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Kaufering: Das lange Warten auf den Neubau: Grüne und UBV stellen Anträge zum Feuerwehrhaus

Kaufering

Das lange Warten auf den Neubau: Grüne und UBV stellen Anträge zum Feuerwehrhaus

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    Das Feuerwehrgerätehaus in Kaufering soll saniert werden, nachdem der Neubau an der Augsburger Straße aus finanziellen Gründen verschoben wurde.
    Das Feuerwehrgerätehaus in Kaufering soll saniert werden, nachdem der Neubau an der Augsburger Straße aus finanziellen Gründen verschoben wurde. Foto: Thorsten Jordan (Archivbild)

    In der jüngsten Sitzung des Kauferinger Marktgemeinderats lag die Aufmerksamkeit eindeutig auf der Betreuungssituation von Kindergartenkindern. Dabei handelt es sich nicht um die einzige Baustelle im Markt. So war auch die Sanierung sowie der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Form von zwei Anträgen Thema in der Sitzung.

    Bereits seit dem Jahr 2010 beschäftigt die Situation bei der Feuerwehr Kaufering den Marktgemeinderat. Nach jahrelangen Diskussionen, ob saniert oder neu gebaut werden soll, einigten sich die Räte auf Letzteres. Ende 2023 wurden die Pläne von Architekturbüro, den Landschaftsplanern und Technikverantwortlichen vorgestellt und beschlossen. Das drei Etagen hohe Gebäude sollte eigentlich Anfang 2026 auf dem Gelände des Wertstoffhofes an der Augsburger Straße fertiggestellt sein. Doch wegen der aktuellen Haushaltslage wurde das Projekt Anfang dieses Jahres für mehrere Jahre auf Eis gelegt.

    Kauferinger UBV-Fraktion beantragt Übersicht über Sanierungsmaßnahmen

    Ende Februar folgte ein Antrag der Unabhängigen Bürgervereinigung Kaufering (UBV), der auch Kommandant Markus Rietig angehört. Er erläuterte in der Sitzung, worum es im Antrag bezüglich der Sanierungsmaßnahmen am bestehenden Feuerwehrgerätehaus geht. Aufgrund des geplanten Neubaus seien etliche Reparaturarbeiten zurückgestellt worden. Da nun nicht vor 2029 mit einer Inbetriebnahme zu rechnen sei, sollen die kommenden Jahre bestmöglich überbrückt werden. "Wir wollen keine Einzelmaßnahmen", betonte Rietig, sondern eine "komplette Liste mit allen Gesamtmaßnahmen". 

    Bereits zur Antragstellung habe man einige Maßnahmen in Angriff genommen und begonnen, eine Maßnahmenliste aufzustellen, hieß es dazu aus der Verwaltung. "Manchmal ist man als Gemeinde auch zu schnell", sagte Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD), der die gewünschte Liste spätestens im Juli dem Marktgemeinderat vorlegen wolle und verdeutlichte, dass bislang nur "Kleinigkeiten" ausgebessert worden seien. Aktuell laufen demnach weitere Planungsüberlegungen, etwa zum Umbau des Funkraums und Ausbau eines Waschplatzes. Der Marktgemeinderat stimmte geschlossen dafür, dass die Verwaltung einen Gesamtmaßnahmenkatalog erstellen soll und Einzelmaßnahmen bis dahin zurückstellt, soweit sie nicht dringenden Handlungsbedarf erfordern. 

    Grünen-Fraktion: "Wollen wir drei Jahre eine große Kiesfläche mitten im Ort?"

    Weniger harmonisch verlief die Diskussion zum zweiten Antrag an diesem Abend. Anfang Mai wurde von der Grünen-Fraktion ein Antrag eingereicht, das für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses vorgesehene Gelände erst vorzubereiten, wenn der endgültige Baubeginn für den Hochbau feststeht. Cäcilie Nebel stellte den Antrag ihrer Fraktion vor und fragte in die Runde: "Wollen wir drei Jahre eine große Kiesfläche mitten im Ort?" Salzberger wies darauf hin, dass der Platz nach der Maßnahme "wesentlich sauberer" aussehen werde als jetzt. 

    Der Containerplatz Kaufering bietet eine weitere Entsorgungsmöglichkeit für Altpapier und Kartonagen. Dabei kommt es auch zu Verunreinigungen, wie dieses Archivbild von 2020 zeigt.
    Der Containerplatz Kaufering bietet eine weitere Entsorgungsmöglichkeit für Altpapier und Kartonagen. Dabei kommt es auch zu Verunreinigungen, wie dieses Archivbild von 2020 zeigt. Foto: Landratsamt Landsberg (Archivbild)

    Kauferings Dritter Bürgermeister Andreas Keller (Grüne) betonte, dass aufgrund der Verschiebung des Projekts ein neuer Gemeinderat bestehen und nicht sicher sei, ob dieser sich dann für das Projekt in dieser Form entscheiden würde: "Eine Zufahrt zu bauen ist erst sinnvoll, wenn klar ist, wo wir bauen", so Keller. Ratskollege Markus Wasserle (SPD) reagierte mit Unverständnis auf diese Äußerung und bezeichnete sie aufgrund der angespannten Situation als nicht angebracht. SPD-Ratskollege Thomas Wiesmann sprach sich ebenfalls für die Maßnahme aus, denn "selbst, wenn wir das Haus nicht bauen, kann die Fläche anders genutzt werden".

    Kauferings Bauamtsleiter zählt Vorteile der vorbereitenden Straßenarbeiten auf

    Technischer Bauamtsleiter, Andreas Giampà, merkte an, dass es bereits eine gültige Beschlusslage für den Straßenbau gebe und hierfür der Abtrag des Lärmschutzwalls entlang der Augsburger Straße erforderlich sei. Der Lärmschutzwall sei zudem "freiwillig", das heißt ohne rechtliche Verpflichtung errichtet worden. Weitere Gründe aus Sicht der Verwaltung zügig mit den Straßen- und Erdarbeiten zu beginnen: Bis Ende Juni 2024 habe der Markt die Genehmigung, ein zweites Mal Ameisen umzusiedeln und anschließend mit den Erdarbeiten zu beginnen. Die Neuanlage von dezentralen Glascontainern habe begonnen (Hessenstraße und Sportzentrum). Weitere Standorte im Bereich Bahnhofsstraße und Schmalholzstraße seien in Vorbereitung. Papiercontainer soll es übergangsweise noch am Schwimmbad geben und zukünftig entfallen. 

    Der vorbereitende Umbau der Augsburger Straße bringe außerdem eine neue sinnvolle Fahrbeziehung und bessere Vernetzung und Anbindung an die Straße. Zudem sei für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses derzeit ein alternatives Mietkauf-Modell in Überlegung, wie es in der Sitzung bereits für den Bau des Kindergartens an der Jahnstraße beschlossen wurde. Für das Finanzierungsmodell müsse das Baugrundrisiko vor Baubeginn ausgeschaltet werden, hieß es. Aufgrund der demnach stark steigenden Entsorgungskosten von Erdmaterial in den vergangenen Jahren wolle man nicht länger warten.

    Der Antrag der Grünen mit den Arbeiten zu warten, wurde anschließend mit 4:13 Stimmen abgelehnt. Die Verwaltung soll die notwendigen Maßnahmen des Erdbaus und Straßenbaus zeitnah ausschreiben, damit die Arbeiten nach der Umsiedlung der Ameisen zügig beginnen können.

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