Als sich am 3. November 1998 13 Musikerinnen und Musiker im Keller von Josef Klingl trafen, um Blasmusik zu spielen, dachte mit großer Sicherheit niemand daran, dass 25 Jahre später, am 10. November 2024, zum 25-jährigen Bestehen des Blasorchesters Geltendorf ein Konzert mit dem aus dem Bayerischen Rundfunk und Fernsehen bekannten Moderator Dominik Glöbl stattfinden würde.
Damals wurden mit den Musikbegeisterten selbst geschriebene Notensätze und vierstimmige Kirchenlieder erarbeitet und geprobt. Bereits im Januar 1999 hatte diese kleine Besetzung bei einer Andacht in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Walleshausen ihren ersten Auftritt. Durch intensive Werbung in den umliegenden Ortschaften konnten weitere 15 Musiker für das gemeinsame Musizieren begeistert werden.
Blasorchester und Musikschule Geltendorf sind Partner
Schnell folgte der nächste Schritt. Die Kapellengründer Josef Klingl, Ulrich Lichtenstern und Peter Weißenbach schlugen in der Generalversammlung der Musikschule Geltendorf dem damaligen Vorstand Ludwig Huber und dem musikalischen Leiter Ludwig Teufl eine Eingliederung der Blaskapelle in die Musikschule vor. Außerdem wurde mit dem Bezirksjugendleiter Andreas Grandl und dem seinerzeitigen Bürgermeister Peter Bergmoser das Blasorchesterprojekt besprochen. Vor allem der Begeisterung des Bürgermeisters war es zu verdanken, dass der Kapelle ein altes Klassenzimmer in der Grundschule zur Verfügung gestellt wurde und im März 2001 im Dachgeschoss der Schule ein neuer Probenraum bezogen werden konnte, heißt es im Rückblick.
So gründeten 28 Musikerinnen und Musiker mit ihrem Dirigenten Josef Klingl am 1. Oktober 1999 das Blasorchester Geltendorf. Sie schlossen sich als 28. Kapelle dem Bezirk Lech-Ammersee, dem Musikbund von Ober- und Niederbayern und dem Bayerischen Blasmusikverband an. Bereits acht Jahre später, im Jahr 2007, wurde mit 20 Musikanten das Jugendblasorchester unter seinem Dirigenten Daniel Klingl gegründet. 2014 übergab Josef Klingl das Dirigat für das Blasorchester an seinen Sohn Daniel, der beide Orchester bis heute leitet.
Das Blasorchester umrahmt auch viele Gottesdienste musikalisch
Im Jahresprogramm des Orchesters stehen neben der musikalischen Gestaltung von örtlichen Festivitäten und kulturellen Veranstaltungen (Vereinsfeste, Umzüge, Weihnachtsmärkte) auch kirchliche Veranstaltungen (Gottesdienste in Geltendorf, Walleshausen und St. Ottilien, 17 Bergmessen auf der „Buchenberg Alm“, Bergmesse auf der „Magdeburger Hütte“). Auch die Freundschaft mit dem Musikverein „Harmonie“ aus Schaidt in der Pfalz, der Partnergemeinde von Geltendorf, ist zu einem wichtigen Bestandteil des Orchesterlebens geworden.
Die alljährliche Teilnahme an Bezirksmusikfesten im eigenen Blasmusikbezirk oder in angrenzenden Bezirken als Mittelstufenorchester geht immer mit intensiver Probenarbeit einher, ebenso die regelmäßigen Konzerte. Durch die professionelle Ausbildung an der Musikschule werden die Nachwuchstalente angeregt, bei den angebotenen Prüfungen zum Musikerleistungsabzeichen Bronze (D1), Silber (D2) und Gold (D3) sowie dem Jugendausbilder (C2) und bei Auswahlorchestern im Bezirk und im Musikbund von Ober- und Niederbayern mitzuwirken. Neben den Konzertvorbereitungen kommt aber auch das gesellige Miteinander nicht zu kurz.
Das Blasorchester Geltendorf ist oft bei Musikfesten dabei
Das aktuell auf 35 Musikerinnen und Musiker angewachsene Orchester kann auf viele musikalische Höhepunkte zurückblicken: Blasmusikfestival in der Schlossarena Kaltenberg, Glaubenstag im Rosenaustadion Augsburg, Festgottesdienst im Hohen Dom von Passau, Musikfeste in Friedrichshafen, Würzburg, Bamberg, München, Weilheim und Wasserburg am Inn, die Teilnahme an den Bayerischen Chortagen in Landsberg, Landes- und Bundesgartenschau in Burghausen und München, die Durchführung des Bezirksjugendkonzerts, die Feier zu 500 Jahren Reinheitsgebot auf Schloss Kaltenberg, BR-Puls-Open Air Festival und die mehrfache Teilnahme am Military Tattoo Festival in Kaltenberg. In diesen 25 Jahren gab es aber nicht nur viele Hochs, sondern auch Tiefs – allen voran die Corona-Jahre, die das Blasorchester aber hervorragend gemeistert habe. Umso mehr freuen sich die Musikerinnen und Musiker nun auf ihr Jubiläumskonzert am Sonntag, 10. November, um 16 Uhr in der Turnhalle, das der Blasmusikexperte Dominik Glöbl (Wirtshausmusikanten, Wiesn-Standkonzert, Heimat in den Bergen) moderiert, der mit seiner charmanten Art dem Konzert eine besondere Note verleihen wird, wie es heißt. (AZ)
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