„Die Seele des Künstlers ist anwesend“ wird auf der Einladung zur Ausstellung der Werke von Ali Seif Nasseri angekündigt. Was Besucherinnen und Besucher zum Schmunzeln bringt, hat sich der Veranstalter, Maximilian Freiherr von Perfall, gut überlegt. Er ist der Neffe des Künstlers, der bis zu seinem Tod im Jahr 2012 neben dem Schloss Greifenberg in einem ausgebauten Pferdestall mit seiner Frau Manuela lebte. Dort wohnt nun sein Neffe mit seiner Familie und so stößt der Nachkomme immer wieder auf Werke seines Onkels.

„Ich war schon als Kind von seiner Kunst fasziniert. Dadurch, dass ich so inmitten seiner Kunst lebe, fühle ich mich ihm immer noch sehr verbunden“, so der Freiherr. Zu Ehren seines Onkels hat er nun eine Ausstellung im Schloss Greifenberg veranstaltet. Denn Nasseri war in Landsberg sehr bekannt. Er war Leiter des Foyerprogramms „pausenlos“ im Stadttheater, Mitinitiator des Poesiefestivals mit Hans Magnus Enzensberger im Jahr 2000 in Landsberg und er war auch Ideengeber für das von seiner (ebenfalls bereits verstorbenen) Frau Manuela von Perfall initiierte Festival „hund“ in Greifenberg.

An seinen Onkel erinnert er sich noch gut. Er bezeichnet ihn als humorvoll, exzentrisch und vielseitig. Genau diese Facetten spiegeln sich auch in seiner Kunst wider. Mal auf Leinwand, mal auf einem Stück Pappe malte er mit Acryl, Kreide oder Wachsstiften. Darunter scheinen herausgerissene Papiere heraus: Grundrisse, die auf seine Ausbildung zum Bühnenbildner hinweisen, oder scheinbar zufällige Zeitungsartikel, Prospekte und Postkarten. In der Kunst schaffte der Deutsch-Iraner Ali Seif Nasseri seine eigenen Regeln. Sein auffälligstes Werk, was sein Neffe bewusst prominent vor dem Altar der Schlosskapelle platzierte, ist eine Fotocollage einer protestierenden Frau, die von Rauch und Polizisten umgeben ist.

„Wenn seine vielen Werke hier so verteilt sind, kann man eine Verbindung zu Ali spüren“, sagt Maximilian Freiherr von Perfall. Die rund 50 Kunstwerke der Ausstellung stehen zum Verkauf, und zwar gegen eine selbstgewählte Spende. Die Erlöse gehen an die gemeinnützige Organisation „Live Music Now“ und die Hilfsorganisation „Malteser International“. Dem Veranstalter sei vor allem wichtig, dass den Bildern seines Onkels wieder Leben eingehaucht wird. „Wenn sie bei jemandem an der Wand hängen, und sich nicht bei mir zu Hause stapeln, leben sie und der Künstler weiter“, so der Freiherr. „Ich glaube, die Ausstellung hätte meinem Onkel gefallen. Auch, dass viele seiner alten Weggefährten sich hier wieder zusammenfinden“, sagt er. Mit der Ausstellung wolle er dem verstorbenen Künstler eine Ehre erweisen.



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