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Hechenwang: Hechenwanger Handwerker holt den Innungssieg bei den Zimmerern

Hechenwang

Hechenwanger Handwerker holt den Innungssieg bei den Zimmerern

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    Roman Steer (mit seinem Gesellenstück) ist der innungsbeste Zimmerer. Das Foto zeigt ihn mit seinem Chef Stefan Fichtl vor einer "Fichtlbox", einem von dem Unternehmen angebotenen Tiny House.
    Roman Steer (mit seinem Gesellenstück) ist der innungsbeste Zimmerer. Das Foto zeigt ihn mit seinem Chef Stefan Fichtl vor einer "Fichtlbox", einem von dem Unternehmen angebotenen Tiny House. Foto: Romi Löbhard

    Es war ein Volltreffer, Liebe auf den ersten Blick: Der Hechenwanger Roman Steer absolvierte ein Praktikum bei Holzbau Fichtl am Heimatort. „Ich bin nach dem ersten Tag in dem Betrieb heimgekommen und hab gesagt ‚genau das ist es‘.“ Vor ein paar Wochen hat er die Lehre abgeschlossen – in der Theorie als Klassenbester mit einem Notendurchschnitt von 1,1 und in der Praxis mit dem besten Gesellenstück plus Innungssieg mit 1,4 als Benotung. Der Lohn: Staatspreis und Teilnahme am Kammerwettbewerb, wo bei einem Sieg die nächste Stufe, der Landeswettbewerb möglich ist.

    Roman Steer wechselte nach dem Abschluss an der Wolfgang-Kubelka-Realschule Schondorf an die FOS, technischer Zweig. Auf das Abitur dort folgte die zweijährige Lehre bei Holzbau Fichtl mit der höchst erfolgreichen Gesellenprüfung als Abschluss. „Gebastelt habe ich schon immer gern“, erzählt der heute 21-Jährige, „daheim in unserer privaten Werkstatt.“ Erster Lehrmeister war der Vater, ebenfalls Zimmerer. Für seinen Ausbildungsbetrieb hat Roman Steer nur Lob. „Hier wird großer Wert auf gutes Lernen gelegt. Der Betrieb bietet Lehrlingen einiges.“ Das seien beispielweise Fortbildungen und Kurse. Das Gemeinschaftliche komme ebenfalls nicht zu kurz. Das Arbeitsklima sei hervorragend. „Es hat noch keinen Tag gegeben, an dem ich nicht gern zur Arbeit bin.“

    Zimmerer leisten eine Arbeit, die jeder sieht

    Und was ist das Besondere am Zimmererhandwerk? „Unsere Arbeit sieht jeder“, meint der Junggeselle trocken. „Und auch wir können, wenn wir durch die Dörfer fahren, das sehen, was wir errichtet haben.“ Das ist auch für Geschäftsführer Stefan Fichtl ein Plus und vielleicht mit der Grund, dass der Zimmererberuf so beliebt ist. Dazu komme eine gute Mischung aus Handwerk und Technologie, für die der Umgang mit CNC-Maschinen erlernt werden muss. „Überdies können wir Zimmerer viel unter Dach vorbereiten.“ In der Halle werden Montageteile vorgefertigt und müssen vor Ort nur noch aufgestellt und verbunden werden. Längst sind Zimmerer nicht mehr nur für Dachstühle gefragt. „Wir bauen ganze Gebäude bis hin zu Mehrfamilienhäusern aus Holz“, berichten Meister Fichtl und Geselle Steer.

    Wie Wände und Decken für solche Gebäude entstehen, kann in der Halle besichtigt werden. Die Isolierung zwischen Außen- und Innenwand sind Papierflocken. Fenster, Türen, sämtliche Einschnitte sind bereits vorhanden, wenn das „Haus“ die Halle verlässt. „Die Verwendung von Holz als Baumaterial ist der beste Klimaschutz“, betont Fichtl, „weil damit Kohlendioxid gespeichert und der Abbau in die Atmosphäre verhindert wird.“ Auch sei genügend Holz vorhanden, um alles aus diesem Werkstoff zu bauen, versichert der Chef von Holzbau Fichtl. Wichtig seien dafür der Waldumbau und die regelmäßige Pflege des nachwachsenden Rohstoffs. Beide Zimmerer loben das „super Raumklima“ in einem Holzhaus. Holz sei diffusionsoffen, damit finde eine ständige optimale Regulierung der Raumluftfeuchte statt.

    Einen eigenen Betrieb zu gründen ist für Roman Steer derzeit kein Thema

    Wie geht es für den Zimmerergesellen weiter? Der Meister solle schon folgen. „Ich möchte mir aber damit Zeit lassen“, sagt Roman Steer, „und erst zwei oder drei Jahre arbeiten.“ Das ist ganz im Sinn seines Lehrherrn und jetzt auch Chefs, denn Steer wird vom Betrieb übernommen. Oft werde Druck von außen gemacht, das sei falsch. „Frische Gesellen sollten erst ein paar Jahre Erfahrung sammeln, bevor sie auf die Meisterschule gehen“, rät Stefan Fichtl. Ist irgendwann der Meisterbrief erfolgreich erworben, dann hat Roman Steer zumindest derzeit nicht vor, eine eigene Firma zu gründen. Der Wust an Büro- und Behördenkram, die vielen, immer mehr werdenden Vorschriften schrecken ihn ein wenig ab. „Eigentlich gefällt es mir hier, in meinem Ausbildungsbetrieb am Heimatort ziemlich gut.“

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