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Kaufering: Feuerwehrhaus Kaufering soll in drei Jahren stehen

Kaufering

Feuerwehrhaus Kaufering soll in drei Jahren stehen

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    Kaufering Feuerwehr: Das Modell zeigt die Ausmaße des geplanten neuen Feuerwehrhauses an der Augsburger Straße.
    Kaufering Feuerwehr: Das Modell zeigt die Ausmaße des geplanten neuen Feuerwehrhauses an der Augsburger Straße.

    Dass Kaufering ein neues Feuerwehrhaus benötigt, wird bereits seit mehr als zehn Jahren diskutiert. In einer zusätzlichen Gemeinderatssitzung wurden nun die Pläne von Architekturbüro, den Landschaftsplanern und Technikverantwortlichen vorgestellt. Das drei Etagen hohe Gebäude soll Anfang 2026 gegenüber vom Edeka an der Augsburger Straße stehen. Trotz Kritik an der Preisentwicklung betonten mehrere Gemeinderäte noch einmal, dass ein weiteres Hinauszögern oder das Projekt neu aufzurollen nur noch teurer wird.

    In der Gemeinderatssitzung wurden erste Bilder gezeigt

    Der Sitzungssaal der Gemeinde war an dem Abend gut besucht. Mehrere Mitglieder der Kauferinger Feuerwehr nahmen an der Präsentation teil, um sich die Pläne für ihre zukünftige Unterbringung anzuschauen. Bevor es jedoch losging, betonte Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD), dass es an dem Abend nicht um die Finanzierung ginge und die Ausschreibungen für das Projekt erst mit dem Haushaltsbeschluss einhergehen würden. 

    Andreas Giampa vom Kauferinger Bauamt sagte ebenfalls, dass es vorerst allein um die Zustimmung des Entwurfs ginge, sodass mit den vorbereitenden Maßnahmen und den Straßenbauarbeiten begonnen werden könne. Zuletzt war das Projekt durch Ameisen behindert worden, die auf dem Gelände gefunden wurden. "Wir haben einmal Ameisen umgesiedelt. Aber leider haben sich wieder neue angesiedelt. Also gilt weiterhin Bauverbot", erklärt der Abteilungsleiter. Um in dem Fall eine Sondergenehmigung zu erreichen, sei aber bereits eine Ortsbegehung geplant. 

    In der Präsentation des Architekturbüros bekamen die Gemeinderatsmitglieder und Sitzungsbesucher einen umfangreichen Eindruck, wie die Räume und Hallen des Feuerwehrhauses aussehen werden. Von einem großen Eingangsbereich, mit offenem Treppenhaus und Ausstellungsstück, Stahlbetonwänden, Rollholzdecken, Linoleumböden und unterschiedlichen Lichtelementen schafften die Pläne und Bilder den Eindruck eines modernen und minimalistisch gestaltetem Feuerwehrhaus. 

    Feuerwehrhaus kostet Kaufering knapp 16,6 Millionen Euro

    Besonders wichtig sei bei der Planung die effiziente Nutzung der Räume gewesen, die in Zukunft bei Einsätzen der Feuerwehr genutzt werden. So soll etwa der Parkplatz der Feuerwehrler an die Umkleiden und dann wiederum an die Fahrzeughalle anschließen. Im zweiten Stock sind Räumlichkeiten für Schulungen, Verwaltungsräume aber auch der neue Saal des Gemeinderates geplant. Im obersten Stockwerk sollen die Aufenthaltsräumlichkeiten der Feuerwehr untergebracht werden. Dazu gehören unter anderem eine Küche und eine ausladende Dachterrasse. Je nach Nutzung des Raums soll zwischen den Baumaterialien gewechselt werden, sodass Räume mit sozialem oder gesellschaftlichem Zweck mehr Holzelemente beinhalten sollen.

    Im Außenbereich sollen wie beim jetzigen Feuerwehrhaus Parkplätze anschließen, die durch eine Schranke gesichert sind. Laut Hannes Bäuerle vom Büro für Landschaftsarchitektur, sei aber auch eine kleine Anzahl an Besucherparkplätzen eingeplant. Neu werde zudem die Aussichtsplattform sein, auf der die Öffentlichkeit zum Beispiel bei Trainingseinheiten der Feuerwehr zusehen kann. Technische Daten erklärten die Brüder Stephan und Thomas Lutzenberger vom Ingenieurbüro Lutzenberger. Das Gebäude soll durch eine Wärmepumpe und Solarpaneele mit Wärme und Strom versorgt werden. Zudem sei ein ausgeklügeltes Wasserableitsystem vorgesehen, bei dem ein Teil des Regenwassers wiederverwertet werden soll. Insgesamt soll das Projekt in der Ausführung die Marktgemeinde knapp 16,6 Millionen Euro kosten.

    Gemeinderat stimmt mit 13 zu 6 Stimmen für den Entwurf

    Die Ausarbeitung der einzelnen Teilbereiche samt Präsentation wurde von allen Parteien im Gemeinderat gelobt. Markus Wasserle (SPD) merkte lediglich an, dass sich die Gemeinde keine weiteren Verzögerungen leisten könne. Würde es nach ihm gehen, müssten die Ausschreibungen jetzt schon stattfinden. 

    Gabriele Triebel (Grüne), die das Projekt bereits wie zwei weitere Ratsmitglieder lange verfolgt, kritisierte die preisliche Entwicklung. Als es 2019 um die Entscheidung gegangen sei, ob Neubau oder Sanierung, habe man noch mit 3,7 Millionen Euro geplant. "Das hier ist nicht der Entwurf, für den ich damals gestimmt habe." Der Entwurf und Plan sei wunderbar, "wirklich klasse, das wolle sie gar nicht leugnen." Allerdings seien 16 Millionen Euro – in Hinblick auf den Investitionsstau wie bei der Schule oder Rathaus – eine hohe Summe und sie sehe die Finanzkraft gefährdet. "Ich kann deshalb heute nicht dafür abstimmen."

    Feuerwehrkommandant und Gemeinderat Markus Rietig (UBV) stimmte Triebel zu, die Preisentwicklung sei ärgerlich, allerdings koste ein Neuanfang die Gemeinde nur noch mehr Geld. "Wir haben einen Investitionsstau, keine Frage, aber wir müssen anfangen, da kommen wir aus meiner Sicht nicht drumherum und die Planungsgelder sind schon ausgegeben." Schließlich wurde abgestimmt. 13 Gemeinderäte stimmten für den Entwurf, während es sechs Stimmen dagegen gab.

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