Als in der vergangenen Woche plötzlich eine fünf Meter hohe Betonwand im Kauferinger Norden auftauchte, war der Unmut in der Bürgerschaft groß. Mittlerweile wird die Mauer am Berliner Ring von den Kauferingern nicht nur als „Berliner Mauer“ bezeichnet, sondern auch als „Ghettowand“ oder „JVA Kaufering.“ Entsprechend viele Anfragen gab es im Gemeinderat zur Lärmschutzwand rund um das im Bau befindliche Wohngebiet „Lechfeldwiesen V“ ein.
Die Lärmschutzwand in Kaufering-Nord soll mit einem Alpenpanorama verschönert werden
Andreas Giampà, Leiter des Technischen Bauamts, erklärte deshalb in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass es sich bei der aktuellen Gestaltung um einen „reinen Bauzustand“ handle. Natürlich sei „eine Wand immer eine Wand“, aber die endgültige Gestaltung sehe deutlich anders aus. Unten solle die Mauer auf Fahrbahnseite auf einer Höhe von ein bis zwei Metern wellenförmig mit einer bepflanzten Böschung verdeckt werden. Von oben werde sie mit unterschiedlich langen Holzlatten verkleidet. Zwischen Latten und Böschung solle nur ein kleiner Teil des Betons sichtbar bleiben, der an ein Bergpanorama erinnern soll. Diese Verschönerungsarbeiten sollen im Laufe des Jahres durchgeführt werden.
Für die Gestaltung der Lärmschutzwand wurde im Juni 2021 eigens ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Ein Preisgericht aus Architekten und Gemeinderäten entschied sich für die Panorama-Lösung, der der Marktgemeinderat nach mehrfachen Diskussionen im März 2023 zustimmte. Andere Optionen wie Gabionen seien ausgeschlossen worden, weil sie rein optisch einigen Mitgliedern nicht gefallen hätten, berichtet Giampà. Auch an der Höhe der Wand ließe sich nichts ändern: „Das ist vom Immissionsschutz so vorgegeben. An dem Teil der Gebäude, der über die Mauer hinausgeht, muss man auch an der Fassade direkt noch Maßnahmen ergreifen. Sonst wäre die Wand noch höher", so der Kauferinger Bauamtsleiter.