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Gemeinderat Obermeitingen diskutiert über Nutzung von Wagnerhof und Florianstübl.

Obermeitingen

Obermeitingens Bürgermeister: „Wir warten auf göttliche Eingebungen“

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    In Obermeitingen wird diskutiert, wie es mit dem Wagnerhof im Ortszentrum weitergehen soll.
    In Obermeitingen wird diskutiert, wie es mit dem Wagnerhof im Ortszentrum weitergehen soll. Foto: Christian Rudnik

    Der frühere Wagnerhof in Obermeitingen befindet sich an exponierter Stelle im Ortszentrum. Die Frage, wie es mit dem Grundstück am Kirchberg weitergehen soll, beschäftigt die Mitglieder des Gemeinderats schon mehrere Jahre. In der jüngsten Sitzung war ein Stadtplaner anwesend und informierte über die Themen Machbarkeitsstudie, Fördermittel und mögliche Nutzungen. In der Sitzung wurde auch deutlich, dass jenseits der Feuerwehr großes Interesse besteht, das Florianstübl nutzen zu können.

    Bürgermeister Erwin Losert (CSU) erinnerte daran, dass das Grundstück schon einmal als Bauhof im Gespräch gewesen sei, das Vorhaben dann aber wegen der Kostenexplosion auf Eis gelegt worden war. „Wir tun uns schwer, was wir mit dem Objekt machen sollen und warten auf göttliche Eingebungen.“ Mehr Klarheit könnte eine Machbarkeitsstudie bringen, die auch in der Vergangenheit schon im Gespräch war. Die damit verbundenen fünfstelligen Kosten hätten im Rat aber die Frage aufgeworfen, ob dies Geld ausgegeben werden sollte, erinnerte Losert. Zu dem Thema hatte die Gemeinde deswegen Planer Gregor Birle vom Büro „Die Städtebau – Gesellschaft für Kommunalberatung“ aus Gersthofen eingeladen.

    Obermeitingen könnte Mittel aus Städtebauförderung bekommen

    Dieser berichtete, dass Machbarkeitsstudien gefördert werden und diese auch Voraussetzung seien, wolle die Gemeinde Gelder aus der Städtebauförderung erhalten, um Veränderungen am Bestandsgebäude teilweise finanziert zu bekommen. Mittel zu erhalten, sei möglich, wie Losert ergänzte: „Wir sind Sanierungsgebiet.“ In der Studie geht es laut Birle darum, den Ist-Zustand zu erheben und Konzepte zu entwickeln. Die Vorschläge für die künftige Nutzung könne die Gemeinde machen oder aber das Planungsbüro. „Die Studie könnte 30.000 bis 40.000 Euro kosten. Bei Baukosten im siebenstelligen Bereich ist das aber eine sinnvolle Investition, um sich Fehlentscheidungen zu ersparen“, so der Fachmann. Das Erstellen einer Machbarkeitsstudie dauere etwa sechs Monate ab Beauftragung, wobei dem Ratsgremium nach vier Monaten ein Zwischenstand präsentiert werden könnte.

    Die Entscheidung, was umgesetzt werde, liege bei der Gemeinde. Mit Blick auf die baulichen Gegebenheiten erschienen eine öffentliche Nutzung oder geförderter Wohnraum aus seiner Sicht als sinnvolle Optionen, so der Planer. Rat Joachim Starkmann (CSU) plädierte dafür, Vorgaben zur Nutzung zu machen und den Prozess nicht vollkommen ergebnisoffen zu gestalten. Mathias Dießner äußerte, dass es „auf die Schnelle keine Lösung“ geben werde und Bürgerinnen und Bürger sowie die Vereine bei der Entscheidungsfindung mit ins Boot geholt werden sollten. Ob die Vereine denn Bedarf hätten, wollte der Planer von ihm wissen. „Die einen sagen so, die anderen so“, antwortete Dießner. Der Gemeinderat nahm die Ausführungen zur Kenntnis, traf aber noch keine Entscheidung, ob eine Machbarkeitsstudie beauftragt werden soll.

    Der Burschenverein und die Nachbarschaftshilfe wollen gerne das Florianstübl der Feuerwehr Obermeitingen nutzen.
    Der Burschenverein und die Nachbarschaftshilfe wollen gerne das Florianstübl der Feuerwehr Obermeitingen nutzen. Foto: Thorsten Jordan

    Bei einem anderen Tagesordnungspunkt ging es noch einmal um das Florianstübl der Feuerwehr. Wie berichtet, würde der Burschenverein dieses gerne als Lagerstätte für sein Equipment nutzen und für Treffen. Bürgermeister Erwin Losert informierte, dass der Kommandant ihm signalisiert habe, dass er dem Rathauschef die Entscheidung überlasse. Zwischenzeitlich hätte sich bei ihm auch noch die Nachbarschaftshilfe gemeldet und ebenfalls Interesse an einer Nutzung angemeldet, so Losert: „Ich habe ein Schreiben bekommen, dass sie das gemeinsame Kochen gerne dorthin verlegen wollen. Am jetzigen Standort seien die Kochplatten leistungsschwach, die Arbeitsfläche sehr klein und das Garen von Gerichten ein Glücksspiel, heißt es in dem Brief.“

    Als das Thema im Mai wegen des Antrags des Burschenvereins schon einmal auf der Agenda stand, hatte Losert das Ansinnen abgelehnt. Er hatte infrage gestellt, dass es sich hier um eine gemeindliche Aufgabe handle. Zudem habe er bei der Regierung von Oberbayern nachgefragt und eine solche Entscheidung könnte der Kommune momentan noch als förderschädlich ausgelegt werden, was eine anteilige Rückzahlung zur Folge haben könnte. Die Bindung für das 2002 errichtete Gerätehaus laufe über 25 Jahre, verwies Losert damals. Nun schätzt er das Thema etwas anders ein: „Dann müssen wir halt wegen der Förderung noch drei Jahre schwitzen“, sagte er. Eine Nutzung als Lagerfläche schloss er aber weiterhin aus.

    Burschenverein: Technik kaufen ist günstiger als mieten

    „Ihr macht tolle Feste und habt tolle Technik, aber ihr schafft immer mehr an“, so der Rathauschef. Ratsmitglied Maximilian Rid (Freie Wählergemeinschaft) verwies darauf, dass die Anschaffung günstiger sei, als die Technik immer wieder zu mieten. Die Technik lagert derzeit in privaten Räumlichkeiten. Der Burschenverein kümmert sich ums Maibaum- und Weinfest und richtet mit dem Traktorpulling ein Großereignis aus. Rat Jonas Steinecker brachte die Idee ins Spiel, eine Trennwand in den Raum einzuziehen und einen Teil als Lager zu nutzen.

    Rat Joachim Starkmann (CSU) sagte, er könne sich vorstellen, die Räume für Treffen und Besprechungen zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde solle die Räumlichkeit aber in der Hinterhand behalten, mit Blick auf mögliche Bedarfe beim Kindergarten und den Grundschülern. Erstklässler haben ab dem Schuljahr 2026/27 einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Der wird schrittweise ausgebaut, sodass dann aber dem Schuljahr 2029/30 alle Grundschüler dies nutzen könnten. Losert informierte, dass er den Raum ebenfalls „nicht aus der Hand geben“ wolle. Wer diese mieten wolle, solle sich bei der Gemeinde melden.  Letztlich stimmte die Gemeinde der temporären Nutzung durch Dritte zu. Im Katastrophenfall sei dieser aber für die Feuerwehr freizuhalten.

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