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Hofstetten: 100 Jahre FC Hofstetten: „Es ist zeitaufwendig, aber ich habe ein cooles Team hinter mir“

Hofstetten

100 Jahre FC Hofstetten: „Es ist zeitaufwendig, aber ich habe ein cooles Team hinter mir“

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    Kevin Dyck (Abteilungsleiter Tennis), Karin Engerling (Vorstand), Anna-Lucia Ruf (Fußballerin), Stefanie Ruf (Jugendleiterin) verbinden unterschiedliche Geschichten mit dem FC Hofstetten.
    Kevin Dyck (Abteilungsleiter Tennis), Karin Engerling (Vorstand), Anna-Lucia Ruf (Fußballerin), Stefanie Ruf (Jugendleiterin) verbinden unterschiedliche Geschichten mit dem FC Hofstetten. Foto: Christian Rudnik

    Nicht nur die Feuerwehren im Landkreis feiern dieses Jahr große Jubiläen. In Hofstetten wird am Wochenende ebenfalls ein großer Geburtstag gefeiert. 100 Jahre besteht der Sportverein bereits. In der Festschrift, die zum Jubiläum erstellt wurde, steht zum Gründungsjahr 1924: „Laut Überlieferung wurde der FC Hofstetten nicht als Fußball-, sondern als Turnverein gegründet.“ Bis genug Geld für das Fußballtraining gesammelt war, sollen die 20 Burschen an selbst gebauten Geräten geturnt haben. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der Verein 1935 aufgelöst und erst 1946 neu gegründet. Damals mit 28 Mitgliedern – seit 2006 liegt die Mitgliederzahl über 800, mittlerweile rund 900. Davon etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche.

    Karin Engerling ist die erste Frau als Vereinschefin des FC Hofstetten.
    Karin Engerling ist die erste Frau als Vereinschefin des FC Hofstetten. Foto: Christian Rudnik

    Viele Mitglieder sind seit ihrer Kindheit beim FC Hofstetten

    Vorsitzende Karin Engerling ist 57 Jahre alt. Sie ist die erste Frau in der Position des Vereins. „Ich kam 1986 in dieses Hofstetten“, erzählt Engerling. „Dieses“, weil sie ursprünglich aus Hofstetten bei Hilpoltstein, Mittelfranken, kommt. „So 1992 habe ich dann angefangen, mit meinen Kindern zum Mutter-Kind-Turnen zu gehen. Und wie das dann geht, man geht zum Verein, macht ein bisschen Sport und dann übernimmt man plötzlich das Turnen, macht den Übungsleiter-Ausweis und dann geht das so weiter.“ Als ihre Kinder ihr sagten, sie hätten keine Lust mehr und seien mittlerweile zu groß, habe sie sich den Erwachsenensport des FC Hofstetten angesehen. „Da habe ich mich dann schon als Abteilungsleiterin für Gymnastik eingebracht, das war vor 25 Jahren.“ Kurz danach hat Engerling auch die Übungsleitung bei der Frauengymnastik übernommen. „Da kam die Musik vom Kassettenrekorder“, lacht sie. Ihre Rolle habe sich dann zur zweiten Vorsitzenden weiterentwickelt: „Eine Frau im Vorstand eines Fußballklubs war schon Hardcore, zusätzlich kam ich ja nicht aus der Abteilung Fußball.“ Seit 2011 ist sie die erste Frau, die den Vorsitz des Vereins innehat. Die Übungsleitung mache sie immer noch. „Macht Spaß, mal mehr, mal weniger. Es ist zeitaufwendig, aber ich habe ein cooles Team hinter mir und die ziehen mit mir an einem Strang.“

    Kevin Dyck verbindet fast sein ganzes Leben mit dem Verein. Nach unterschiedlichen Sportarten ist er beim Tennis geblieben und dafür auch Abteilungsleiter.
    Kevin Dyck verbindet fast sein ganzes Leben mit dem Verein. Nach unterschiedlichen Sportarten ist er beim Tennis geblieben und dafür auch Abteilungsleiter. Foto: Christian Rudnik

    Zu ihrem Team gehört etwa Kevin Dyck, Abteilungsleiter für den Tennis-Bereich. Der 38-Jährige ist fast schon sein ganzes Leben beim FC Hofstetten. „Vom Kinderturnen, über Volleyball, Tischtennis, Fußball und beim Tennis hängen geblieben.“ Dort habe er mit sechs das erste Mal gespielt und sei besonders aktiv gewesen, weil sein Vater den Abteilungsleiter gemacht hatte. „Damit war ich immer eingebunden und wusste schon früh, wie viel Arbeit dahintersteckt.“ Mit 18 habe er den Jugendtrainer gemacht. „Ein Verein lebt nur vom Ehrenamt, sonst wird es überall schwierig“, sagt Dyck. Ob das ein Salat für ein Fest ist oder eben Trainerpositionen. „Es ist schön, Leute dabei zuhaben, die sich aktiv einbringen.“ Es sei überall immer Bedarf an Ehrenamtlichen. „Es wär übertrieben zu sagen, dass wir genug hätten, das gibt es glaube ich nie.“

    Stefanie Ruf ist als „Zugezogene“ zum Verein gekommen. Mittlerweile macht sie die Jugendleitung für den FC Hofstetten.
    Stefanie Ruf ist als „Zugezogene“ zum Verein gekommen. Mittlerweile macht sie die Jugendleitung für den FC Hofstetten. Foto: Christian Rudnik

    Steffi Ruf ist seit 2011 beim Verein. Sie kommt ursprünglich aus Hofstetten bei Roth und damit aus der gleichen Ecke wie Engerling. Ihr habe der Verein auch geholfen, sich voll zu integrieren, neue Freunde und Anschluss zu finden: „Hier war es wirklich schön, man wurde schnell aufgenommen.“ Ruf hat zuerst bei der Erwachsenen-Gymnastik mitgemacht, bevor sie zwei Jahre später mit ihren Kindern zur Krabbelgruppe des Vereins ging. Seitdem sei sie selbst zwar nicht mehr aktiv dabei, aber seit 2016 als Jugendleitung tätig. Das mache sie, weil sie wisse, dass ein Verein auf diejenigen angewiesen ist, die Zeit und Energie hineinstecken wollen. Wichtig sei die ehrenamtliche Arbeit auch in Hinblick auf die Jugendlichen, damit man ihnen das vorlebe und zeigt, dass so etwas nur gehe, wenn jeder mit anpackt: „Alleine kann keiner was stemmen.“

    Anna-Lucia Ruf ist seit zehn Jahren beim FC Hofstetten. Mittlerweile spielt sie Fußball und möchte damit auch nicht allzu schnell aufhören.
    Anna-Lucia Ruf ist seit zehn Jahren beim FC Hofstetten. Mittlerweile spielt sie Fußball und möchte damit auch nicht allzu schnell aufhören. Foto: Christian Rudnik

    Steffi Rufs Tochter, Anna-Lucia, ist, seit sie eins ist, mit im Verein. Zuerst in der Krabbelgruppe und mit ihrer Mutter spielt die Elfjährige mittlerweile Fußball. Gewinnen sei besonders schön im Team, aber auch wenn ihre Mannschaft verliere, sei es eben gut, zusammen traurig zu sein, anstatt alleine damit klarzukommen. Der Sport macht ihr Spaß. Den Gedanken, in eine andere Sportart zu wechseln, hat sie nicht.

    Am Wochenende wird in Hofstetten das Jubiläum gefeiert

    Die Feierlichkeiten zu dem Jubiläum starten am Freitag, 19. Juli, um 20 Uhr mit dem Sommernachtsfest im Pausenhof Schule. Dort tritt die Oktoberfestband Voigams auf und die Mitglieder des FCs mixen hinter der Bar Cocktails. Am Samstag findet der Festabend zum 100-Jährigen ab 19 Uhr in der Mehrzweckhalle statt, bei dem in Ansprachen auch auf die Vereinsgeschichte geblickt wird.

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