Sie wollen in Entraching Kinder für die Feuerwehr begeistern
In Entraching soll eine Kinderfeuerwehr gegründet werden. So hofft man darauf, langfristig Nachwuchs für den aktiven Dienst zu erhalten.
Für den kleinen Drachen Grisu wäre der Kommandant der Entrachinger Feuerwehr, Manfred Gläserke, ganz sicher ein Held, denn dieser will eine Kinderfeuerwehr gründen. Für Grisu, Hauptfigur einer beliebten Fernsehserie, wäre es ein Traum gewesen, bereits mit sechs Jahren zur Feuerwehr zu gehören – und nicht erst wie üblich ab zwölf Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten zu dürfen. Doch hatte der Jungdrache damals ganz andere Probleme, denn statt ein furchterregender, Feuer speiender Drache lieber ein Feuer löschender zu werden, das brachte seinen Vater Fumé so richtig auf die Palme.
Laut Gläserke sei eine Kinderfeuerwehr „prinzipiell eine gute Variante, um Mitglieder zu werben.“ Er erhofft sich davon, dass Freundschaften entstünden, die bis zur Jugendfeuerwehr und darüber hinaus bis zum aktiven Dienst hielten. Mit zwölf hätten die meisten schon „Freizeitstress“, mit sechs Jahren könne man die Kinder, vor allem auch über das breite Angebot der Kinderfeuerwehr, noch einfacher gewinnen. Zwei bis drei Aktive der Entrachinger Wehr stehen als Leiter für die Kinder zur langfristig zur Verfügung – eine der Voraussetzungen, die Gläserke schaffen wollte, bevor er sich mit seinem Antrag an die Gemeinde Finning wandte, deren Zustimmung er sich einholte, denn eine Kinderfeuerwehr ist eine gemeindliche Einrichtung. Im Gemeinderat wurde darüber abgestimmt, es gab nur wohlwollende Worte.
Aus manchen Straßen in Entraching gibt es keinen Nachwuchs mehr für die Feuerwehr
„Das ist eine gute Sache“, sagte Bürgermeister Siegfried Weißenbach dazu. Früher sei es in Entraching nie problematisch gewesen, neue Mitglieder für die Feuerwehr zu bekommen, ergänzte Gläserke. „Die Kinder sind mit den Vätern zu den Treffen mitgegangen, haben zugeschaut und die anderen Kinder kennengelernt, und später sind sie gemeinsam zur Jugendfeuerwehr.“ Heute kenne er jedoch einige Straßen im Dorf, aus denen es keinen Nachwuchs mehr gäbe.
Willkommen sind Kinder aus Entraching und Finning. Die Wehren in beiden Orten organisieren die Jugendgruppe gemeinsam, und so soll es künftig, wenn die Kinderfeuer erst mal anläuft, auch bei dieser sein. Bei den Treffen, geplant sind diese mindestens einmal im Monat voraussichtlich freitags ab 16 Uhr, geht es nicht nur um Feuerwehrthemen, sondern um Spiel und Spaß und Unternehmungen auch im Freien. Die künftigen Betreuer werden eine Jugendleiterausbildung beim Kreisjugendring absolvieren.
Die Idee für die Kinderfeuerwehr bestand schon vor der Feuerwehr-Challenge
Die Gründungsidee in Entraching ist ganz im Sinne des Landesfeuerwehrverbands Bayern: Dieser gibt nicht nur einen Zuschuss zur Gründung, sondern stellt auch Handreichungen für Kinderfeuerwehren zur Verfügung. Zudem sind die Kinder versichert.
Mit der großen Feuerwehr-Challenge der Verwaltungsgemeinschaft Windach, bei der Eresing, Windach und Finning mit dabei sind und bei der es darum geht, welche Feuerwehr bis Jahresende die meisten Neumitglieder gewinnt, hat der Vorstoß von Manfred Gläserke jedoch nichts zu tun. „Ich hatte die Idee bereits seit zwei Jahren“, sagt er.
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