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Hurlach: Ein Spezialist für Umzüge aus Hurlach

Hurlach

Ein Spezialist für Umzüge aus Hurlach

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    Tino Pfeilschifter ist staatlich geprüfter Betriebswirt der Fachrichtung Marketing. Dann heuerte er bei einer Umzugsfirma an und hat nun sein eigenes Unternehmen mit Sitz in Hurlach.
    Tino Pfeilschifter ist staatlich geprüfter Betriebswirt der Fachrichtung Marketing. Dann heuerte er bei einer Umzugsfirma an und hat nun sein eigenes Unternehmen mit Sitz in Hurlach. Foto: Julian Leitenstorfer

    Im Büro von Tino Pfeilschifter gibt es einen Mitarbeiter, der oft ganz nah dran ist am Chef: Kater Greebo. Der dunkelgraue Norwegische-Waldkatzen-Mischling macht es sich mit seinen neun Kilo Körpergewicht am liebsten auf dem Schreibtisch des Umzugsunternehmers bequem. „Beim Arbeiten am Computer liegt er auf meinen Armen, bis die einschlafen“, sagt Pfeilschifter. Dass er inzwischen in Hurlach ein Umzugsunternehmen mit mehreren Mitarbeitern leitet, war ursprünglich nicht so vorgesehen gewesen. Der 41-Jährige hatte einmal ganz andere Pläne.

    Gezwungenermaßen verbringt Tino Pfeilschifter derzeit wieder mehr Zeit in seinem Büro und damit mit Greebo und den drei weiteren Stubentigern Mandy, Gia und Django, die im Haushalt der Familie leben und nach Belieben im Büro ein- und ausspazieren. Wie in der ersten Phase des Lockdowns im Frühjahr finden Wohnungsbesichtigungen nun wieder per Videotelefonat und Online-Konferenzschaltung statt. Fünf dieser Termine stehen am Tag unseres Treffens in seinem Kalender. „Man merkt, dass die Angst vor Corona wieder umgeht“, sagt Pfeilschifter. In der Woche zuvor war er noch mehrere Stunden am Tag unterwegs, um Kunden zu besuchen, deren Wohnungen er vor einem geplanten Umzug besichtigt, um die logistischen Anforderungen einschätzen und ein Angebot erstellen zu können. „Akquise ist Chefsache“, sagt er. Die Büroarbeit übernimmt eine Mitarbeiterin im Homeoffice – ein Arrangement, das schon vor Corona bestand.

    Das Gebiet erstreckt sich von Schongau bis München

    Das Gebiet des Umzugsservice Pfeilschifter erstreckt sich ellipsenförmig rund um Hurlach – bis etwa Gersthofen, Schongau, den Münchner Westen und Kaufbeuren. „Alles, was in rund einer halben Stunde erreichbar ist“, erklärt der Firmeninhaber. Von dort verlagert er die Hausstände seiner Kunden deutschlandweit. Dank moderner Kommunikationskanäle, die er seit der ersten Corona-Welle nutzt, sind selbst Angebote für Umzüge von Bremen nach Südbayern möglich, ohne dass Tino Pfeilschifter vor Ort sein muss. „Damit kann ich 90 Prozent dessen abdecken, was ich auch vor Ort mache“, sagt er, „der Rest läuft über Fotos und eine gute Kommunikation.“ Überraschungen kommen dennoch immer wieder vor – etwa wenn jemand im Vorfeld zusagt, alles selbst in Kartons zu packen, und dann doch kaum etwas vorbereitet ist, wenn die Profis aus Hurlach zum vereinbarten Termin an der Wohnungstür klingeln.

    Umziehen ist Vertrauenssache

    Umziehen (lassen) ist Vertrauenssache. „Man hat das komplette Leben der Kunden in der Hand, wenn man so einen Umzug macht“, sagt Tino Pfeilschifter. Viele packen auch selbst mit an oder bieten den Helfern Kaffee und Essen an. „Manche sind so lieb, dass man gar nicht mehr weg will“, sagt der Betriebswirt.

    In die Umzugsbranche sei er „wie die Jungfrau zum Kind“ gekommen, so der 41-Jährige. Als staatlich geprüfter Betriebswirt der Fachrichtung Marketing fand er keine geeignete Stelle und heuerte bei einer Umzugsfirma in Vilgertshofen an. Pfeilschifter erzählt: „Ich habe mich in der Umzugsbranche nach oben gearbeitet.“ 2016 machte er sich selbstständig, zog vom Lechrain mit seiner eigenen Firma Umzugsservice Pfeilschifter über Landsberg nach Hurlach. Heute beschäftigt das kleine Unternehmen fünf Mitarbeiter, darunter die Bürokraft, die zuvor seine Kollegin war. Dank der Halle, die Tino Pfeilschifter gemietet hat, kann er neben Umzügen und Entrümpelungen auch das Einlagern von Möbeln anbieten.

    Der Einbruch kam nach dem ersten Corona-Lockdown

    Die Branche biete keine Nine-to-five-Jobs, sagt Tino Pfeilschifter. „Ein Umzug dauert so lange, wie ein Umzug dauert.“ Deshalb kalkuliert er Festpreise und – ein Lerneffekt aus den zurückliegenden Monaten – verlangt eine Anzahlung und die Restsumme am Umzugstag nach erledigtem Auftrag.

    Finanzielle Einbußen brachte der erste Lockdown nicht. Als Umzüge mit privaten Helfern im Frühjahr untersagt waren, buchten die Kunden Komplettservice. „Aber ein richtiges Loch kam anschließend“, sagt Pfeilschifter. Seit Sommer erledigt er vorwiegend Firmenumzüge und Transporte größerer Einrichtungsgegenstände. Nun rechnet er wieder vermehrt mit Komplettaufträgen privater Kunden.

    Auf eine mögliche Quarantäne ist Pfeilschifter vorbereitet

    Schon im März bereitete sich Pfeilschifter zusammen mit zwei Kollegen auf den Fall einer Quarantäne im Team vor. „Wir haben vereinbart, dass einer dem anderen hilft, wenn das passiert“, sagt er. Vieles, was das Unternehmertum ausmacht, habe er durch die Begegnung mit anderen Selbstständigen auf Augenhöhe gelernt, sagt Tino Pfeilschifter, der seit dem ersten Jahr seiner Selbstständigkeit Mitglied im Netzwerk Business Network International ist.

    Die meisten seiner Mitarbeiter sind wie der Chef Quereinsteiger, der Großteil verfügt über eine handwerkliche Ausbildung. Diese Kapazitäten will Pfeilschifter nun mit einem Bekannten besser nutzen. Die beiden gründen ein Unternehmen für Trockenbau und Sanierungen, um weitere Leistungen rund um einen Umzug anbieten zu können.

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