Allerhand vorgenommen haben sich Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg und der Gemeinderat an Hochbaumaßnahmen in der zweiten Hälfte ihrer Legislaturperiode. Wie von uns bereits berichtet, sind der Bau eines Feuerwehrhauses neben dem Wärmetopf und eines zweiten Kindergartens geplant, begonnen haben die Sanierungsarbeiten in der Seestaller Dorfmitte, für die in den nächsten Jahren etwa sechs Millionen Euro angesetzt sind. Hinzu kommt nun noch eine Erweiterung des Gebäudes der Johann-Baptist-Baader-Mittelschule, deren Kosten Karg auf 2,5 bis 3 Millionen Euro schätzt.
Baustart für den Anbau der Mittelschule ist spätestens im Frühjahr 2025
Entstehen soll auf der Nordseite des Gebäudes ein eingeschossiger Anbau mit 23 Metern Länge und 21 Metern Breite, der zwei Werkräume, einen Fachraum für Werken und textiles Gestalten sowie Neben- und Maschinenräume samt Stuhllager aufnehmen soll. Im Bestand wird der vorhandene alte Werkraum zu einer zweiten Schulküche umgebaut. In dem Bereich entsteht auch eine barrierefreie Toilette für Lehrkräfte. Außerdem werden im Zuge der Maßnahme die Toilettenanlagen für die Schulkinder im Erdgeschoss saniert und um ein Behinderten-WC erweitert. Mit der Gesamtplanung beauftragt worden war bereits im Vorjahr das Büro Holzapfel aus Epfach. Vergeben wurden in der jüngsten Sitzung die Planungsaufträge für die Gewerke Elektro für knapp 30.000 Euro an ein Büro in Schongau, für Heizung, Sanitär und Lüftung mit 55.000 Euro nach Peißenberg und für das Tragwerk mit knapp 40.000 Euro nach Buchloe.
Im Außenbereich entsteht zudem ein etwa 20 Quadratmeter großer und überdachter Fahrradunterstellplatz. Durch den Anbau muss der bestehende Geh- und Radweg um ein Stück nach Süden verlegt werden ebenso wie der zur Hausmeisterwohnung gehörende Lagerstadel. Offen ist, ob bereits im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten begonnen wird, spätestens sei das aber, so Karg, im Frühjahr 2025 der Fall.
Rektorin Klein: "Die vorhandenen Räume der Mittelschule Fuchstal reichen nicht mehr aus"
Die Notwendigkeit dieser Erweiterung betont Schulrektorin Eva-Maria Klein auf Nachfrage unserer Redaktion. So reichten die Kapazitäten der vorhandenen Fachräume nicht mehr aus und die technische Ausstattung der Werkräume seien weder zeitgemäß noch entsprächen sie den Sicherheitsanforderungen. Zudem wolle man aus ökologischen und ökonomischen Gründen vermeiden, dass Schülerinnen und Schüler an den Vormittagen zum Fachunterricht in das zweite Gebäude des Mittelschulverbandes in Rott gefahren werden müssen.
Das Fuchstaler Mittelschulgebäude mit einer Turnhalle und den Sportaußenanlagen war im Jahr 1979 eingeweiht worden. Dies beendete einen Raumnotstand, denn zuvor waren die 18 Fuchstaler Volksschulklassen in sieben verschiedenen Ortschaften und acht Gebäuden untergebracht. 14 Jahre nach der Einweihung erfolgte im Jahr 1993 ein Anbau im Süden mit zwei Klassenzimmern und drei Fachräumen, womit erreicht wurde, dass alle Hauptschulklassen zusammen untergebracht waren, zuvor waren die fünften Klassen noch im Gebäude der Grundschule in Leeder unterrichtet worden. 1999 wurde eine zweite Sporthalle, nämlich die für eine Mehrzwecknutzung ausgerichtete Fuchstalhalle eingeweiht.
Im Jahr 2004 entstand für 950.000 Euro in Richtung Nordwesten ein zweigeschossiger und unterkellerter Anbau mit zwei Computerräumen und Einrichtungen der Nachmittagsbetreuung der Grund- und Mittelschule sowie mit vier weiteren Klassenzimmern, die dann von den neunten und zehnten Klassen des M-Zugs genutzt wurden. Ein weiterer Meilenstein war im Jahr 2009 der Anschluss an das neu geschaffene Fuchstaler Nahwärmenetz, womit ein Ersatz für die 1979 installierte und schon länger defekte Wärmepumpe geschaffen wurde, für die als Übergangslösung eine Ölheizung eingerichtet werden musste.
Schülerschaft der Mittelschule Fuchstal kommt aus neun Gemeinden
Das vorläufig letzte Mal angebaut wurde im Jahr 2010, der Trakt mit den M-Klassen wurde für 680.000 Euro nochmals um zehn Meter erweitert um Raum für eine großzügige Schulmensa mit 70 Plätzen und Einrichtungen der offenen Ganztagsschule der Mittelschule zu schaffen. Zugleich wurde aus Mitteln des Konjunkturpaketes II für 1,6 Millionen Euro das gesamte Gebäude energetisch saniert. Derzeit werden im Fuchstaler Gebäude der Johann-Baptist-Baader-Mittelschule 235 Schülerinnen und Schüler in elf Klassen unterrichtet, in Rott sind es weitere 94 Kinder in vier Klassen. Sie stammen aus den neun Gemeinden im südlichen Lechrain, die dem im Jahr 2016 gegründeten Schulverband angehören, nämlich Apfeldorf, Denklingen, Fuchstal, Kinsau, Reichling, Rott, Thaining, Unterdießen und Vilgertshofen.