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Kaufering: Ein Ampelsystem für den Kauferinger Baumbestand

Kaufering

Ein Ampelsystem für den Kauferinger Baumbestand

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    Die Grünpflege auf dem Friedhof Kaufering West ist Teil des Grünordnungskonzeptes des Marktes Kaufering.
    Die Grünpflege auf dem Friedhof Kaufering West ist Teil des Grünordnungskonzeptes des Marktes Kaufering. Foto: Christian Rudnik (Archivbild)

    Wie funktioniert ein umweltfreundlicher Baumrückschnitt? Welche Aufgaben der Grünpflege können effizienter gestaltet werden? Seit 2020 beschäftigt sich der Markt Kaufering mit diesen und vielen weiteren Fragen rund um die Grünflächen der Kommune. Nun wurde im Marktgemeinderat das fertige Grünordnungskonzept von Tiefbaumitarbeiter Markus Kreuzer vorgestellt. Der studierte Landschaftsarchitekt hat das Projekt in Absprache mit der Fachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt umgesetzt. 

    Er habe sich 2020 als neuer Mitarbeiter erst einmal einen Überblick über die Grünflächen des Marktes verschaffen müssen, schilderte Kreuzer in der Sitzung am Mittwochabend. "Im Norden haben wir viel Wald", der Osten sei vom Dorf und der Landwirtschaft geprägt. Aber auch im westlichen Siedlungsbereich gebe es einige Bäume, berichtete der Sachbearbeiter. Pflege- und Schonzeitpläne, sowie Mäh- und Gehölzpflegezeitpunkte seien ein wichtiger Bestandteil des Grünordnungskonzepts. Auch Überlappungen der öffentlichen Grünflächen mit Biotopen und Landschaftsschutzgebieten wurden berücksichtigt. 

    Zehn-Jahreszyklus für Mäharbeiten, Gehölzpflege und Heckenschnitt in Kaufering

    Aus dem Konzept resultierende, konkrete Maßnahmen könne man bisher nicht vorweisen, erwähnte Kreuzer. Doch die ersten Arbeiten fänden bereits nach dem neuen Modus statt. Mäharbeiten, Gehölzpflege, Heckenschnitt sowie "auf den Stock setzen" sollen im Zehn-Jahreszyklus geplant werden. Wo möglich, sollen die

    Einen Überblick soll auch das Baumkataster verschaffen. Im vergangenen Jahr wurden 107 Areale mit insgesamt 2722 Bäumen erfasst und je nach ihren Pflegebedürfnissen mit den Ampelfarben Rot, Gelb und Grün versehen. Das Kataster werde an sich nur intern genutzt, teilt Kreuzer auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Wenn Bürger und Bürgerinnen Fragen zu einem Baum auf öffentlichem Grund haben, könnten sie sich an den Markt wenden. 

    Aus der Bürgerschaft kämen immer wieder der Wunsch nach radikaleren Baumrückschnitten, erwähnte Kreuzer zudem in der Sitzung. Hierzu zitierte der studierte Landschaftsarchitekt aus einem Flyer des Baumexperten Peter Wohlleben, der sich für eine ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Waldwirtschaft einsetzt. Demnach müsse zwischen einer Kappung und einem Kopfbaumschnitt unterschieden werden. Eine Kappung sei ein drastischer Eingriff, der die Regenerationsfähigkeit eines Baumes überstrapazieren könne. Pilze könnten dadurch eintreten und damit teure Folgekosten entstehen. Der Kopfbaumschnitt sei hingegen eine Kunstform, gerne in Parkanlagen vorzufinden und "in der Regel sehr teuer", schilderte Kreuzer. Daher sieht das Kauferinger Konzept vor, den Pflegegrad bei den Kontrollen festzustellen und sich auf Durchmesserkürzungen von ein bis zwei Metern zu beschränken – außer es gibt Bedenken für die Verkehrssicherheit oder der Baum ist erkrankt. 

    Mehr Urnengräber auf dem Friedhof West in Kaufering möglich

    Auch die Grabpflege gehört zum Konzept. Hierzu brachte Kreuzer einen Vorschlag für neue Urnenbeete für den Friedhof West ein. Auf einer Fläche von ehemals zehn Sargerdgräbern könnten vier Urnenbeete mit insgesamt 88 einzel- oder 176 doppelbelegten Urnenerdröhren Platz finden. Die Pflege der Grabstellen würde nicht durch die Angehörigen, sondern durch einen beauftragten Friedhofsgärtner gepflegt werden, um ein einheitliches Gesamtbild zu schaffen. Blumen, kleine Gestecke oder Kerzen könnten trotzdem aufgestellt werden. 

    Aber wieso der Aufwand? Ziel des Grünordnung- und Pflegekonzeptes ist laut Kreuzer, einheitliche Strukturen zu schaffen und die Zuständigkeit sowie Art und Umfang der Pflege festzulegen. "Viele Pflegeaufgaben wiederholen sich regelmäßig", betonte der Konzeptersteller. Standards sollen diese Arbeiten vereinfachen. Neben der Effizienz sei aber auch die Umweltverträglichkeit ein wichtiger Punkt. Aus dem Gremium gab es für das Konzept zustimmenden Applaus und eine Billigung ohne Gegenstimme. 

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