Am Fuchstalring des MC Welden fanden vergangenes Wochenende spannende Buggy-Rennen des Süddeutschland-Cups 2024 statt. Trotz technischer Herausforderungen und Unfällen qualifizierten sich die besten 30 für die deutsche Meisterschaft.
Bevor man den Fuchstalring sieht, kann man ihn hören und riechen. Das Quietschen der Reifen, wenn sich die Wagen in die Kurven legen oder auf der Geraden beschleunigen und der Geruch von abgeriebenem Gummi und Methanol. Auf der Rennstrecke des MC-Welden im Fuchstaler Ortsteil Asch fand am vergangenen Wochenende einer der vier Sportkreisläufe des Süddeutschland-Cups 2024 im Buggy-Rennen statt. Zu den Finalrunden am Sonntagnachmittag stellten sich die Rennfahrer am Geländer im ersten Stock des Fahrerstandes bereit. Von dort können sie die gesamte Rennstrecke von 340 Meter überblicken. Aus der Boxengasse in die Steilkurve „Bazidrom“, über drei Schanzen und ab in den Kurvenslalom. Insgesamt 105 Fahrerinnen und Fahrer traten mit ihren bunten Buggys oder Truggys in der Elektro- oder Verbrenner-Klasse an.
Während es bei den Fahrern, die am Samstag bei der Kategorie „OR8 Hobby“ angetreten sind, um Spaß und Übung gehen, steht bei den Finals der „OR8 Expert“ mehr auf dem Spiel. „Da gibt es vier Süddeutschland-Cups. Und da gibt es eine Wertung. Und die ersten 30 Fahrer dürfen dann zur deutschen Meisterschaft fahren“, erklärt der erste Vorsitzende des MC Welden Werner Ruf. Jahr für Jahr nimmt die Konkurrenz zu. „Das Verbrenner-Spektrum ist eigentlich stabil, aber das Elektro wächst“, erklärt er. Auch Mitglieder des MC Welden werden bei der deutschen Meisterschaft vertreten sein. „Wir, also die, die jetzt mitgefahren sind, qualifizieren uns alle, weil wir auf der Heimstrecke verhältnismäßig schnell sind“, verrät Ruf mit einem Augenzwinkern.
Kurz nach dem Start kommt es schon zum ersten Crash. „Wir haben direkt einen Startknödel produziert“, ruft der Kommentator Fabian Schneider ins Mikrofon. Die E-Klasse fährt zehn Minuten. Genauso lang hält die Akkulaufzeit. Immer wieder schleudert es die kleinen Autos aus der Strecke. Wer es nicht aus eigener Kraft wieder auf die Bahn schafft, wird von Helfern hineingesetzt. Verfolgen können die Zuschauer die Rennen nicht nur direkt am Ring. Der Verein hat Kameras installiert, die die Fahrten live auf einen Flachbildfernseher und in einen Livestream übertragen. Dort oder auf der Anzeigetafel über dem „Bazidrom“ sind die Ränge und die Rundenzeiten abzulesen. Die Schnellsten brauchen etwa 38 Sekunden pro Runde.
Danach sind die Verbrenner-Buggys im Maßstab 1:8 dran. Diese müssen nicht nur 30 Minuten fahren, sondern auch die Herausforderung meistern, rechtzeitig für den Tankstopp in die Boxengasse einzufahren. Immer wieder bleiben Buggys liegen, weil sich die Piloten verschätzt haben. Aber nicht nur das richtige Tank-Timing ist entscheidend. „Es ist so, dass sich die Fahrzeuge von Spielzeug schon unterscheiden. Sie haben drei Differenziale, Öldruck, Stoßdämpfer“, erklärt Ruf. Die Autos müssen je nach Fahrbahn und Umfeldbedingungen eingestellt werden. Bei einer Strecke etwa, die viel Griff aufbaut, müsse man hartes Öl verwenden. „Ohne Anpassung kann man nicht gewinnen“, meint Ruf.
Im Zentrum stehen aber die fahrerischen Leistungen der Buggy-Piloten. Das zeigt sich in der letzten Minute des Verbrenner-Finals. Johannes Sporer vom MC Welden fuhr mit ganzen zwei Runden Vorsprung auf den ersten Platz. Obwohl Verbrenner die Strecke normalerweise eine Sekunde langsamer fahren als Elektroautos schaffte er es, die 38-Sekunden-Marke zu knacken. Kurz vor Schluss fiel sein Wagen aber aus der Bahn und der Motor ging aus. Sein Boxstopp-Team reagierte schnell und brachte den Buggy wieder zum Fahren. Trotzdem verlor Sporer seinen Vorsprung. „Der schnellste Mann des Wochenendes kommt auf Platz drei“, kommentierte Schneider. Durch diesen Unfall überholten ihn sein Vereinskollege Alexander Obermaier und Oliver Simon vom ESV Bischofsheim.
Für ihn geht es dennoch weiter zu deutschen Meisterschaft, wo er und seine Rennkollegen ihre Fahrkunst unter Beweis stellen können. Die Sieger dort dürfen dann bei der Europameisterschaft am 8. August teilnehmen. An diesem Tag wird man in Asch wieder die Reifen quietschen und das Methanol riechen können, denn auch diese findet auf dem Fuchstalring statt.