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Der erste Ellinor-Holland Kunstpreisträger.

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Der erste Ellinor-Holland-Kunstpreisträger Andreas Kuhnlein

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    Der Künstler Andreas Kuhnlein ist mit vielen seiner Werken im Landkreis wie hier in Oberdießen zu sehen.
    Der Künstler Andreas Kuhnlein ist mit vielen seiner Werken im Landkreis wie hier in Oberdießen zu sehen. Foto: Christian Rudnik, Archivbild

    Andreas Kuhnlein war der erste Ellinor-Holland-Preisträger 2010. Schon damals begeisterte er sein Publikum nicht nur durch seine einzigartigen Skulpturen, sondern auch durch seine überaus sympathische Art. Nun gibt es erneut eine Gelegenheit, mit ihm in Kontakt zu treten, denn Kuhnlein wird einige seiner neueren Werke in der VR-Bank Landsberg-Ammersee ausstellen.

    Andreas Kuhnlein wohnt auf einem Hof in Unterwössen. Dort entstehen im Winter seine Holzskulpturen, deren zerklüftete Oberflächen er mit der Kettensäge erschafft. Jetzt im Sommer hat Kuhnlein mit der Landwirtschaft alle Hände voll zu tun. „Felder und Wald brauchen Pflege“, sagt er beim Telefonat mit unserer Redaktion. Und außerdem sei es jetzt viel zu warm für die körperlich anstrengende Arbeit, Figuren aus Baumstämmen entstehen zu lassen. Langweilig werde es ihm sowieso nie - kein Wunder bei vier Kindern und acht Enkelkindern.

    Im Neuen Stadtmuseum standen Skulpturen von Andreas Kuhnlein.
    Im Neuen Stadtmuseum standen Skulpturen von Andreas Kuhnlein. Foto: Thorsten Jordan, Archivbild

    Es ist leicht, mit Andreas Kuhnlein ins Gespräch zu kommen, er geht mit Freude auf jede Frage ein und hat keinerlei Starallüren. Manchem wäre der Ruhm vielleicht zu Kopf gestiegen, es wäre nicht verwunderlich bei 200 Ausstellungen in 16 Ländern, auf die er in den letzten 28 Jahren zurückblicken kann. Und das macht er gern, verbindet er doch mit diesen Reisen, beispielsweise nach Korea, China, Kanada oder Serbien viele Erinnerungen an Begegnungen mit Menschen und Landschaften. „Über die Kultur mit einem Land in Verbindung zu kommen ist ganz anders als bei einer Reise als Tourist“, erzählt er. Auch im Landkreis Landsberg war er seit der Kunstpreisverleihung 2010 öfters mit Ausstellungen zu Gast. Welche Skulpturen er heuer zeigen wird, weiß er noch nicht, denn derzeit sind über 100 noch auf anderen Ausstellungen zu sehen. „Ich muss schauen, was bis dahin zurückkommt“, sagt Kuhnlein pragmatisch. Es bleibt also spannend.

    Besucherinnen und Besucher der Ausstellung dürfen sich auf jeden Fall auf ganz ungewöhnliche Holzskulpturen freuen, die die Verletzlichkeit des Menschen sichtbar machen, aber auch seine ganze Palette an Eigenschaften wie Stolz und Trauer, Freude und Wagemut. Das alles steckt in jedem von uns, und um diese Zerrissenheit herauszuarbeiten, ist die Kettensäge das ideale Arbeitsgerät. „Wenn ich ein Bild eines Menschen erschaffe, habe ich zuerst eine Idee im Kopf, und dann suche ich mir einen passenden Baumstamm“, schildert Andreas Kuhnlein das Prozedere und betont, dass wegen seinen Skulpturen noch nie ein Baum gefällt werden musste: Müssen Bäume aufgrund von Maßnahmen oder Sturmschäden entnommen werden, dann erhält er einen Anruf, so vom Wasserwirtschafts- oder Straßenbauamt. Grundsätzlich verarbeitet er Hartholz, war es früher eher die Ulme, ist es heute zumeist Eiche. Seit 41 Jahren ist Andreas Kuhnlein freischaffender Künstler, ein Autodidakt, der ohne Skizze oder Modell arbeitet. Gerne gibt er anderen Einblicke in sein Tun, so durften ihm bereits über 100 Schulklassen bei seiner Arbeit auf seinem Hof im Chiemgau über die Schulter schauen. Und was rät er angehenden jungen Künstlern? Um bei der Kunst zu etwas ganz Eigenem zu kommen gelte es, in seinem Inneren auf die Suche zu gehen, und das sei ein lebenslanger Prozess, so Kuhnlein.

    Das Programm des Ellinor Holland Kunstpreises:

    Die Ausstellung mit den bildenden Künstlern ab 18.30 Uhr im Altstadtsaal der VR-Bank Landsberg- Ammersee zu sehen. Die Versteigerung und Verleihung des Ellinor-Holland-Kunstpreises findet dort ab 21 Uhr statt. Vorab kann man im Landsberger Tagblatt per Mail Gebote für die Kunstwerke abgeben. Das Hellmairs steht ebenfalls an diesem Abend ganz im Zeichen der Kunstnacht. Als weiterer Partner des LT kann man hier nicht nur einen Drink genießen, sondern auch Feuerkunst erleben und die Tänzerinnen der Tanzschule Kirschgrün. Ein DJ an der Outdoor-Bar lädt zum Zwischenstopp ein und es gibt eine „Künstler-After-Party“ im Freien. Auch im Foyer findet nach den Auftritten im Theater ab 21 Uhr in dieser Nacht eine Party statt.

    Was erwartet unserer Besucher beim Ellinor Holland Kunstpreis noch? Eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Anette Meier Goldmann bei Feller Mielke Rechtsanwälte und ein kleines aber feines künstlerisches Programm im Stadttheater. Dort gibt es Fotografien aus zehn Jahren Kunstpreis von Thorsten Jordan im Foyer des Stadttheaters zu sehen. Das künstlerische Programm an diesem Abend gestalten im Stadttheater ab 18.30 Uhr Maximilian Hofbauer und die Zwillingsschwestern Franziska und Melanie Überreiter am Klavier sowie Kunstpreisträger und Tänzer Dustin Klein mit einer eigens für die Kunstnacht ausgedachten Choreografie. Der Zauberer Louis von Eckstein zaubert ein wenig vor der Versteigerung und auf der Bühne. Einen Überraschungsauftritt plant die Gruppe "Viva Randerscheinungen". 

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