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Kaufering: Ein leeres Jugendhaus voller Potenzial 

Kaufering

Ein leeres Jugendhaus voller Potenzial 

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    Ein großer Raum für Aktivitäten: Das Jugendzentrum in Kaufering wurde renoviert und erweitert.
    Ein großer Raum für Aktivitäten: Das Jugendzentrum in Kaufering wurde renoviert und erweitert. Foto: Christian Rudnik

    „Das Jugendhaus eröffnet nach der Renovierung im März! Komm vorbei!“, heißt es auf dem eigens dafür eingerichteten Instagram-Account. Und tatsächlich lässt sich die Türe Anfang vergangener Woche öffnen. Doch das Gebäude scheint verlassen zu sein. Auf der Theke im Eingangsbereich steht eine Schachtel mit Nägeln. Es riecht nach Putzmittel und den beiden Raumlufterfrischern in der Ecke. Man hört eine Wanduhr ticken. An der Wand hängt sie noch nicht. Nach Neueröffnung sieht es hier nicht wirklich aus. 

    Neue Verantwortliche für das Programm im Jugendhaus in Kaufering

    Dann kommt Constanze Knapp aus einem Raum. Die 52-Jährige ist seit November 2023 als Jugendpflegerin der Gemeinde Kaufering für das Jugendhaus verantwortlich. Im Schlepptau hat sie zwei Frauen. Neue Mitarbeiterinnen seien das, erklärt sie. Ab April würden sie mit je zehn Stunden pro Woche hier anfangen. Drei Jugendarbeiterinnen sind also schon gefunden. Aber wo bleiben die Jugendlichen? „Die wissen alle gar nicht, dass es das hier gibt“, klärt Knapp auf, die das ändern möchte. So will sie nicht nur in den Schulen und auf Instagram die Werbetrommel rühren, sondern auch ein großes Schild an der Straße aufstellen, „damit die Jugendlichen das hier auch finden.“ 

    Das Jugendzentrum in Kaufering wurde renoviert und soll auch einen neuen Namen erhalten. Im Hintergrund ist der Neubau zu sehen.
    Das Jugendzentrum in Kaufering wurde renoviert und soll auch einen neuen Namen erhalten. Im Hintergrund ist der Neubau zu sehen. Foto: Christian Rudnik

    Denn das Jugendhaus liegt relativ versteckt in der Landrat-Müller-Hahl-Straße gegenüber dem Kauferinger Schwimmbad. Das sei eigentlich der ideale Ort, findet Knapp. Immerhin läge es nicht nur schön am Lech, auch die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern hier vorbeikommen, sei sehr gering. „Die Jugendlichen brauchen einen Ort, den sie für sich selbst haben“, findet sie. So würden die jungen Menschen auch Verantwortung für das Haus übernehmen, versichern die Jugendarbeiterinnen. Sie wollen für Jugendliche da sein und auch als Bezugspersonen dienen, mit denen man über Sorgen reden könne, wenn das bei den Eltern nicht gehe.

    Die Jugendlichen sollen diejenigen sein, die das Jugendhaus von Grund auf mitgestalten. „Sie sollen uns sagen, was sie wollen“, fordert die Jugendleiterin. Das Team würde die Vorschläge sammeln und dann Dinge anschaffen: Tische, Stühle, Deko, Sofas und was junge Menschen sonst noch benötigen. Frisch gestrichen und aufgeräumt ist das Jugendhaus schon. Es soll ein Ort werden, an dem man sich mit Freunden treffen kann. Gerade für diejenigen, die vielleicht nicht so viele Freunde nach Hause einladen dürfen oder die in der Mietwohnung leise sein müssten, schildert Knapp. Bequemer als ein Spielplatz im Winter sei es allemal, fügt die Jugendpflegerin augenzwinkernd an. 

    Von Yoga bis Café: Das ist im Kauferinger Jugendhaus geplant

    Aber auch ein gewisses Programm soll es geben: Kreativangebote, möglicherweise Yoga oder Tanzen, vielleicht ein Jugendcafé oder eine Mädchenrunde. Es werde sich noch zeigen, was gewünscht wird und wie verschiedene Angebote angenommen werden. Auch eine Zusammenarbeit mit Vereinen, der Wasserwacht oder der Teestube der evangelischen Kirche könne sich Knapp gut vorstellen. Mit einigen von ihnen stehe sie bereits in Kontakt. 

    Neben dem Raum mit Theke im Eingangsbereich bietet das Jugendhaus eine nagelneue Küche und drei weitere Räume. Im Zimmer neben der Küche befindet sich das Büro der Jugendpflegerin. Es bietet nicht nur einen großen Schrank voller Spiele, sondern könne auch als Rückzugsort dienen, wenn Gruppen in Ruhe etwas besprechen müssten, plant Knapp. In dem großen Raum nebenan werden voraussichtlich Stühle und Tische stehen, die aber auch leicht an die Wand geschoben werden können, um Platz für verschiedene Aktionen zu schaffen. 

    Im Neubau herrscht bereits eine gemütliche Atmosphäre mit Sitzbänken, Tischkickern, Billardtisch und holzverkleideten Wänden. Ein neues Sofa solle noch dazukommen und die Küche mit Geschirr und Besteck ausgestattet werden. Der Neubauraum könne zum Beispiel für Geburtstagsfeiern gemietet, aber auch normal während der Öffnungszeiten genutzt werden. 

    Derzeit ist das Jugendhaus nur dienstags und donnerstags ab 16 Uhr geöffnet. Doch ab April sollen die Öffnungszeiten erweitert werden. Einen neuen Namen soll das ehemalige „Jugendhaus Oval“ auch noch erhalten. „Das macht ja keinen Sinn, hier ist nichts oval“, amüsiert sich Knapp. Vorschläge für den neuen Namen habe sie von Jugendlichen per E-Mail und Instagram (@info_jugend_kaufering) erhalten. Aktuell könnten die Jugendlichen über diese Kanäle über den neuen Namen abstimmen. Sobald er feststehe, könne man auch die Beschilderung in Angriff nehmen. 

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