Ist das Anruf-Sammeltaxi (AST) für Finning sinnvoll?Darüber wurde erneut lebhaft im Gemeinderat diskutiert. Zwar hat die Gemeinde mit der Stadt Landsberg einen Vertrag zum Betreiben der Linie 14 des AST geschlossen, jedoch wird diese Linie seit April vom Landkreis betrieben. Deshalb ist nun ein neuer Vertrag mit diesem zu unterzeichnen, der dann bis Ende März 2025 laufen wird. Diese Änderungen durchkreuzen die Pläne des Rates, sich ein Jahr lang anzuschauen, wie das AST von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird und welche Kosten dabei auf die Gemeinde zukommen.
Diese hat sich zur Übernahme eines Defizits in Höhe von 50 Prozent verpflichtet, was auch beim neuen Vertrag notwendig wäre, der jedoch zudem höhere Kosten für die Beförderung vorsieht. Demnach steigen die Gesamtkosten pro Fahrt nach Landsberg von 36 auf 40 Euro. In der Diskussion wurde deutlich, dass der Rat das AST als ersten Schritt eines Gesamtkonzepts des Landkreises für mehr und besser abgestimmten öffentlichen Nahverkehr sieht – wenngleich die bisherige Lösung nicht der große Wurf ist. So müsse aus ökologischen Gründen infrage gestellt werden, ob es sinnvoll sei, dass das Taxi von Kaufering nach Finning fährt, um eventuell nur eine Person abzuholen und diese nach Landsberg befördere, um dann wieder nach Kaufering zurückzukehren, hieß es.
Gemeinderat Finning gegen Anruf-Sammeltaxi nach Geltendorf
Noch extremer wäre die Situation, wenn AST-Fahrten nach Geltendorf angeboten würden, was im Sinne der Nutzung des ÖPNV zwar sinnvoll für alle Pendler wäre, die den Bahnhof in Geltendorf dann ohne eigenen Pkw anfahren könnten, jedoch noch weitere Fahrten des AST-Taxis notwendig machen würden. Deswegen hat der Rat diese Linie auch bislang nicht weiter verfolgt. Rainer Tief mahnte ein Gesamtkonzept des Landkreises zum ÖPNV an sowie einen Zwischenbericht im März 2024, also ein Jahr vor Laufzeitende des neuen Vertrages. Grundsätzlich würde der Rat gerne mehr Einblick bekommen, wer beziehungsweise wofür das AST genutzt wird.
Letztlich stimmte der Gemeinderat mit der Gegenstimme von Beate Moser für den neuen Vertrag mit dem Landkreis.