Der Markt Kaufering möchte seine Beziehungen ins europäische Ausland weiter ausbauen und plant eine Städtepartnerschaft mit der Südtiroler Marktgemeinde Schlanders (italienisch Silandro).
Im März 2013 hatte der Marktgemeinderat der ersten Städtepartnerschaft mit der isländischen Stadt Ísafjörður zugestimmt. Das ernüchternde Fazit nach elf Jahren: Das Interesse der Isländer halte sich bislang in Grenzen. Mehr Umgang erwartet Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD) bei der Kooperation mit der italienischen Marktgemeinde Schlanders, aufgrund der Nähe und gemeinsamen Sprache. Der Ort mit knapp 6300 Einwohnern liegt im Vinschgau und sei umgeben von Obstwiesen, Weinterrassen und Kastanienhainen, berichtete Salzberger.
Kauferinger Ratsmitglied: "Kooperation lebt vom Engagement"
Erste Erfahrung konnte Kauferings Bürgermeister mit einigen Ratsmitgliedern und Verwaltungsangestellten bei gegenseitigen Besuchen im vergangenen Jahr machen. Ein weiterer Besuch und Austausch auf Verwaltungsebene steht noch für dieses Jahr an.
Aus der Kooperation solle eine Städtepartnerschaft entstehen. Doch bis dahin, wolle man ganz vorsichtig vorgehen, erklärte Salzberger und verglich das Prozedere mit einer Verlobung, die zur Hochzeit führen könne, wenn man sich sicher sei.
Durch die Städtepartnerschaft mit Schlanders sollen die menschlichen, kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Marktgemeinden gefördert werden. So gebe es etwa im Bereich Forst Unterstützungsmaßnahmen: Der ehemalige Kauferinger Förster Ludwig Pertl habe vor Ort von seinen EU-Projekterfahrungen berichtet. Und Gemeinderat und Bio-Landwirt Johann Drexl habe sich bereits mit Landwirten und Obstbauern ausgetauscht. Der VfL Kaufering ziehe ein Trainingslager für die Fußballer in Betracht. Und auch der Musikverein und die DAV-Sektion hätten sich positiv zur Kooperation geäußert. Und von den Südtirolern könne Kaufering nicht nur im Hinblick auf die Freizeitgestaltung profitieren, sondern auch von deren Erfahrungen mit Fernwärme-Heizwerken.
Auch die Räte zeigten sich sehr angetan von der intensiven Kooperation mit Aussicht auf eine Städtepartnerschaft und stimmten dem Beschluss geschlossen zu. Thomas Harbich (CSU) bezeichnete die Kooperation als "extrem gute Idee". Sascha Kenzler (UBV), selbst Teil der Delegation von 2023, sagte, dass es viele Anknüpfungspunkte gebe und wies darauf hin, dass Städtepartnerschaften vom Engagement lebten.