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Geltendorf: Was auf der Kläranlage in Walleshausen fast zehn Millionen Euro kostet

Geltendorf

Was auf der Kläranlage in Walleshausen fast zehn Millionen Euro kostet

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    Richtfest konnte kürzlich auf der Kläranlage in Walleshausen gefeiert werden. Im Herbst sollen die bis dahin neu erstellten Anlagenteile betriebsbereit sein. Sie erhöhen einerseits die Kapazität und sollen auch energieeffizienter arbeiten.
    Richtfest konnte kürzlich auf der Kläranlage in Walleshausen gefeiert werden. Im Herbst sollen die bis dahin neu erstellten Anlagenteile betriebsbereit sein. Sie erhöhen einerseits die Kapazität und sollen auch energieeffizienter arbeiten. Foto: Gemeinde Geltendorf

    Auf der Baustelle der Kläranlage Walleshausen ist kürzlich Richtfest gefeiert worden. Und bereits Mitte November ist das erneuerte Zulaufhebewerk mit drei neuen, energieeffizienten Pumpen in Betrieb gegangen, berichtet die Gemeinde Geltendorf zum aktuellen Stand bei dem 9,6-Millionen-Euro-Projekt des Abwasserzweckverbands Geltendorf/Eresing.

    Im südlichen Teil der Kläranlage wurden zudem das Vorklärbecken und der Rohbau des neuen Maschinenhauses für den Sandfang und das Primärschlammpumpwerk errichtet. Derzeit wird dort noch das Dach geschlossen und anschließend mit dem Innenausbau begonnen. Parallel dazu wurde im Nordteil der Kläranlage bereits der Rohbau für die Kompaktfaulung, bestehend aus zwei Faulbehältern mit vorgelagertem Technikgebäude, fertiggestellt. Als die Zimmerer und Dachdecker mit ihren Arbeiten fertig waren, konnte im Dezember das Richtfest gefeiert werden. Nun kann umgehend mit dem Innenausbau begonnen werden.

    Das Faulgas ist künftig die wichtigste Energiequelle der Kläranlag

    Mit der Errichtung der weiteren Bauwerke wie der Schlammverladehalle und des Gasbehälters wurde ebenfalls bereits angefangen. Im Frühjahr beginnt der Anlagenbau mit der erforderlichen Verfahrenstechnik. Zur Jahresmitte 2025 soll das Blockheizkraftwerk eingebaut werden, welches Eigenstrom für die Kläranlage produzieren wird. Die Gebäude werden abschließend bis zur geplanten Inbetriebnahme Anfang des vierten Quartals 2025 noch mit der benötigten technischen Gebäudeausrüstung ausgestattet.

    Im Wesentlichen verfolgt der Abwasserzweckverband mit den Baumaßnahmen das Ziel, die Kläranlage (energie-)effizienter zu betreiben und ihre Leistungsfähigkeit (von 12.000 bis 14.000 auf 20.000 Einwohnerwerte) zu erhöhen, wie Geschäftsstellenleiter Patrick Naumann sagt.

    Trotz Einsparungen werden die Abwassergebühren nicht sinken

    Die Investitionen werden über die Abwassergebühren finanziert, nur ein kleiner Teil (Naumann spricht von rund einer Million) über eine staatliche Förderung für Maßnahmen zum Klimaschutz. Die Abwassergebühren waren in Eresing und Geltendorf zum 1. Januar 2024 bereits mehr als verdoppelt worden (von 2,60 Euro auf 4,96 Euro pro Kubikmeter Abwasser plus 72 Euro Grundgebühr im Jahr). Diese Erhöhung ist laut Naumann in erster Linie durch gestiegene Energie- und Personalkosten verursacht, aber auch durch gewachsenen Instandhaltungsbedarf an den Abwasseranlagen.

    Die Kosten für die derzeit laufende Ertüchtigung der Kläranlage sind in der jüngsten Globalkalkulation für 2024/25 jedoch nur zu einem kleinen Teil berücksichtigt, weil die neuen Anlagenteile voraussichtlich erst im Herbst in Betrieb genommen werden. Voll zur Geltung kommen die Ausgaben dann im Kalkulationszeitraum ab 2026. Allein die Abschreibung der neuen Betriebsteile dürfte sich im Jahr auf knapp 300.000 Euro belaufen, dazu kommt noch die Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

    Investitionen in die Kläranlage werden voll in die Gebühren eingerechnet

    Andererseits rechnet man beim Zweckverband aber auch damit, durch die neue Klärschlammbehandlung 100.000 Euro jährlich an Entsorgungskosten einsparen zu können. Einen vergleichbaren Effekt erwartet Naumann auch von der künftigen Eigenstromproduktion aus Faulgas und mithilfe von Photovoltaik, weil die Kläranlage dann zu etwa 80 Prozent ihren Energiebedarf selbst decken kann. Für die Bürger und Unternehmen in Eresing und Geltendorf dürfte dies bedeuten, dass das Gebührenniveau 2026 in jedem Fall nicht sinken wird, wie es Naumann ausdrückt. Aktuell fallen in Eresing und Geltendorf jährlich rund 360.000 Kubikmeter Abwasser an, auf die die Kosten der Entsorgung umgelegt werden.

    Anstatt Investitionskosten in die Gebührenhöhe einfließen zu lassen, hätten die Gemeinden für die Kosten für den Ausbau der Kläranlage auch einmalige Verbesserungsbeiträge von den Gebäude- und Grundstückseigentümern erheben können, die sich nach der jeweiligen Geschoss- und Grundstücksfläche richten. Man habe jedoch, so Naumann, aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage davon abgesehen.

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