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Kaufering: Kauferinger Bahnhof: Baubeginn im Sommer 2025 realistisch?

Kaufering

Kauferinger Bahnhof: Baubeginn im Sommer 2025 realistisch?

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    Wann kommen die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Kauferinger Bahnhof?
    Wann kommen die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Kauferinger Bahnhof? Foto: Thorsten Jordan

    Der Versprecher von Bauamtsleiter Andreas Giampà in der jüngsten Sitzung des Kauferinger Marktgemeinderats war bezeichnend für den langen Atem, den die Betroffenen haben müssen. So leitete Giampà den Tagesordnungspunkt zur Sanierung des Kauferinger Bahnhofs damit ein, dass das Vorhaben im Jahre 1921 von den Planern vorgestellt worden sei. Gemeint war natürlich 2021. Doch "es fühlt sich tatsächlich so an", fügte Giampà scherzend an.

    Seit Jahrzehnten ist der barrierefreie Aus- und Umbau des Bahnhofs Kaufering ein Thema. Immer wieder wurde der Markt von der Bahn vertröstet. Im August 2025 sollen die Bauarbeiten nun beginnen, verkündete die Bahn kürzlich. An den vor drei Jahren vorgestellten Plänen habe sich, den Markt Kaufering betreffend, nichts geändert, sagte der Bauamtsleiter, der deshalb auf eine genauere Vorstellung verzichtete. 

    Markt wünscht sich Anpassung aller Bahnsteige auf eine Zielhöhe von 76 Zentimetern

    Vorgesehen ist, drei Bahnsteige zu erneuern und jeweils mit einem Aufzug auszustatten. Ansonsten werden die Bahnsteigzugänge und die Personenunterführung angepasst. Geplant ist zudem, den Bahnsteig beim Gleis 1 sowie den für Gleis 2 und 3 auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante anzuheben und so einen barrierefreien Ein- und Ausstieg in die Züge zu ermöglichen. Beim Bahnsteig für die Gleise 4 und 5 ist eine Erhöhung auf 55 Zentimeter über Schienenoberkante nötig.

    Doch einige Anmerkungen hatte der Markt dann doch. So bezeichnete Giampà den angekündigten Baubeginn für August 2025 als unrealistisch, selbst die Planer hätten Bedenken, teilte er mit. Außerdem merkt die Verwaltung an, dass alle Gleise auf eine Zielhöhe von 76 Zentimeter erhöht werden sollten, und bittet die Planer um Prüfung. Zudem sei ein gleichzeitiger Wegfall der 280 (von insgesamt 740) Stellplätzen ohne Ersatz nicht denkbar. Schließlich beobachte der Markt bereits jetzt zu Spitzenzeiten "Wildparker" in den Grünflächen. Der gewünschte Kompriss: eine abwechselnde Nutzung der Lagerflächen.

    Zur Erklärung: Die Bahn benötigt eine baustellennahe Lagerfläche und wolle hierfür Teile der Parkplätze südlich und nördlich des Bahnhofs "in Beschlag nehmen", so Giampà. Damit würden mit Baubeginn 130 Stellplätze auf der Südseite und 150 Stellplätze im Norden des Bahnhofs entfallen. Eine alternative Parkmöglichkeit gibt es nicht. "In der Zwischenzeit ist die Möglichkeit entfallen, auf dem Hilti-Parkplatz einen Behelfsparkplatz einzurichten", schilderte Giampà. Der Markt hatte im Juli 2023 den Beschluss gefasst, den Pachtvertrag nicht mehr zu verlängern.

    Der Bauamtsleiter erwähnte, dass es lange keine Rückmeldung von der Bahn gegeben habe und einige Gesprächstermine kurzfristig abgesagt worden seien: "Die jetzige Beteiligung im Anhörungsverfahren kam überraschend ohne vorhergehende Kommunikation", bedauerte Giampà. Die Kosten für den temporären Parkplatz, möchte der Markt nun zurückhaben: "Wir beantragen eine Entschädigung, ob es Wert hat, wissen wir nicht, aber wir wollen die Chance nutzen", erklärte der Bauamtsleiter. 

    Markt Kaufering erfragt Bauanlieferung per Bahn

    Stephan Nitsche (CSU) merkte an, beim Beweissicherungsverfahren besonderes Augenmerk auf die Zufahrtsstraße zu legen. So sind diese laut Nitsche bereits in einem schlechten Zustand und könnten durch die Baustellenfahrzeuge zusätzlich belastet werden. 

    Giampà erwiderte, dass ein Sachverständiger sich darum kümmern würde, und "wir wollen darauf einwirken, dass die westliche Zufahrt untersagt wird, sodass es möglichst kurze Anfahrtswege von der Augsburger Straße zur Baustelle gibt". Auch eine Anlieferung der Baustoffe per Bahn werde erfragt. Nach der Baumaßnahme sei zudem die Sanierung der Zufahrtsstraßen geplant. 

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