Im Auftrag der Bayerischen Staatsforsten wird derzeit ein Projekt mit sechs Windenergieanlagen von ABO Energy in der Gemeinde Denklingen entwickelt. Für eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung wurde Wert auf eine verträgliche Standortplanung gelegt. Trotzdem verfolgt der Regionale Planungsverband München ambitioniertere Ziele – trotz einer 20-seitigen Stellungnahme der Gemeinde drohte ein Großwindpark. Bei einem Treffen der Bayerischen Staatsforsten mit Vertretern der Gemeinde Denklingen wurde sich nun darauf geeinigt, dass es bei maximal sechs Anlagen bleibt. Das gab Bürgermeister Andreas Braunegger inzwischen in einer Pressemitteilung bekannt.
Windkraftplanungen in der Gemeinde Denklingen
„Nur mit Akzeptanz kann die Energiewende gelingen. Daher verfolgt die Gemeinde Denklingen das Ziel, die Windkraft auf verträgliche Standorte zu begrenzen“, heißt es dazu weiter. 2019 wurde eine Konzentrationsfläche mit 415 Hektar ausgewiesen, die sich im Eigentum der Bayerischen Staatsforsten befindet. Bei einem Bürgerentscheid im Jahr 2022 wurde mehrheitlich zugestimmt, bis zu sechs Windenergieanlagen in dieser Fläche zu errichten. Im Rahmen eines Auswahlverfahrens der Bayerischen Staatsforsten hat die ABO Energy im Juni 2024 den Zuschlag für den Standortsicherungsvertrag und für die Errichtung von sechs Windenergieanlagen erhalten. Im räumlichen Umgriff dieser sechs Anlagen befinden sich bereits zwei weitere Anlagen in der Gemeinde Denklingen sowie die sieben Anlagen in Fuchstal. „In Summe werden es demnach einmal 15 Anlagen sein. Weitere Anlagen werden von der Gemeinde Denklingen zur Sicherung der Akzeptanz in der Bevölkerung abgelehnt“, schreibt Braunegger in der Pressemitteilung.
Das Vorhaben des Regionalen Planungsverbands München steht dem entgegen. Argumente der 20-seitigen Stellungnahme der Gemeinde Denklingen seien weitestgehend ignoriert worden, so der Bürgermeister. „Man ist in einer neuen Planungsversion sogar noch weiter an Wohnbebauung herangerückt.“ Dies sei besonders brisant, da sich das gesamte Gebiet im Eigentum der Bayerischen Staatsforsten befindet. Seit auf Bestreben von Hubert Aiwanger die Kommunalklausel gestrichen wurde, können Kommunen kein Veto mehr gegen Windräder in staatlichen Wäldern einlegen. Diesen Eingriff in die kommunale Planungshoheit nahm der erste Bürgermeister der Gemeinde Denklingen zum Anlass, einen Brandbrief an die Herren Aiwanger und Söder sowie an den gesamten Vorstand und Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten zu schreiben.
Denklingen einigt sich mit den Bayerischen Staatsforsten
Dieser habe den erhofften Erfolg erzielt. Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, und Rainer Droste, Bereichsleiter Immobilien und weitere Geschäfte, seien am 30. Juli zu einem Gespräch in das Denklinger Rathaus gekommen. Das Gespräch sei konstruktiv und lösungsorientiert verlaufen. „Man hat sich einvernehmlich darauf geeinigt, dass die Bayerischen Staatsforsten nicht mehr als die sechs aktuell in Planung befindlichen Windenergieanlagen im Gebiet der Gemeinde Denklingen errichten und das jetzige Planungsgebiet nicht vergrößern.“ Inzwischen sei auch ein Brief der Bayerischen Staatsforsten bei der Gemeinde Denklingen eingegangen, in dem die Begrenzung auf sechs Windenergieanlagen schriftlich bestätigt wird. Dieser Brief wurde im Mitteilungsblatt der Gemeinde abgedruckt. „Eine große Erleichterung für die Bürger“, so Braunegger. (AZ)
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