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Gastro-Serie: Traum vom Gastronomiebetrieb: Sie wollen dem Lustberg wieder Leben einhauchen

Petra Mayer mit Mia Marlene, drei, und Udo Haselsteiner haben das Restaurant übernommen.
Gastro-Serie

Traum vom Gastronomiebetrieb: Sie wollen dem Lustberg wieder Leben einhauchen

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    Petra Mayer steht im Eingang des alten Gasthofs in Denklingen. Ihr Handy klingelt. Mit „

    In unserer Gastro-Serie stellen wir Betriebe und vor allem die Menschen der Gasthöfe und Restaurants vor, die in der Nähe der Bundesstraße 17 liegen. Diesmal geht es zum Gasthaus Lustberg in Denklingen.

    In der Lustberg-Küche musste vieles ausgetauscht werden
    In der Lustberg-Küche musste vieles ausgetauscht werden Foto: Thorsten Jordan

    Dass die Gastronomie kein leichtes Pflaster ist, lässt sich allein an den Pächterwechseln einzelner Gasthöfe aufzeigen. Ob Inflation, Corona oder ein genereller Wandel der

    Freilich gibt es den Römerkessel, der erfolgreich als Restaurant funktioniert und auch den Gasthof Lechblick, der weiterhin Übernachtungen und Gastronomie anbietet. Geht es aber weiter in den Süden nach Denklingen, sieht das schon anders aus. Der Truck Stop macht zu. Übrig bleibt dann eben der Lustberg, in dem zuletzt griechisch gekocht wurde. Mayer und Haselsteiner wollen dem Gasthof zu altem Glanz und alter Beliebtheit verhelfen. Dabei legen Altlasten der Vorpächter dem Pächterpaar immer wieder Steine in den Weg. Mittlerweile musste sie selbst wieder das Restaurant schließen.

    2021 ist das Paar samt ihrer Tochter Mia von Klosterlechfeld in das kleine Haus neben der Gaststätte gezogen. Damals war noch nicht klar, dass sie auch irgendwann einmal die Pacht für den Betrieb übernehmen. „Wir wollten einfach etwas mehr aufs Land“, sagt Mayer. Als der Gasthof dann vakant wurde, haben sie überlegt. „Die endgültige Entscheidung fiel dann 2022.“ Was dieser Schritt schließlich bedeutete, das stellten sie bei einer gründlichen Begutachtung der Räume fest. Haselsteiner, der an der Theke steht, zeigt auf der Küche. „Da musste alles raus“, sagt er und schüttelt den Kopf. Hinzu kämen die Zimmer, die im Landkreis unter anderem aufgrund der vielen großen Firmen und den Penzing-Studios stark nachgefragt sind. Wieso die vorherigen Pächter das wirtschaftlich nicht genutzt haben, ist dem Paar ein Rätsel. Schließlich ist Ihnen bewusst, dass man so einen großen Betrieb nicht allein mit dem gastronomischen Teil halten kann. 

    seit Mai hat das Restaurant geöffnet, aber es wird noch gewaltig umgebaut. Die Schilder fehlen noch. Das Gebäude wird aufgestockt. Die Zimmer im 1. Stock werden zu 6 Apartements umgebaut.
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    Es ist ungewiss wie lange der Lustberg schließen muss. Aufgrund der Bauarbeiten können die Restaurant-Räumlichkeiten nicht genutzt werden, obwohl die Arbeiten am Erdgeschoss fast abgeschlossen sind.

    Ohne die Unterstützung des Besitzers, der in Dachau wohnt, ginge es nicht weiter, sagt Mayer. Einen finanziellen Puffer hatten sie eingeplant, aber was dann an Arbeiten auf sie zukam, war doch wesentlich mehr als erwartet. Im zweiten Stock sollen vier bis fünf Apartments entstehen, die von außen begehbar sind. Und weitere Bauarbeiten sind auch im Außenbereich geplant: ein Spielplatz und Ferienhäuschen. Der neue Name des Gasthofs lautet „Lustberg 1“. Dieser soll auch noch auf einem Banner am Haus angebracht werden. Dabei versucht Haselsteiner auch selbst anzupacken. Der 50-Jährige soll in Zukunft in der Küche stehen, während Mayer den Service übernimmt. 

    "Vorerst sind wir nur zu zweit"

    petra Mayer, 33, Pächterin des Lustberg Gasthofsundefined

    Die Speisekarte soll sich übersichtlich gestalten. Mit regionalen Produkten will der gelernte Koch klassisch bayerisch-schwäbisch kochen. „Selbst gemachte Spätzle, saisonales Gemüse, Braten“, zählt Haselsteiner auf. Nur für Kuchen und weitere Desserts sei Mayer zuständig. Für Trucker soll es eine gesonderte Karte mit Trucker-Menüs geben. Die Fahrer und Fahrerinnen seien schließlich früher nicht nur zum Truck Stop gekommen, um eine Rast einzulegen. 

    Lustberg soll wieder Treffpunkt für Vereine und Stammtische werden.
    Lustberg soll wieder Treffpunkt für Vereine und Stammtische werden. Foto: Thorsten Jordan

    Aber nicht nur das Übernachtungs- und Truckergeschäft will das Paar wieder auf die Beine stellen. Ein Ansatz, den sie sich von Beginn gestellt hatten, war es, wieder ein gutes Verhältnis zu den ortsansässigen Bewohnerinnen und Bewohnern und den Vereinen zu finden. „Die Vorgänger haben nicht nur die Einrichtung, sondern auch ihr Stammtischgeschäft ruiniert“, erklärt Haselsteiner. Dabei habe der Lustberg ein wunderbares Stüberl. Der Nebenraum hebt sich durch die Vertäfelung von Decke und Wänden vom Schankraum und Wintergarten ab. Der Raum sei für geschlossene Gesellschaften und für Gruppen die regelmäßig karteln wollen oder Vereine gedacht. Die Beziehungen zu solchen müsse man aber eben erst wieder aufbauen. Und gerade ginge ja nichts, weil noch nicht klar ist, wann zumindest die Gastronomie wieder öffnen kann. Alles sei ungewiss, aber unterkriegen lassen will sich Familie davon nicht.

    Vorerst sind wir erst mal nur zu zweit.“ Zu dritt mit ihrer Tochter Mia, die zwischen den Tischen umherläuft. „Und bald zu viert“, sagt Mayer mit einer Handbewegung zum Bauch. Sie ist bereits im vierten Monat schwanger. Umso mehr hoffen beide darauf, durch die Rückschläge durchzukommen. „Wäre alles bautechnisch fertig, wären wir die nächsten Monate ausgebucht“, sagt Mayer. 

    • Info: Zu erreichen sind Petra Mayer und Udo Haselsteiner über Gasthaus@Lustberg1.de und 01515/2351985. Neue Informationen teilen sie gewöhnlich auf der Facebook-Seite: www.facebook.com/TaverneLustberg.
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