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Egling: Investor plant Service-Wohnungen und Tagespflege in Egling

Egling

Investor plant Service-Wohnungen und Tagespflege in Egling

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    Wohnungen für Senioren mit Pflegegrad sollen in Egling entstehen.
    Wohnungen für Senioren mit Pflegegrad sollen in Egling entstehen. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolfoto)

    Vor eineinhalb Jahren wurden in Egling die Pläne für den Bau eines Pflegeheims vorgestellt. Nun ist ein weiterer Interessent an die Kommune herangetreten, der ein Angebot in der Altenpflege schaffen will. Das Vorhaben wird im Gemeinderat am Dienstagabend, 14. Februar, erneut behandelt. Karl Heinz Schuster aus Altomünster (Landkreis Dachau) plant 23 Service-Wohnungen und eine Tagespflege mit 15 Plätzen. Ins Gespräch brachte er auch, zusätzlich noch ein Pflegeheim bauen zu wollen. Im Gemeinderat ging es in der vergangenen Sitzung zudem darum, wie sich die beiden Vorhaben vertragen und woher das Personal dafür kommen soll.

    Realisieren möchte Schuster sein Projekt in der Bahnhofstraße. "Eigentlich hatte ich geplant, dort drei Doppelhäuser zu bauen, aber die Kosten sind infolge des Krieges in der Ukraine so gestiegen, dass man nichts verkauft bekommt. Deswegen habe ich entschieden, dort ein Angebot für Senioren zu schaffen." Umsetzen könnte er es auch ohne die Gemeinde. Es gibt an der Stelle keinen Bebauungsplan, weswegen sich das Gebäude nur in die Umgebung einfügen muss. Er wolle das Projekt aber nicht gegen den Willen des Gemeinderats realisieren, betonte Schuster.

    Eglinger bekommen Vorkaufsrecht für Service-Wohnungen

    Entstehen sollen barrierefreie Appartements mit einer Größe zwischen 40 und 60 Quadratmetern. Die kleineren Appartements haben laut Planung einen Raum zum Wohnen und Schlafen. Die größeren verfügen über eine eigene Küchenzeile. Es handelt sich um Eigentumswohnungen für Nutzerinnen und Nutzer mit einem Pflegegrad. Eglingern werde ein Vorkaufsrecht eingeräumt, so Schuster. Über dessen Dauer müsse noch entschieden werden. Drei Monate seien beispielsweise denkbar.

    Die Leistungen seien ähnlich wie beim Betreuten Wohnen, allerdings unterlägen Service-Wohnungen nicht der Kontrolle der Heimaufsicht, sagt der von Schuster beauftragte Architekt Walter Kießling. Ein entscheidender Unterschied sei auch, dass das Betreute Wohnen als Pflegeleistung gelte, bei der alles aus einer Hand komme. Service-Wohnungen hingegen seien eine privatrechtliche Lösung. "Die Bewohner können die angebotenen Leistungen in Anspruch nehmen, einen externen Anbieter engagieren oder ganz ohne Dienstleistung dort leben." Zu dem Teil mit den Service-Wohnungen gehören auch zwei Gemeinschaftsräume, in denen gefeiert werden kann.

    Auf diesem Grundstück in der Bahnhofstraße in Egling sollen Service-Wohnungen und eine Tagespflege entstehen.
    Auf diesem Grundstück in der Bahnhofstraße in Egling sollen Service-Wohnungen und eine Tagespflege entstehen. Foto: Christian Rudnik

    Einen Betreiber haben Schuster und Kießling mit dem Unternehmen Visitatis aus Aachen auch schon an der Hand, der als Generalvermieter auftreten könne und sich um Dienstleistungen wie das Anschließen des Fernsehers, die Pflege oder andere Behandlungen kümmern könne. Kießling führte weiter aus, dass bei der vorgesehenen Tagespflege für Menschen mit Pflegegrad in dem dreigeschossigen Gebäude auch zwei Zimmer entstehen könnten, in denen zu Pflegende zehn bis 14 Tage betreut werden könnten, beispielsweise wenn die Angehörigen in den Urlaub fahren wollen. Hier wäre dann aber eine Betreuung rund um die Uhr nötig, führte der Architekt aus.

    Ein Fragezeichen setzte der Architekt hinter die Forderung der Eglinger Stellplatzsatzung von zwei Parkplätzen pro Wohnung. "Nicht jeder hat in dem Alter noch ein Auto beziehungsweise kann noch

    Eglinger Rätin skeptisch, dass zwei große Projekte realisiert werden sollen

    Angelika Kische (ÖDP) gab zu bedenken, dass es dann zwei große Projekte im Bereich Altenpflege im Ort gebe. "Wir sind immer noch ein Dorf." Bürgermeister Ferdinand Holzer verwies darauf, dass der Schwerpunkt beim anderen Vorhaben eher auf dem Pflegeheim liege, auch wenn dieser Investor ebenfalls eine Tagespflege vorsehe. "Wir müssen mit Herrn Huber reden, wie seine Interessen aussehen." 

    Die Firma Immobilien Vertriebs Koordination GmbH (IVK) aus Martinsried, deren Geschäftsführer Josef Huber ist, will ein Pflegeheim mit etwa 80 bis 100 Plätzen inklusive einer Tagespflege bauen. Es sind Wirtschafts- und Sozialräume vorgesehen, ebenso Pflegewohnungen und Apartments, die zum Teil durch das Pflegepersonal genutzt werden, und auch ein Betriebskindergarten ist im Gespräch. Auf Nachfrage unserer Redaktion sagte Huber, dass er erst mit dem Bürgermeister über die neue Entwicklung reden wolle, bevor er Stellung nehme. 

    Personal könnte laut Investor in Kroatien angeworben werden

    Martin Sieber (CSU) hakte wegen der angespannten Personalsituation in der Altenpflege nach, ob auch Wohnungen geplant seien. Für die Tagespflege sei angestrebt, Mitarbeitende in der Region zu gewinnen. Könne das Pflegeheim realisiert werden, stelle Visitatis das Personal. "Sie haben eine Schule in Kroatien", so Walter Kießling. Eine Probeabstimmung zeigte, dass sich alle Ratsmitglieder grundsätzlich mit dem Projekt anfreunden können.

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