wurde Ludwig Epp noch von Bischof Dr. Bertram Meier besucht, da er zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt worden war.
    Im Dezember wurde Ludwig Epp noch von Bischof Dr. Bertram Meier besucht, da er zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt worden war. Foto: Epp

    Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Pfarrer von Kaufering Monsignore Ludwig Epp ist am Donnerstag, 18. Januar im Alter von 89 Jahren verstorben. Das teilt das Bistum Augsburg in einem Nachruf mit. Er wurde am 2. Juni 1934 in Roßhaupten geboren und am 3. Juni 1962 zum Priester geweiht. Bischof Dr. Bertram Meier würdigte den Verstorbenen, der noch im Dezember zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt wurde, als eifrigen Priester, der eine lebendige Gemeinde errichtet habe.

    Die Würdigung des Bischofs im Wortlaut: „Mit Schmerz und Trauer habe ich vom Tod meines langjährigen Heimatpfarrers Monsignore Ludwig Epp erfahren. Erst vor wenigen Wochen habe ich ihn im Altenheim besucht, um ihm persönlich die päpstliche Ernennung zum Monsignore zu übergeben, worüber er sich sehr gefreut hat. Schon seit meiner Kinderzeit bin ich mit Pfarrer Epp eng verbunden. Er war maßgeblich mit beteiligt, dass meine Berufung zum Priester geweckt wurde und wachsen konnte.“ 37 Jahre lang habe er in Kaufering gewirkt, wo es ihm gelungen sei, um die Kirche Mariä Himmelfahrt herum ein lebendiges Gemeindeleben aufzubauen. Auch die Ministrantenarbeit und die Familienpastoral habe ihm am Herzen gelegen, erinnert sich Bischof Dr. Bertram Meier. An der würdigen Feier der Liturgie habe der Verstorbene bis zuletzt viel Freude gehabt und sich mit aller Kraft für sie eingesetzt. „Möge er schon jetzt am Gastmahl des ewigen Lebens teilhaben dürfen“, soweit der Bischof.

    Sein priesterliches Wirken in Kaufering

    Ein Blick auf Ludwig Epps Leben: Nach der Schullaufbahn entschied sich der junge Ludwig Epp dazu, ins Priesterseminar einzutreten. Zum Abschluss des Studiums erhielt er kurz vor Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils aus den Händen von Bischof Joseph Freundorfer am 3. Juni 1962 in Dillingen die Priesterweihe. Kurz darauf wurde er als Krankenvertretung nach Kaufering geschickt. Aus den geplanten vier Wochen wurden am Ende fast 37 Dienstjahre. Am 1. Juni 1963 übernahm er die dortige Kaplansstelle. Mit der formalen Errichtung der Mariä-Himmelfahrt-Pfarrei wurde er am 14. Dezember 1967 auch deren erster Pfarrer. 1987 beging er dort auch sein silbernes Priesterjubiläum. Zum 31. August 1999 ging er in den Ruhestand.

    Pfarrer Ludwig Epp (Mitte) im Jahr 2015.
    Pfarrer Ludwig Epp (Mitte) im Jahr 2015. Foto: Manfred Sailer (Archiv)

    Während der fast vier Jahrzehnte in Kaufering baute er mit viel Motivation und Energie die neue und vielfältige Pfarrei auf. Besonders wichtig waren ihm die Familienkreise, der Frauenbund, die Pfadfinder, der Kirchenchor sowie die Seniorennachmittage. Ganz besonders freute er sich 1980 über die Fertigstellung des Pfarrheims.

    Immer wieder hatte er mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die einst von einem Arzt prognostizierte Lebenserwartung von 60 Jahren belächelte er mit zunehmendem Alter zufrieden. Von seinen Einschränkungen ließ er sich nicht unterkriegen, wollte selbst nach einem Schwächeanfall am Altar noch weiter zelebrieren. Seine Probleme mit dem Gleichgewichtsorgan zwangen ihn die letzten Jahre dazu, vermehrt auf einen Rollstuhl zurückzugreifen. Seine Schwester sowie deren Tochter waren ihm eine wichtige Stütze. 

    Kauferings Pfarrer Ludwigs Epp war im "Unruhestand"

    Im Ruhestand zog es ihn zurück in seine Heimat. Von 2001 bis 2011 unterstützte er das Seelsorgeteam von Trauchgau und Bayerniederhofen. In diese Phase fiel auch sein vierzigjähriges Priesterjubiläum, das er mit einem Festgottesdienst in Halblech beging. Sein Freund Gílio Felício, damals Weihbischof von São Salvador da Bahia in Brasilien, hielt die Predigt. Schon Jahrzehnte zuvor hatte Epp die Partnerschaft zu dem südamerikanischen Bistum initiiert. Seine humorvolle und volksnahe Art hat viele Menschen angesprochen und für die Botschaft des Glaubens geöffnet. So konnte er auch zahlreiche Ministranten für den Dienst gewinnen. 2022 zog er, eher ungern, ins Pflegeheim St. Anna nach Füssen.

    Eine besondere Ehre wurde ihm noch im Dezember 2023 zuteil, als er von Papst Franziskus den Titel eines Monsignore verliehen bekam. In einer Laudatio erinnerte Bischof Bertram an das Wirken seines Kindheits- und Jugendpfarrers: „In den 37 Jahren in Kaufering hat Pfarrer Epp den Glauben und das Gemeindeleben einer ganzen Generation von Gläubigen geprägt. Ich selbst […] bin ihm bis heute dankbar für manch wegweisendes Wort und väterliche Mahnung.“ 

    Abschied von einem verdienten Seelsorger

    Am Donnerstag, 18. Januar, ist er schließlich verstorben. Der Totenrosenkranz wird am Donnerstag, 25. Januar, ab 13.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael in Bayerniederhofen stattfinden. Um 14 Uhr beginnt ebendort das Requiem, dem Bischof Bertram vorstehen wird. Im Anschluss wird Ludwig Epp im Priestergrab auf dem Friedhof beigesetzt. (AZ)

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