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Dießen: Ammersee: Dampfer fahren nach Protest das Westufer an

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Ammersee: Dampfer fahren nach Protest das Westufer an

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    Noch warten Touristen wie Einheimische vergeblich darauf, am Dießener Dampfersteg ein Ausflugsschiff zu besteigen. Das wird sich ab 20. Juni ändern. Dann soll auch am Ammersee-Westufer die Saison 2020 endlich beginnen.
    Noch warten Touristen wie Einheimische vergeblich darauf, am Dießener Dampfersteg ein Ausflugsschiff zu besteigen. Das wird sich ab 20. Juni ändern. Dann soll auch am Ammersee-Westufer die Saison 2020 endlich beginnen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Noch legt kein Ausflugsdampfer am Steg in Dießen an. Auch die anderen Anlegestellen am Ammersee-Westufer sind verwaist. Seit die Schifffahrtsaison 2020 an Pfingsten eröffnet wurde, schauen Gastronomen und Einzelhändler in die Röhre – ihnen ist jegliches Tagesgeschäft mit Schiff-Touristen verwehrt. Das wird sich aber bald ändern. Vor allem in Dießen reagiert man erleichtert. So kam es zum Einlenken der Seenschifffahrt.

    „Ab 20. Juni soll die Schifffahrt auf dem Ammersee erheblich ausgeweitet werden. Dann werden wieder alle Ufer angefahren“, informierte Alex Dorow (CSU-Landtagsabgeordneter) jetzt in einer Pressemitteilung.

    Dorow habe sich beim zuständigen Finanzminister, Albert Füracker, dafür eingesetzt, dass die Routen und Fahrpläne der Seenschifffahrt schnell angepasst werden. Unter anderem war es Uschi Wacke, die Vorsitzende des Gewerbeverbands Dießen, die sich noch am Pfingstwochenende dafür stark gemacht hatte, dass die Schiffe wieder in Dießen anlanden. Auf die Nachricht, dass ab 20. Juni auch wieder Gäste per Schiff nach Dießen kommen können, schreibt sie auf Facebook: „Bin ganz glücklich und muss noch verinnerlichen, dass ich loslassen kann und nichts mehr tun muss, weil es ja wieder kommt, das Schiff.“

    Die Bürgermeisterin bedankt sich

    Auch Dießens Bürgermeisterin Sandra Perzul hatte sich unmittelbar nachdem sie erfahren hatte, dass in Dießen kein Ausflugsschiff anlegt, an die Verantwortlichen der Seenschifffahrt gewandt. „Ich freue mich, dass unsere Gemeinde bald wieder per Schiff angelaufen wird und die Besucher unsere schöne Marktgemeinde erreichen können.“ Gleichzeitig bedankt sich Perzul bei Uschi Wacke für den engagierten Einsatz, bei der neuen Dießener Tourismusreferentin Hannelore Baur und bei Alex Dorow „für die tolle Unterstützung“. Perzul zeigte sich überzeugt, dass das Zusammenspiel der Akteure letztlich zu einem Umdenken bei der Bayerischen Seenschifffahrt mit Sitz am Königssee geführt hätte. Das Landsberger Tagblatt erreichte die Bürgermeisterin am Sonntagvormittag telefonisch. Zu diesem Zeitpunkt konnte Sandra Perzul allerdings noch nichts dazu sagen, in welchem Umfang Dießen ab 20. Juni von den Ausflugsschiffen angefahren wird. „Gespräche zwischen der Seenschifffahrt und den Bürgermeistern des Westufers soll es diese Woche geben“, sagte sie.

    Wie das LT berichtete, wartete man Anfang Juni in der Marktgemeinde vergeblich darauf, „das Tuten des Dampfers“ zu hören, das quasi das Startsignal sein sollte, für den verspäteten Saisonauftakt. Die Schifffahrt-Saison 2020 musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Aber es „tutete nicht“, die Ausflugsschiffe, die in Herrsching beziehungsweise in Stegen losfuhren, steuerten das Westufer des Ammersees nicht an.

    Die Gemeinden wurden nicht informiert

    Dazu kam, dass vonseiten der Bayerischen Seenschifffahrt schlichtweg vergessen worden war, die betroffenen Gemeinden über den stark eingeschränkten Fahrplan zu informieren. Dafür hatte sich der Geschäftsführer, Michael Grießer, unmittelbar nach dem Pfingstwochenende entschuldigt. Die Kürzung des Fahrplans habe ihn doch sehr verwundert, so Dorow, der in einer früheren Pressemitteilung bereits betont hatte, wie wichtig die Schifffahrt für die Gastronomie am Ammersee sei, zumal Gastronomen und Gewerbetreibende die Hauptleidtragenden des Shutdowns seien und dringend Gäste und Kunden bräuchten.

    Außerdem sieht er die Seenschifffahrt nicht nur als Unterhaltungsprogramm, sondern auch als eine wichtige Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs. „Wir kommunizieren immer wieder, dass Pendler und auch Ausflügler öffentliche Verkehrsmittel nutzen sollen, dann dürfen wir das Angebot nicht unnötig begrenzen.“ Er hätte sich eine schnellere Anpassung gewünscht, sei aber froh, dass „Bewegung in die Sache kommt“.

    Lesen Sie dazu auch: Wann legen die Dampfer wieder in Dießen an?

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