Die Bürgerversammlung Erpfting im Gasthaus Sonne war zur Freude von Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl gut besucht. Themen, die Bürgerinnen und Bürger anbrachten: Hochwasserschutz, öffentlicher Nahverkehr und die Gestaltung des Luibachs. Kurz diskutiert wurde auch beim Thema Breitbandausbau: Der Verantwortliche für die Wirtschaftsförderung, André Köhn, konnte den Anwesenden keine positiven Neuigkeiten bieten. Für eine Förderung würden Landsberg aktuell noch Punkte fehlen. „Das ist doch ein Witz“, sagte jemand aus dem Publikum. Den Ausbau selbst zu finanzieren, sei teuer, so Köhn. Er könne nur versprechen, dass man weiter dran sei.
Aktuelles Konzept für Luibach würde eine große Streuobstwiese betreffen
Unmut war auch die Reaktion auf das Gewässerentwicklungskonzept Luibach und die Maßnahmen zur Wiederherstellung und der Durchgängigkeit des Gewässers. „Ich kümmere mich mit der Stadt Landsberg um die Streuobstwiese, die am Luibach liegt“, meldete sich ein Mann dazu. Er habe das Konzept gesehen und gelesen, dass der Bach zu einem „freifließendem Gewässer mit 25 bis 50 Meter Breite“ werden solle. „Da macht man was, das es auch früher nicht gegeben hat.“ In die Streuobstwiese habe man mehrere Hundert Stunden Arbeit hineingesteckt, brachte auch Christian Hanglberger, Vorsitzender des Gartenbauvereins in Erpfting, an. „Wie soll ich meine Leute motivieren, wenn man so was nicht erfährt? Kann doch nicht sagen, wir haben Spezialisten, Baumwarte und sonst was und die dann nicht einbinden.“ Oberbürgermeister Baumgartl sagte dazu. „Wir haben das Projekt ja finanziell unterstützt. Ich kann jetzt nur anbieten, den Gutachter herzuholen und dann fragen wir ihn schlicht und ergreifend einfach. Das organisieren wir.“ (Ein ausführlicher Bericht zu dem Thema folgt)
Kurz wurde auch das Pilotprojekt „QuartierPflege“ angesprochen, das zuvor bereits im Stadtrat vorgestellt worden war. In Kooperation mit der Nachbarschaftshilfe „Wir in Erpfting“ soll es ab Januar an den Start gehen. „Die Gemeinde wurde aufgrund der hervorragenden ehrenamtlichen Struktur ausgewählt“, erklärt Baumgartl. Ab Februar 2025 wird der neu gegründete kommunale Pflegedienst Ansprechpartner sein. Mitte Februar soll es zudem eine Infoveranstaltung geben, wie man mitmachen kann. Das Büro für Ansprechpartner wird in der Alten Schule in Erpfting untergebracht werden.
Erneut Nagelfallen auf Erpftinger Flur
Weitere Pläne zur Alten Schule stellte der Erpftinger Stadtrat Markus Salzinger vor. „Wir werden es einmal sanieren müssen, wenn es den entsprechenden Fördertopf gibt“, sagte Salzinger. Der Bauantrag zur Umwidmung sei durch und ein Brandschutzkonzept werde ebenfalls erstellt. Im Erdgeschoss des Gebäudes soll eine Mauer herausgenommen werden, damit ein Veranstaltungsraum Platz hat. Im Obergeschoss sollen neben der QuartierPflege in einem weiteren Raum eventuell auch kleine Ausstellungen stattfinden können. Wie sich einmal die Öffnungszeiten gestalten werden, steht bisher nicht fest. Verschönert werde die Gemeinde am Friedhof, aber auch an anderen Stellen durch die Arbeit von Pflanzenpatinnen und -paten. Die Verantwortliche Kornelia Magg stellte mehrere Blumenbeete vor, die durch die Ehrenamtlichen neugestaltet wurden. „Der ein oder andere hat nun seine Freude daran, wenn er in Erpfting spazieren geht“, sagte Magg.
Um Hinweise baten der Ortssprecher und die Arbeitskreissprecherin von Erpfting, Silvia Schattner, in der Bürgerversammlung zu Nagelfallen auf der Erpftinger Flur. Diese würden immer wieder gefunden. „Ein indiskutables Thema und eine Gefahr für Hunde, Pferde und Menschen“, sagte Schattner. Im vergangenen Jahr habe sich das Thema bei der Polizei leider verlaufen.
Feuerwehr wünscht sich eigene Sandsäcke für Erpfting
Eine Frage kam aus dem Publikum zum Hochwasserschutz, ob man sich Gedanken darüber mache, dass es mal so schlimm laufen könnte wie in Valencia. Die Oberbürgermeisterin sagte daraufhin, dass es ein wichtiges Thema sei und man sich mit den Starkregenereignissen beschäftige. „Es gab eine erste Absprache mit Wasserwirtschaftsamt und mit den Stadtwerken, wie viel Wasser etwa die Kanäle ableiten können und wie man effektiver arbeitet.“ Ein Feuerwehrmann aus Erpfting meldete sich mit der Frage, ob es nicht möglich sei, auch Sandsäcke in der Gemeinde zu lagern und mehr anzuschaffen. „Wir benötigen das hier vor Ort in Erpfting. Spätestens, dass wir bei der Schneeschmelze im nächsten Jahr nicht dumm da stehen.“ (Ein Bericht zum Thema folgt.) Ein Hochwassergutachten würde die Stadt Landsberg wohl eine sechsstellige Summe kosten.
Eine Anfrage, die eingereicht worden war, drehte sich um die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs für Berufspendler. Der Antragsteller, der im Publikum saß, führte aus, dass er etwa an schulfreien Tagen wie dem Buß- und Bettag Probleme habe, in die Arbeit nach Landsberg zu kommen. Laut ihm werden dabei 20 bis 30 Personen im Regen stehen gelassen. „Ich würde mir wünschen, dass man zumindest noch einmal darüber nachdenkt, da nachzubessern.“ Baumgartl erklärte, dass man es dem Landratsamt als Aufgabenträger des ÖPNV mitgibt. „Das Problem, das wir mit den Bussen haben, das wird ums vom Landratsamt gespiegelt, ist ein personelle – etwas, das uns die nächsten Jahre beschäftigen wird.“
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