„Hab’ Sonne im Herzen“, wusste schon Chris Roberts in seinem Schlager 1972. Diesen Spruch beherzigten die Verantwortlichen der neuen Photovoltaik-Anlagen beim offiziellen Fototermin, der im strömenden Regen stattfinden musste. Doch auch, wenn es in diesem Jahr ungewöhnlich viel regnet, produzieren die Anlagen ausreichend Strom. Ablesen kann man das nicht nur am gesunkenen Strombezug der Gemeinde Hofstetten, sondern auch an der Einspeisevergütung, die die Gemeinde zusätzlich zur Einsparung erhält.
Zwei PV-Anlagen wurden in Hofstetten realisiert
Bereits bei der Informationsveranstaltung der VR-BürgerEnergie Landsberg eG im Herbst 2022 zeigte Bürgermeisterin Ulrike Högenauer großes Interesse an einer Zusammenarbeit, heißt es in einer Pressemitteilung der VR-Bank Landsberg-Ammersee. Realisiert wurden in Hofstetten gleich zwei Anlagen: Die kleinere mit 30 Kilowatt-Peak (kWp) verrichtet ihre Arbeit mittlerweile auf dem Dach des Bauhofs und speist zu 100 Prozent ins Stromnetz ein. 85 kWp – gekoppelt mit einem 20 Kilowattstunde-Stromspeicher – stehen nun auf dem Dach der Turnhalle zur Verfügung. Hier steht der Eigenverbrauch der Turnhalle und der Schule im Vordergrund, eingespeist wird nur überschüssiger Strom. Zusammen produzieren die Anlagen im Schnitt rund 9000 kWh im Monat.
Über die Rückpachtung der Anlage hat die Gemeinde wieder den vollen Zugriff auf das eigene Dach, wie auch die uneingeschränkten Nutzungsrechte des erzeugten Stroms; für den Eigenbedarf wie auch zur Einspeisung. Mit dem Umweg über die VR-BürgerEnergie ist zusätzlich eine Bürgerbeteiligung möglich. Die Einwohner der Gemeinde Hofstetten haben die Möglichkeit, Mitglied der Genossenschaft zu werden und sind somit Mitinhaber bei der gemeindlichen Stromerzeugung.
Bürgermeisterin ist vom Pachtmodell der PV-Anlagen begeistert
Die ersten Zahlen zeigen, dass das Ganze so funktioniert: Die Gemeinde konnte den Stromverbrauch von Schule und Turnhalle allein seit Mai dieses Jahres mit rund 20.000 kWh selbst decken und es konnten insgesamt weitere 33.000 kWh eingespeist werden, was wiederum dem Gemeindehaushalt zugutekommt.
„Es gibt bei diesem Modell so viele Gewinner, dass ich gar nicht alle aufzählen kann,“ zieht dann auch Bürgermeisterin Ulrike Högenauer das Fazit. Die Gemeinde gewinnt sogar mehrfach, weil die Anlage deutlich kostengünstiger errichtet werden konnte, als bei Kommunalaufträgen möglich. Gewinner sei auch die LENA Service Gmbh, mit der die Wertschöpfung im Landkreis verbleiben konnte und die VR-BürgerEnergie Landsberg eG, bei der auch Hofstetter Mitglied sind, profitiert. „Von Bürgern – für Bürger“, sagte Stefan Jörg, Vorstandsvorsitzender der VR-BürgerEnergie Landsberg. (AZ)
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