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Eching: Eching beschäftigen zwei Millionenprojekte auf einmal

Eching

Eching beschäftigen zwei Millionenprojekte auf einmal

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    Die Modernisierung des Gasthofs Eberhardt in Eching dürfte nach einer aktuellen Schätzung knapp drei Millionen Euro kosten.
    Die Modernisierung des Gasthofs Eberhardt in Eching dürfte nach einer aktuellen Schätzung knapp drei Millionen Euro kosten. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    Kann es sich die Gemeinde Eching leisten, einerseits den 2021 gekauften Gasthof Eberhardt zu modernisieren und gleichzeitig die ehemalige Schule zu einem Begegnungszentrum insbesondere für die älteren Echinger umzubauen? Darum ist in der jüngsten Gemeinderatssitzung gegangen. Beide Vorhaben sind Millionenprojekte und deshalb waren im Gemeinderat in den vergangenen Monaten auch skeptische Stimmen laut geworden.

    Zu beiden Vorhaben lagen in der Sitzung aktualisierte Kostenschätzungen vor. Beim Gasthof Eberhardt wird inzwischen davon ausgegangen, dass dessen Modernisierung knapp drei Millionen Euro (brutto) kosten wird. Damit wurde eine Schätzung von Mitte August noch einmal um gut 300.000 Euro nach oben korrigiert. Die Gemeinde könne aber auch eine staatliche Förderung für den Aufwand erwarten, der auf die energetische Optimierung des Gasthofs entfällt, sagte Bürgermeister Siegfried Luge (CSU) und nannte dabei eine Summe von 235.000 Euro. Im Sinne einer effizienten Energienutzung werde die Liegenschaft nicht nur gedämmt und mit einer Grundwasserwärmepumpe beheizt, vorgesehen ist unter anderem auch eine zentrale Kühlanlage. So werde es möglich, mit der Abwärme (Luge sprach von einer Wärmeleistung von sechs bis zehn Kilowatt) Warmwasser zu erzeugen und teilweise auch zu heizen, auch die neue Lüftung der Küche arbeite vorschriftsmäßig mit einer Wärmerückgewinnung.

    Der Gasthof Eberhardt soll auch etwas vergrößert werden

    Daneben soll der Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb etwas vergrößert werden. Mit einer Gastfläche von 198 Quadratmetern und zwölf Gästebetten werde man die Möglichkeiten voll ausschöpfen, die sich bieten, ohne dass eine strengere Brandschutzklasse erreicht wird, erläuterte Luge. Auf dem Dach werde zudem eine Photovoltaikanlage installiert. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, das Dach komplett zu verschalen, damit im Dachgeschoss noch eine Mitarbeiterwohnung geschaffen werden kann. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, das Projekt Gasthof Eberhardt in der nun geplanten Form weiterzuführen.

    Nicht so einig war man sich beim Begegnungszentrum, das in der ehemaligen Schule entstehen soll. Nach der jüngsten Schätzung dürfte deren Umbau rund 2,7 Millionen Euro kosten. Allerdings kann die Gemeinde mit einer Förderung von 1,5 Millionen Euro rechnen, so der Bürgermeister, im Wesentlichen durch das Programm "Innen statt Außen" und für die energetischen Verbesserungen. 

    Über die Begegnungsstätte wird namentlich abgestimmt

    In der von Bürgermeister Luge beantragten namentlichen Abstimmung sprachen sich Franz Pentenrieder und Florian Gersbach vom Bürgerblock gegen den Umbau aus. Pentenrieder sah in dem Begegnungszentrum auch eine Konkurrenz zum Gasthof Eberhardt. Interesse der Gemeinde als Eigentümerin müsse sein, "dass wir die Wirtschaft voll bekommen", sagte Pentenrieder. Außerdem warnte der Zweite Bürgermeister davor, dass die Gemeinde aufgrund der beiden großen Vorhaben "in den nächsten Jahren ganz schön klamm" dastehen werde. Unter anderem könnte das Geld für andere wichtige Aufgaben wie eine Nachbarschaftshilfe oder eine Tagespflege fehlen.

    Auf rund 2,7 Millionen Euro wird momentan der Umbau der ehemaligen Echinger Schule zu einer Begegnungsstätte beziffert.
    Auf rund 2,7 Millionen Euro wird momentan der Umbau der ehemaligen Echinger Schule zu einer Begegnungsstätte beziffert. Foto: Gerald Modlinger

    Dem entgegnete Bürgermeister Luge mit dem Hinweis, dass auch die Bücherei in die Schule verlagert werden solle. Zudem werde die Mittagsbetreuung ab 2026 wegfallen, dann würden Räume frei, und diese könne die Gemeinde vermieten, was Einnahmen zur Folge habe. Mit der Sporthalle habe man ein Angebot vorwiegend für jüngere Leute geschaffen, mit dem Supermarkt und dem Gesundheitszentrum die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und ärztlichen Leistungen sichergestellt. Nun solle mit dem Begegnungszentrum insbesondere den Senioren ein Angebot gemacht werden. Johann Wimmer (Bürgerblock) wies darauf hin, dass man derzeit noch eine "sehr hohe Förderung" bekommen könne, das sei so eine Art "letzte Chance".

    Welche Einsparmöglichkeiten es bei der Begegnungsstätte gibt

    Zugleich machte Luge auf einige Einsparmöglichkeiten aufmerksam, die auch beschlossen wurden: Auf die geplanten Lichtkuppeln wird verzichtet, ebenso auf eine Lüftung, da die Räume nicht so dauerhaft wie beispielsweise Klassenzimmer genutzt werden. Ferner solle eine kostengünstigere Luftwärmepumpe statt einer Grundwasserwärmepumpe zum Einsatz kommen. Diese reiche aus, denn die geplante Dämmung schaffe nahezu einen Passivhaus-Standard, erklärte Luge, und größere Mengen Warmwasser würden nicht gebraucht. Der Bauausschuss solle überdies weitere Einsparmöglichkeiten prüfen. 

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