Der Geltendorfer Gemeinderat gibt seinen Widerstand gegen eine neue Kiesgrube an der Panzerstraße zwischen dem Gelände des Kaltenberger Schlosses und Jedelstetten auf. Nachdem das Gremium im Winter bei 9:9-Stimmengleichheit das gemeindliche Einvernehmen noch verweigert hatte, stimmte der Gemeinderat dem Abgrabungsantrag nun mit 10:6 Stimmen zu.
Die seit Jahrzehnten währenden Kiesabbauaktivitäten rund um ihr Dorf missfallen etlichen Einwohnern in Walleshausen, das wurde zuletzt auch bei der Bürgerversammlung im Sommer deutlich. Allerdings gibt es nach Einschätzung des Landratsamts keine rechtlichen Gründe, dem Prittrichinger Unternehmen Ditsch Bau die Errichtung einer neuen Kiesgrube zu verwehren. Das machte die Genehmigungsbehörde jetzt auch dem Gemeinderat deutlich, der sich zunächst bei Stimmengleichheit gegen den Kiesabbau ausgesprochen hatte.
Jörg Burchardt (ÖDP) widerspricht dem Wasserwirtschaftsamt
In der jüngsten Sitzung gab es erneut Widerspruch gegen das Vorhaben. „Ich kann wieder nicht zustimmen“, machte Jörg Burchardt (ÖDP) klar. Die Einschätzung des Landratsamts basiere unter anderem auf eine Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamts, dass von dem Kiesabbau keine Trinkwasserversorgung betroffen sein könne. Tatsache sei aber, dass in der näheren Umgebung aber Trinkwasser für die Kaltenberger Brauerei gefördert werde. Das Wasserwirtschaftsamt gehe daher „von falschen Voraussetzungen“ aus.
Geschäftsstellenleiter Patrick Naumann merkte zu dem Einwand an, dass sich das Wasserwirtschaftsamt nur auf Brunnen mit einer wasserrechtlichen Genehmigung beziehen könne. Es gebe, so fügte Bürgermeister Robert Sedlmayr (ÖDP) an, „keine prüfbaren Unterlagen“, nach denen ein Kiesabbau eine Trinkwassernutzung beeinträchtichtigen könne.
Josef Weiß (CSU) sieht Vorteile in der neuen Kiesgrube bei Jedelstetten
Michael Veneris (Bürgerforum) verlangte erneut, dass zunächst auf Flächen in entsprechenden Vorranggebieten Kies abgebaut werden soll. Die beantragte Kiesgrube an der Südseite der Einmündung der Straße von Jedelstetten in die sogenannte Panzerstraße liegt außerhalb eines solchen im Regionalplan definierten Vorranggebiets. Verwaltungschef Naumann hielt dem entgegen, dass ein Kiesabbau aber grundsätzlich auch außerhalb von Vorranggebieten baurechtlich privilegiert sei.
Josef Weiß (CSU) sah in der neuen Kiesgrube einen Vorteil für diejenigen, die den Verkehr der Kieslaster im Raum Walleshausen kritisieren. Der Verkehr finde künftig außerhalb von Walleshausen statt.
Unternehmen erwartet, dass es in Jedelstetten seinen Kiesbedarf für fünf Jahre decken kann
Die derzeit zwischen Jedelstetten und Kaltenberg geplante Abbaufläche auf einem insgesamt zwölf Hektar großen Acker umfasst etwa drei Hektar. Auf dieser Fläche könne der Kiesbedarf des Bauunternehmens Ditsch für etwa fünf Jahre gedeckt werden, hieß es von der Firma im Winter. Unter einer Lösslehmschicht befinden sich auf der Fläche von drei Hektar schätzungsweise 300.000 bis 400.000 Kubikmeter Rohkies. Die bisherigen Abbauflächen der Firma zwischen Kaltenberg, Walleshausen und Wabern würden in diesem Jahr erschöpft sein.
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