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Igling: Igling: Kameraden rücken auch beim Kreisbrandmeister an

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Igling: Kameraden rücken auch beim Kreisbrandmeister an

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    Bernhard Glatz engagiert sich seit fast 30 Jahren bei der Feuerwehr. Der Kreisbrandmeister ist auch für ein spezielles Training zuständig.
    Bernhard Glatz engagiert sich seit fast 30 Jahren bei der Feuerwehr. Der Kreisbrandmeister ist auch für ein spezielles Training zuständig. Foto: Thorsten Jordan

    Der Vater von Bernhard Glatz war viele Jahre bei der freiwilligen Feuerwehr, so war es für den Sohn Ehrensache, in dessen Fußstapfen zu treten und sich für den aktiven

    Der Kreisbrandmeister betreut zehn Wehren im Kreis Landsberg

    Mit seiner beruflichen Tätigkeit bei der Gemeinde Igling ließ sich dies stets gut vereinbaren. 2017 wurde er von Kreisbrandrat Johann Koller als Kreisbrandmeister bestellt und vom Landratsamt bestätigt. Ihm sind zehn Feuerwehren zugewiesen: Epfenhausen Holzhausen, Hurlach,

    Bernhard Glatz rückte zu vielen schlimmen Unfällen auf der B17 aus.
    Bernhard Glatz rückte zu vielen schlimmen Unfällen auf der B17 aus. Foto: Wolfgang Widemann/Symbolbild

    „Auf der neuen B17 gab es anfangs häufig schlimme Unfälle“, berichtete Bernhard Glatz. Dazu zahlreiche Menschen, welche die Arbeit der Rettungskräfte behinderten, um das Leid anderer zu filmen und ins Netz zu stellen. Da seien drastische Strafen vonnöten. Nach einem belastenden Einsatz sei es enorm wichtig, hinterher darüber reden zu können. Das funktioniere innerhalb des Teams oder mit seiner Frau Gudrun, die sich in Igling als Gemeinderätin engagiert, wo er das Erlebte jederzeit loswerden könne.

    Circa 400 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Jahr leistet Bernhard Glatz als Kreisbrandmeister. „Da muss die Familie schon voll dahinter stehen“, so Glatz, der auch eine Blaulichtgenehmigung für sein Privatfahrzeug hat. Während Corona leide die soziale Komponente, es fehle das gemeinsame Training und die persönlichen Kontakte. „Viele Feuerwehren haben während der vergangenen Monate Ideenreichtum bewiesen, um ihren Wissensstand ohne Präsenzübungen halten zu können“, berichtete Glatz.

    Blitzeinschlag setzt Stadel neben Wohnhaus in Brand

    Basisprüfungen konnten online durchgeführt werden. „Anzünden kann einer, zum Löschen braucht es viele“, so Bernhard Glatz, der 2009 einen unvergessenen Feuerwehreinsatz im eigenen Umfeld erleben musste. Da war es ein Blitzschlag, der den Stadel neben seinem Wohnhaus in Brand setzte. Er selbst sei unterwegs gewesen, als seine Frau ihn anrief und von einem Stromausfall berichtete. Auf dem Heimweg sah er schon die Feuersäule und je näher er dem Geschehen kam, desto bewusster wurde ihm die Bedrohung für sein Zuhause. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort hätten die brenzlige Situation sofort richtig eingeschätzt und schnelle Entscheidungen getroffen. Der Stadel sei komplett abgebrannt, doch die beiden unmittelbar daneben stehenden Wohnhäuser, an denen die Hitze lediglich die Scheiben bersten ließ und andere zu behebende Schäden anrichtete, konnten die erfahrenen Feuerwehrleute schützen. „Es war perfekte Maßarbeit“, lobte Glatz, dafür sei er sehr dankbar.

    Glatz ist im Landkreis auch verantwortlich für den Feuerwehrlöschtrainer. Mit diesem Übungslöscher können unterschiedliche Brandsituationen simuliert und trainiert werden. Er und Kreisbrandinspektor Christoph Resch vom Inspektionsbereich Nord geben interessante Einblicke in ein System, das nur klappt, weil sich Menschen in bewundernswerter Weise für andere einsetzen. Der 36-jährige

    Es sind noch keine Frauen in Führungspositionen zu finden. „Der Frauenanteil in den einzelnen Feuerwehren steigt, die Frauen leisten hervorragende Arbeit“, berichtete Bernhard Glatz anerkennend über die Feuerwehrkolleginnen, was Christoph Resch nur bestätigen konnte. Für ein konstruktives Miteinander sei eine Kommunikation auf Augenhöhe unerlässlich. „Wir nehmen nach einem Unfall auch mal einen Besen in die Hand“, erzählt Resch.

    Vertrauen und Zuverlässigkeit sind bei der Feuerwehr sehr wichtig

    Bei einem Einsatz treffe der jeweilige Kommandant die Entscheidungen, das Augenmerk der Kreisbrandinspektoren oder Kreisbrandmeister liege in der Unterstützung, vor allem bei technischen Fragen. Zu jedem Alarm gebe es Einsatzstichwörter, in denen die benötigten Gerätschaften, eben die Einsatzmittel, festgelegt seien. Die Einsätze klappten nur mit ständiger Übung und Fachkenntnis, die während einer fundierten Ausbildung erworben werde, betonten die beiden. Alle müssten sich aufeinander verlassen können und präzise wie ein Uhrwerk funktionieren.

    Jetzt freuen sich die Feuerwehrleute auf die Eröffnung des Feuerwehrausbildungszentrums in Pürgen, das im Frühjahr 2022 fertiggestellt sein soll. Vielleicht gibt es zu diesem Anlass mal wieder ein Fest, bevor es die circa 3000 Feuerwehrleute aus den mehr als 70 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Landsberg zu Unterrichts- und Übungszwecken in Besitz nehmen dürfen.

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