Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Kaufering: Asylsuchende rasten in Kaufering aus: Das ist der Stand der Ermittlungen

Kaufering

Asylsuchende rasten in Kaufering aus: Das ist der Stand der Ermittlungen

    • |
    Die ehemalige Tennishalle in Kaufering wird als Unterkunft für Asylsuchende genutzt.
    Die ehemalige Tennishalle in Kaufering wird als Unterkunft für Asylsuchende genutzt. Foto: Christian Rudnik (Archivfoto)

    Sie sollen unter anderem mehrere Personen attackiert und auf ein Auto eingeschlagen haben: Nachdem zwei Asylsuchende am späten Samstagabend in Kaufering ausgerastet sind, müssen sie sich wegen einer ganzen Reihe von Vergehen verantworten. Unsere Redaktion hat sich nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen erkundigt. Einer der Männer wurde inzwischen in eine Justizvollzugsanstalt überführt.

    Laut Polizeibericht sollen der 19-jährige Jordanier und der 24-jährige Syrer in Kaufering eine andere Person geschlagen haben. Alarmierte Polizeibeamte trafen jedoch nur die beiden alkoholisierten Täter an und erteilten ihnen einen Platzverweis. Auf dem Weg zurück in die Flüchtlingsunterkunft schlug der 24-Jährige mit einem Holzstock auf ein Auto ein und drohte dessen Eigentümerin. Er wurde in Sicherheitsgewahrsam genommen und leistete auch auf der Polizeiwache noch heftigen Widerstand. 

    Der 19-Jährige stiftete schließlich nach Ankunft in der Flüchtlingseinrichtung Unruhe und ein Afghane solidarisierte sich mit ihm. In der Folge wurden zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes leicht verletzt. Der Jordanier wurde von der Polizei zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Ihn und den afghanischen Staatsbürger erwarten Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungen und Beleidigungen. Der Syrer muss sich wegen Körperverletzungsdelikten, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigungen und Bedrohungen verantworten. Ihm werden laut

    Einer der Beschuldigten ist inzwischen in die Unterkunft zurückgekehrt

    Laut der Sprecherin sind die Beschuldigten in der ehemaligen Soccerhalle in Kaufering untergebracht. Der Jordanier sei nach der Ausnüchterung inzwischen wieder aus der Gewahrsamnahme entlassen worden. Ihn und den Syrer erwarte ein Strafverfahren. Dazu seien noch Ermittlungen durch die Polizei – wie Vernehmungen der Zeugen und auch der Beschuldigten – notwendig. „Ob eine eventuelle Umverlegung einer der Männer im Raum steht, entscheidet nicht die Polizei, das ist Sache des Amtes für Ausländer und Asyl“, so die Polizeisprecherin.

    Im Landratsamt warte man in dem Fall den Bericht der Polizei ab, sagt Pressesprecher Wolfgang Müller auf Nachfrage. Die ehemalige Tennishalle am Lechtalbad in Kaufering (maximal 300 Plätze) wird als eine Art „Drehscheibe“ genutzt: Flüchtende werden nach einer gewissen Übergangszeit auf andere Standorte verteilt. Aktuell wohnen laut Müller 109 Personen in dieser Unterkunft und es wird darauf geachtet, dass der Wechsel in andere Unterkünfte nach spätestens vier bis sechs Wochen vollzogen wird.

    Die ehemalige Soccerhalle in Kaufering ist „kein polizeilicher Hotspot“

    Ein „Brennpunkt“ sei mit der ehemaligen Soccerhalle nicht entstanden, so Müller. Allerdings lebten dort viele Menschen auf engem Raum und mit wenig Privatsphäre zusammen. Bisweilen komme es – wie in anderen Unterkünften auch – zu Spannungen und gelegentlich müsste die Polizei bemüht werden.

    Auch seitens der Inspektion in Landsberg wird die Unterkunft in der ehemaligen Soccerhalle in Kaufering laut der Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord „keinesfalls als polizeilicher Hotspot“ bezeichnet. „Meist handelt es sich um Überprüfungen oder einfache Einsätze, wenn die Unterkunft angefahren wird. Seit Jahresbeginn hatte die PI Landsberg insgesamt sechs Einsätze wegen Streitereien beziehungsweise Ruhestörungen.“ 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden