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Fuchstal: Fuchstal braucht größere Wasserspeicher

Fuchstal

Fuchstal braucht größere Wasserspeicher

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    Mängelanzeigen des Landratsamtes und Kapazitätsprobleme machen umfangreiche Arbeiten am Hochbehälter der Fuchstaler Wasserversorgung erforderlich. Für rund 2,5 Millionen Euro wird der Bestand mit einem Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern saniert und ein Anbau mit 700 Kubikmetern errichtet, beide werden an den Innenwänden mit Kunststoffplatten ausgekleidet. Dies beschloss der Fuchstaler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

    Die vorhandenen beiden unterirdischen Speicher sind im Jahr 1987 eingeweiht worden und liegen an der Straße nach Welden etwa 250 Meter hinter dem Ortsausgang von Leeder. Sie werden im freien Gefälle aus der etwa vier Kilometer entfernten Quelle „Schöner Brunnen“ im Aschtal befüllt, der Höhenunterschied zwischen dem Anfangs- und Endpunkt beträgt neun Meter. 

    Seit 1987 ist Fuchstal um 1400 Bewohner gewachsen

    Mit der Untersuchung des Sanierungsbedarfs und der möglichen Varianten hatte die Gemeinde das auf Wasserversorgungsanlagen spezialisierte Ingenieurbüro Kienlein aus Buch am Erlbach bei Moosburg beauftragt. Dessen Inhaber Harald

    Beim Bau des Hochbehälters hatte Fuchstal 2800 Einwohner gezählt, mittlerweile sind es 4200. Das erforderliche Gesamtspeichervolumen bezifferte Schmidt deshalb auf 1700 Kubikmeter. Als eine Variante wurde von ihm ein kompletter Neubau mit zwei 850 Kubikmeter fassenden Behältern vorgeschlagen, die wie bisher in der Erde versenkt sein könnten oder als Edelstahltanks in einer Halle aufgestellt werden. Danach könnte man den vorhandenen Behälter abreißen. Mit elf zu zwei Stimmen beschlossen wurde dann die zweite Möglichkeit, nämlich die Sanierung des Bestands und der Bau eines zusätzlichen Behälters mit 700 Kubikmetern. Preislich sei zwischen den beiden Varianten kein großer Unterschied, hatte Schmidt zuvor hingewiesen. 

    Ausbau soll neben dem jetzigen Hochbehälter bei Leeder entstehen

    Ganz klar für die Sanierungslösung hatte in der Aussprache Bürgermeister Erwin Karg plädiert. Die Gemeinde habe im Jahr 2021 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten, wies er hin. Zudem warnte er davor, ausgerechnet an dieser Stelle oberhalb von Leeder eine bis zu 12 Meter hohe Halle für die Aufstellung von Tanks zu errichten, für deren Befüllung, so Schmidt, man eventuell sogar eine Pumpe benötige. 

    Fast zu einer Glaubensfrage geriet hingegen die Entscheidung darüber, ob man als Innenverkleidung der Behälter Edelstahl oder Polyethylen mit hoher Dichte verwenden soll. Hier wollten auch Kienlein und Schmidt keine klare Empfehlung abgeben, schlugen aber scherzhaft vor, doch beide Verfahren einzusetzen, damit man dann bei Besichtigungen über entsprechende Anschauungsobjekte verfüge. Am Ende wurde mit sieben zu sechs Stimmen der Kunststoff ausgewählt. Bezüglich der Ausführung wies Schmidt hin, dass man zunächst die Erweiterung baue, sie soll nach einem Grundstückstausch neben und nicht hinter dem Bestand entstehen, und dann erst diesen saniere, sodass die fortlaufende Wasserversorgung der Fuchstaler Bürgerinnen und Bürger gewährleistet sei. 

    Wasserrohrnetz in Fuchstal soll mit neuem System geprüft werden

    Ebenfalls um die Wasserversorgung ging es in der Sitzung in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Holger Bischof, Mitarbeiter der VonRoll Hydro, erläuterte den Datenlogger, mit dem sich auch kleinere Lecks im Wasserrohrnetz aufspüren lassen. Zudem könne man Werte wie Temperatur, Druck oder Trübung ermitteln und zur Beweissicherung speichern. Fuchstals Wasserwart Xaver Wiedenmann, der zugleich für die Wählergemeinschaft Asch dem Gemeinderat angehört, sprach sich für eine Erprobung des Systems aus, was 3000 Euro kostet. 

    Gedacht wurde in der Sitzung zweier verstorbener langjähriger Beschäftigter der Gemeinde, nämlich zum einem Anton Lenggeler, der als Wiedenmanns Vorgänger das Amt des Wasserwartes von 1998 bis 2020 ausgeübt hatte und zugleich Hausmeister der Fuchstalhalle gewesen war, zum anderen Marianne Stumhofer, die von 1987 bis 2004 als Gemeindebotin in Leeder tätig gewesen war. 

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