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Der "Holzweg" war dann doch der Richtige

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Der "Holzweg" war dann doch der Richtige

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    Die bayerische Staatsregierung habe die rund 2,4 Millionen Euro teure Anlage mit 200 000 Euro bezuschusst, was, so gibt Brunner zu, durchaus mehr hätte sein können, doch sehe er die Aufgabe seines Ministeriums in erster Linie darin, Entwicklungen anzustoßen und zu fördern.

    Die Initiative jedoch ging eigentlich von Wolfgang Hampel, dem Leiter des Agrarbildungszentrums, aus, der bereits im Jahr 2005 ein Seminar abhalten ließ, das sich mit dem Problem eines Biomasseheizwerks für Landsberg beschäftigte. Benedikt Ley, Absolvent der Technikerschule, stellte den Festgästen die Gedankengänge und die Entstehung eines vorläufigen Konzepts vor, das, inzwischen modifiziert, in die gestrige Eröffnung der Heizanlage mündete.

    Benedikt Ley und seine Kollegen waren damals schon so mutig, sichere Wege zu verlassen und den "Holzweg" einzuschlagen. Sie konzipierten eine Hackschnitzelheizung, die zu Spitzenlastzeiten noch durch eine Erdgasheizung ergänzt wurde. Als Abnehmer seien die Stadt Landsberg und die Einrichtungen des Bezirks vorgesehen gewesen. Nur knapp hätten sie damals keine Wirtschaftlichkeit der Anlage erzielen können.

    Mittlerweile sei jedoch der Landkreis Landsberg mit dem nahegelegenen Berufsschulzentrum "als Sahnehäubchen" noch dazugestoßen, die Energiepreise hätten sich im Lauf der Jahre verändert. Was damals noch die Vision eines Bildungsseminars war, wurde im Februar 2006 mit dem Erstellen einer Machbarkeitsstudie konkret. Der Leiter der Städtischen Werke, Norbert Köhler, berichtete von einer zusätzlichen eigenen Studie noch im gleichen Jahr, zwölf Monate später gründeten Stadt, Landkreis und Bezirk die "Waldhackschnitzelheizwerk GmbH".

    Warum nun aber ist dieses Heizwerk für Landsberg so bedeutend? Diese Frage beantwortete OB Ingo Lehmann. So sei die Stadt selbst ein großer Waldbesitzer und damit zum einen Lieferant für Biomasse. Andererseits sei die Stadt gleichzeitig auch Hauptabnehmer der Wärme.

    Oskar Imhof, Projektleiter der Städtischen Werke, erklärte zudem noch die Bezugsquellen von Biomasse, die der Stadt Landsberg unmittelbar zur Verfügung stünden. So liefere der Bauhof Heckenschnitt und Material aus der Grünflächenpflege an, das Spitalgut verfüge über einen eigenen Stiftungswald und die Stadtwerke steuern nicht nur jede Menge Know-how und Erfahrung aus dem bereits bestehenden Fernwärmebetrieb, sondern auch gut ausgebildetes Fachpersonal bei.

    Bezirkstagspräsident Josef Mederer lobte den Mut der Stadt Landsberg zur Investitionsbereitschaft. Auch er sieht die Mitwirkung des Landkreises in dem "Dreigestirn" als Sahnehäubchen, auf das alle noch gewartet hätten. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des Projekts sei die Nachfrage nach Wärme auch im Sommer.

    Damit leiste jetzt auch Landsberg, so schloss der Minister, einen Beitrag zum erklärten Ziel der Staatsregierung, den Anteil der Biomasse auf acht Prozent zu erhöhen.

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