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Hofstetten: Hofstetten stellt Flüchtling aus dem Jemen in der Gemeinde an

Hofstetten

Hofstetten stellt Flüchtling aus dem Jemen in der Gemeinde an

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    Mittlerweile konnten sechs Jemeniten in Hagenheim in die Forststraße einziehen. Die Gemeinde möchte das Obergeschoss des Gebäudes zusätzlich als Wohnung für Asylsuchende ausbauen.
    Mittlerweile konnten sechs Jemeniten in Hagenheim in die Forststraße einziehen. Die Gemeinde möchte das Obergeschoss des Gebäudes zusätzlich als Wohnung für Asylsuchende ausbauen. Foto: Thorsten Jordan

    Der Bau des neuen Landratsamtes ist nicht nur auf Kreisebene und in Landsberg Diskussionsthema, auch bei der Bürgerversammlung in Hofstetten wird das Millionenprojekt angesprochen. Bei der Kreisumlage habe man die Grenze erreicht, sagt Bürgermeisterin Ulrike Högenauer. Diese liegt gerade bei den Gemeinden bei 53 Prozent und damit an der Spitze in ganz Bayern, nur drei Landkreise hätten 54 Prozent. Durchschnittlich läge sie im Freistaat bei etwas mehr als 49 Prozent. „Herr Eichinger sieht das unproblematisch, mit den zwei Prozentpunkten fürs Landratsamt dazuzupacken.“ 

    Kindergarten in Hofstetten soll 2025 eingeweiht werden

    Aber nicht nur die Kosten an den Kreis seien eine der größeren Ausgaben für die Gemeinde. Der Kindergarten sei unter anderem wegen Neubau und Renovierung, aber auch wegen der steigenden Personalausgaben finanziell eine Herausforderung für die Gemeinde. „Wir investieren hier in unsere Kinder, aber müssen Kosten im Auge behalten und bei den Eltern in ihren Beiträgen anpassen“, sagte die Bürgermeisterin. Im Durchschnitt bezahle man gerade pro Kind 70 Euro pro Monat. Die Summe werde man aber nicht halten können, und bevor das neue Kindergartenjahr beginnt, soll über einen neuen Beitrag entschieden werden.

    Landschaftsarchitektin Franziska Meyer-Fey stellte im Anschluss zur finanziellen Lage noch die Gestaltung des öffentlichen Spielplatzes an der Schulstraße vor, der an den Kindergarten und die Schule angrenzen soll. So soll der Spielplatz von den Einrichtungen begehbar sein, zusätzlich zum öffentlichen Eingang an der Straße. Die drei großen Bäume, die gerade auf dem Grundstück stehen, sollen erhalten bleiben und vier weitere kleine Bäume gepflanzt werden. Geplant sei zudem, die Spielbereiche natürlich mit Holz und Findlingen zu gestalten. Im Fallbereich werde kleiner Rundkies eingesetzt. Mit allen dazugehörigen Arbeiten im Außenbereich, der Erneuerung des Pausenhofs und den Arbeiten am Zugang zum Jugendraum koste das Projekt 360.000 Euro. Für die Gemeinde werden nach der Förderung noch 285.000 Euro verbleiben. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, solle es 2025 eine Einweihungsfeier des Kindergartens geben. 

    Ärztehaus in der Ammerseestraße noch in der Machbarkeitsstudie

    Noch in der Anfangsphase sei man bei den Arbeiten am Alten Pfarrhof in der Ammerseestraße. Das Bestandsgebäude soll zu einem Ärztehaus mit renoviert werden. Im Erdgeschoss soll die Praxis der Hofstetter Hausärztin einziehen und im ersten und zweiten Stock sollen Mietwohnungen entstehen. „Wir haben erst mal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um über die Städteförderung Gelder zu bekommen“, sagte die Bürgermeisterin den Anwesenden. Neben dem Bestandsgebäude könnte eventuell ein kleiner Neubau auf dem Grundstück entstehen. Wie dieser genutzt werden könnte, stehe bisher nicht fest, denkbar sei etwa eine Vereinsnutzung oder Ähnliches. Eine erste Kostenschätzung für die Sanierung läge bei 2,5 Millionen Euro. Mit der Förderung und Einnahmen über Praxis- und Wohnungsvermietung sei das Gebäude etwa in 20 bis 25 Jahren abbezahlt. 

    Wie sich die gemeindeeigenen Fotovoltaikanlagen finanziell positiv auf den Haushalt der Gemeinde auswirken, kann die Bürgermeisterin an dem Abend bisher nicht sagen. Um Zahlen zu nennen, sei es noch zu früh. Zum Thema Windenergie gäbe es aufgrund der Radarführungshöhen der Bundeswehr erst einmal keine Pläne. „Wir wissen alle nicht, was in Penzing kommt – die möchten militärisch wieder einsteigen.“ 

    Flüchtling arbeitet mittlerweile am Bauhof Hofstetten

    Auch die Flüchtlingsunterbringung war an dem Abend ein Thema. 2023 hatte es eine zusätzliche Bürgerversammlung nur zu dem Thema in Hofstetten gegeben, nachdem unter anderem zur Debatte gestanden hatte, ob die Sporthalle zur Unterkunft von Asylsuchenden beschlagnahmt wird. "Zu dem Zeitpunkt war es so, dass wir keinen Wohnraum zur Verfügung stellen konnten." Nachdem aber nun die anerkannten Flüchtlinge, die zu dem Zeitpunkt in Hagenheim gewohnt hatten, aus dem Haus hinter dem Gasthaus zum Löwen gezogen sind, habe man im Dezember die Unterkunft an das Landratsamt vermietet. "Mittlerweile sind sechs junge Jemeniten dort eingezogen." Während sich Privatpersonen bei ihr oder dem Landratsamt gerne melden könnten, falls sie Wohnraum vermieten wollen, möchte die Gemeinde zusätzlich das Obergeschoss der jetzigen Unterkunft zu einer Wohnung renovieren. 

    Zudem suche Ulrike Tanner, die sich gerade unter anderem um die Asylsuchenden in Hagenheim kümmert, noch Unterstützung. Dabei ging es unter anderem darum, Deutschkurse zu finden, um Behördengänge oder einen Internetanschluss zu organisieren. "Wir hatten 2015 einen Helferkreis, wäre schön, wenn es dieses Mal so funktioniert." Einer der Jemeniten habe sogar einen Minijob bei der Gemeinde auf dem Bauhof. "Er macht sich sehr gut, gerade läuft noch alles über die Übersetzungs-App am Handy", erklärte Högenauer.

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